Meinungsbeitrag
Kalium – die neue Pikrinsäure
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Das kleine oberbayerische Städtchen Pullach – im schönen Isartal gelegen und bekannt geworden als Schlapphut-Hauptquartier – ist nur knapp einer Katastrophe entronnen.
In den Katakomben eines dortigen Gymnasiums hatte ein Chemielehrer einen halblitergroßen Behälter mit Kalium gefunden. Nun ist Kalium mit ordentlich Paraffinöl drüber noch kein Grund für Drama, aber nach Jahren des Vergessen-vor-sich-Hinrottens ist auch die gutmütigste Kaliumcharge dick mit einer Oxidationsschicht belegt, darunter so Schweinereien wie Kaliumhyperoxid. Was tun? Da bleibt nur das volle Programm: Großeinsatz für ABC-Zug, Polizei und Feuerwehr, Löschrohre und Dekontaminationsplatz aufbauen, das Zeug auf einen gesicherten Lkw laden, Straßen sperren – Helikopter nicht vergessen! – und den Hochsicherheitstransport in menschenleeres Gebiet leiten, in diesem Fall eine Kiesgrube.
Und dann: „Kalium-Kabumm“! So brachten es die Kollegen von Bild routiniert auf den Punkt und gaben damit den Startschuss. In den Tagen nach dem Bericht zur Kaliumsprengung gab es weitere Funde in vergessenen Winkeln von Schulchemikaliensammlungen, etwa in Memmingen und Marktoberdorf. Same procedure und gleich wieder: Ka
Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...
Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.