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Am 29. Januar 2023 starb Jürgen Fabian, emeritierter Professor der TU Dresden. Er war einer der ersten Forscher in Deutschland, der sich mit theoretischer organischer Chemie beschäftigte.<p>Jürgen Fabian wurde im Jahr 1936 in Sohland/Spree geboren und studierte Chemie an der TH Dresden. Er diplomierte bei Friedrich Asinger; im Jahr 1961 übernahm ihn der neu berufene Direktor des Instituts für Organische Chemie, Roland Mayer, als Doktorand. Dieser schickte ihn zwei Jahre später zum Zusatzstudium in die Arbeitsgruppe von Rudolf Zahradnik an die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften nach Prag. Dort sollte Fabian halbempirische Methoden der organischen Quantenchemie samt ihrer rechentechnischen Umsetzung für die Dresdner Arbeitsgruppe für schwefelorganische Verbindungen nutzbar machen.</p><p>Dieser Studienaufenthalt, dem in den nächsten 20 Jahren weitere folgten, prägte Fabian: Mit seinem damals noch raren Profil, das Synthese, Spektroskopie und Quantenphysik kombiniert, wurde Fabian einer der ersten theoretischen organischen Chemiker Deutschlands.</p><p>Die Kontakte nach Prag hielt er während seiner gesamten Laufbahn aufrecht; von seinen nahezu 200 Publikationen und Monographien ist ein Großteil nach Zusammenarbeit mit Rudolf Zahradnik und dessen Arbeitsgruppe entstanden.</p><p>Fabians Kooperation mit Nikolay Tyutyulkov, der eine stärker theoretisch orientierte Arbeitsgruppe an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften in Sofia leitete, war ebenfalls Grundlage einiger Publikationen.</p><p>In Dresden behandelten Fabians erste quantenchemische Arbeiten die Eigenschaften konjugierter schwefelhaltiger Verbindungen. Später wandte sich Fabian verstärkt Farbstoffmolekülen zu. Dabei standen die Streptopolymethine als grundlegende organische Struktur, Polyene und benzoide Kohlenwasserstoffe im Mittelpunkt.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/wdGxJDvQzqkjus1ZsU2U"></p><p>Erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre begann Fabian mit nichtempirischen quantenchemischen Untersuchungen. Auch hier interessierten ihn Farbstoffmoleküle, deren Molekülgröße zunächst den Einsatz dieser Methoden verbot. Höhepunkt ist eine von Fabians letzten Arbeiten aus dem Jahr 2010, in der er die UV-S-NIR-Spektren von 130 Farbstoffstrukturen mit Time Dependent Dichtefunktional-Theorie (TD-DFT) untersucht und systematisiert hat.</p><p>Jürgen Fabian war ein produktiver und kreativer Wissenschaftler, ein selbstreflektierter und selbstkritischer wissenschaftlicher Denker, ein Vorbild für alle Mitarbeiter, die er in den Jahren seines wissenschaftlichen Wirkens geführt und qualifiziert hat. Er hat fast alle seine wissenschaftlichen Beiträge zur organischen Quantenchemie selbst konzipiert und erarbeitet. Reisen zu Tagungen und Aufenthalte in einschlägigen Arbeitsgruppen im Westen blieben ihm ebenso verwehrt wie die frühzeitige Berufung auf eine Professur, für die er bereits im Jahr 1970 nach seiner Habilitation alle akademischen Voraussetzungen besaß. Auch die Hochachtung der Fachwelt änderte daran nichts. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung erhielt er den Ruf auf eine Professur für physikalische organische Chemie und Quantenchemie an seiner Heimatuniversität.</p><p>So entwickelte er sich zu einem Meister der kleinen Form: Er gründete eine virtuelle Arbeitsgruppe, mit der er jeden Freitag über theoretische Chemie diskutierte. Bedingung für eine Mitgliedschaft dieser Gruppe waren regelmäßige eigene Fachbeiträge. Um sein Fachwissen an Studierende, Doktoranden und Kollegen weiterzugeben, organisierte Fabian Quantenchemieschulen für die Kollegen der damaligen Sektion Chemie. Im Jahr 1970 führte einen solchen Qualifizierungslehrgang für kubanische Wissenschaftler in Havanna durch. Auch daraus resultierten Verbindungen, die über Jahre hinweg junge kubanische Wissenschaftler nach Dresden führten. Für seine Tätigkeit in Kuba verlieh ihm die Universität Havanna im Jahr 2001 den Ehrentitel „Professor Invitado“.</p><p>Wir verlieren einen geschätzten Kollegen und international renommierten Forscher. Alle, die ihm begegnet sind und das Privileg hatten, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.</p><p>Achim Mehlhorn, Horst Hartmann zusammen mit den aktuellen und ehemaligen Dozenten des Lehrbereichs Organische Chemie: Bernd Plietker, Hans-Joachim Knölker, Thomas Straßner, Peter Metz, Wolf Habicher</p>

Nachruf

Jürgen Fabian (1936 – 2023)

Am 29. Januar 2023 starb Jürgen Fabian, emeritierter Professor der TU Dresden. Er war einer der ersten Forscher in Deutschland, der sich mit theoretischer organischer Chemie beschäftigte.Jürgen Fabian wurde im Jahr 1936 in Sohland/Spree geboren und studierte Chemie an der TH Dresden. Er diplomier...

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<h2 type="main">Analytische Chemie Deutscher Arbeitskreis für Analytische Spektroskopie (DAAS)</h2><p>Der DAAS hat einen neuen Vorstand (1. April 2023 bis 31. März 2026):</p><p><list><listitem>Prof. Dr. Carsten Engelhard (Vorsitz), Universität Siegen</listitem><listitem>Dr. Stefanie Fingerhut (stellv. Vorsitz), Merck, Darmstadt</listitem><listitem>Prof. Dr. Jörg Feldmann, Universität Graz</listitem><listitem>Prof. Dr. Uwe Karst, Universität Münster</listitem><listitem>Dr. Ann-Christin Niehoff, Shimadzu Europa, Duisburg</listitem><listitem>Cornel Venzago, Evonik Operations, Hanau</listitem></list></p><h2 type="main">Elektrochemie</h2><p>Der Vorstand der GDCh-Fachgruppe Elektrochemie hat sich konstituiert (1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2026):</p><p><list><listitem>Prof. Dr. Mehtap Özaslan (Vorsitz), TU Braunschweig</listitem><listitem>Dr. Nicola Aust (stellv. Vorsitz), BASF, Ludwigshafen</listitem><listitem>Prof. Dr. Philipp Adelhelm, HU Berlin</listitem><listitem>Jun.-Prof. Dr. Kai Exner, Universität Duisburg-Essen</listitem><listitem>Dr. Christoph Gütz, Saltigo, Leverkusen</listitem><listitem>Dr. Rüdiger Schweiss, SGL Carbon, Meitlingen</listitem><listitem>Prof. Dr. Kristina Tschulik, Universität Bochum</listitem><listitem>Dr. Katja Weichert, Covestro Deutschland, Leverkusen</listitem></list></p><p>Ständiger Gast des Vorstands:</p><p><list><listitem>Monja Schilling, Helmholtz-Institut Ulm (studentische Vertretung)</listitem></list></p><h2 type="main">JungeFeste Der Nachwuchs organisiert sich</h2><p>Bei der Fachgruppentagung in Marburg kam der Wunsch auf, die jüngeren Mitglieder stärker in die GDCh-Fachgruppe Festkörperchemie &amp; Materialforschung einzubinden. Jetzt, ein halbes Jahr später, gibt es uns, die JungeFeste.</p><p>Als junge Forscher:innen aus der Fachgruppe Festkörperchemie &amp; Materialforschung vertreten wir die Belange und Interessen des wissenschaftlichen Nachwuchses aus diesen Gebieten. Wer noch keine unbefristete Stelle hat − von Student:innen bis Juniorprofessor:innen – ist herzlich eingeladen mitzumachen. Die JungeFeste organisiert ein Mentoring-Programm, diverse Veranstaltungen und Workshops, und entsendet zwei ständige Gäste in den Vorstand der Fachgruppe. Ein enger Austausch mit anderen Nachwuchsgruppierungen – von der Jungen Wöhler-Vereinigung bis zu den Jungen Kristallographen – erlaubt ferner spannende Einblicke in verwandte Themengebiete und gemeinsame Aktivitäten.</p><p>Ihr möchtet mehr über die JungeFeste erfahren? Dann schaut auf unserer Homepage vorbei, meldet Euch bei uns per E-Mail (Heidi Schwartz, <a href="mailto:heidi.schwartz@uibk.ac.at">heidi.schwartz@uibk.ac.at</a>; oder Günther Thiele, <a href="mailto:guenther.thiele@fu-berlin.de">guenther.thiele@fu-berlin.de</a>), abonniert den Newsletter, folgt uns auf Twitter @JungeFeste, oder schaut bei unseren virtuellen Treffen vorbei: jeden vierten Freitag im Monat ab 15 Uhr gibt’s die Möglichkeit zum Kennenlernen, <link href="#nadc20234135558-fig-0001">Netzwerken und geselligem Austausch. Wir freuen uns auf Euch!</p><figure xml:id="nadc20234135558-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/S4ym5YWTCkbmt9Uzz9yQ"><figcaption><label>Abb.1: </label>Das Organisationsteam v. l.: Sebastian Klemenz und Simon Steinberg (JungeFeste Veranstaltungen), Günther Thiele und Markus Suta (JungeFeste Kommunikation), Heidi A. Schwartz und Frank Tambornino (JungeFeste Mentoring).</figcaption></figure></figure><p>Organisationsteam JungeFeste</p><h2 type="main">Junge WirtschaftschemikerInnen (JuWiChem)  Neuer Bundesvorstand 2023 gewählt</h2><p>Ende 2022 fand die Neuwahl des Bundesvorstands der Jungen WirtschaftschemikerInnen (JuWiChem) der Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) statt. Fünf ambitionierte JuWiChem-Mitglieder aus ganz Deutschland wurden für das Jahr 2023 in den siebten JuWiChem-Bundesvorstand gewählt. Dieser setzt sich zusammen aus zwei Studierenden, zwei Promovierenden und einer Berufseinsteigerin. Mit Sophia Strachotta, Stuttgart, wurde ein bekanntes Gesicht aus dem vorherigen Bundesvorstand wiedergewählt. Sie übernimmt in diesem Jahr den Vorsitz und ist für das Projektmanagement zuständig. Neu im Bundesvorstand sind Paul Schroeter, Kiel und Nils Meier, Braunschweig, sie haben bereits beim JuWiChem-Day 2022 mitgewirkt und Gefallen an der Arbeit gefunden. Paul Schroeter ist als stellvertretender Vorsitzender für die Kommunikation verantwortlich und Nils Meier kümmert sich um die Finanzen. Auch zum ersten Mal im Bundesvorstand sind Anna-Lisa Poser, Potsdam und Christin Koch, Münster, beide bringen Erfahrung aus der Ortsgruppe Münster mit, in welcher sie sich bereits engagiert haben. Anna-Lisa Poser leitet das Ressort Digitales &amp; Marketing und wird den Gastsitz im VCW-Vorstand übernehmen. Christin Koch wird sich um den Ortsgruppenaufbau und die Mitgliederbetreuung kümmern.</p><p>Der JuWiChem-Bundesvorstand vertritt die JuWiChem auf nationaler Ebene und führt das junge Netzwerk an der Schnittstelle zwischen Chemie und Wirtschaft weiter. Kontakt <a href="mailto:bundesvorstand@juwichem.de">bundesvorstand@juwichem.de</a>, weitere Informationen über aktuelle Veranstaltungen und News unter <a href="https://www.juwichem.de" target="_blank">www.juwichem.de</a>.</p><p>Paul Schroeter, Kiel, Nils Meier, Braunschweig</p><h2 type="main">Umweltchemie &amp; Ökotoxikologie</h2><p>Der Vorstand der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie &amp; Ökotoxikologie hat sich konstituiert (1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2026):</p><p><list><listitem>Dr. Stefan Hahn (Vorsitz), Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover</listitem><listitem>Prof. Dr. Jan Schwarzbauer (stellv. Vorsitz), RWTH Aachen</listitem><listitem>Dr. Stefanie Wieck (stellv. Vorsitz), Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau</listitem><listitem>Dr. Martin Brüggemann, Bayer, Monheim</listitem><listitem>Dr. Patrick Riefer, Ibacon, Roßdorf</listitem><listitem>Prof. Dr. Wolfgang Schrader, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim</listitem><listitem>Prof. Dr. Christiane Zarfl, Universität Tübingen</listitem></list></p><p>Ständige Gäste des Vorstands:</p><p><list><listitem>Viviane Bayer, Universität Münster (jUCÖT)</listitem><listitem>Dominik Nerlich, Universität Frankfurt (jUCÖT)</listitem></list></p><h2 type="main">AK Umweltmonitoring</h2><p>Der Vorstand des AK Umweltmonitoring der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie &amp; Ökotoxikologie hat sich konstituiert (1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2026):</p><p><list><listitem>Dr. Bernd Göckener (Vorsitz), Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (Fraunhofer IME), Schmallenberg</listitem><listitem>Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Körner (stellv. Vorsitz), Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg</listitem><listitem>Dr. Heinz Rüdel, Herne (ehem. Fraunhofer IME, Schmallenberg)</listitem><listitem>Prof. Dr. Winfried Schröder, Universität Vechta</listitem><listitem>Prof. Dr. Jan Schwarzbauer, RWTH Aachen</listitem></list></p>

Nachruf

Jürgen Fabian (1936 – 2023)

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