Bildung + Gesellschaft

Frauen in Vorständen – eine Minderheit | Fresenius Medical Care hat mit 29 % den höchsten Frauenanteil im Vorstand eines Dax-30-Unternehmens. Einen Anteil von 25 % hat Covestro, Merck kommt auf 20 %, Henkel auf 17 %. 14 % sind es bei BASF, Beiersdorf, Linde und Fresenius. Im Bayer-Vorstand ist sitzt keine Frau, das Unternehmen hatte als einziger Chemiekonzern im Dax 30 noch nie eine Frau im Vorstand. International sind deutsche Unternehmen die Schlusslichter. So ist der Vorstand von Air Liquide zu 40 % mit Frauen besetzt, der von Pfizer mit 39 %, bei Procter &amp; Gamble sind es 37 % und beim schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca 33 %.Börsennotierte Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, eine Zielgröße für den Frauenanteil anzugeben. Von den Unternehmen der Chemiebranche und verwandter Branchen im Dax 30, im MDax und im SDax haben K+S, das Biotechunternehmen Evotech, Wacker Chemie, SGL-Carbon und der Batteriehersteller Varta diese Größe mit Null angeben. Bei Varta gibt es auch keine Frau im Aufsichtsrat.<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://gdch.link/2m" target="_blank">https://gdch.link/2m</a></ext-link>Unternehmensgründer gesucht | Der Gründerwettbewerb Science4Life sucht Jungunternehmer, die Geschäftsmodelle in Life Sciences und Chemie entwickeln oder bereits Produkte und Dienstleistungen anbieten. Start-ups aus dem Bereich Energie reichen ihre Konzepte beim Science4Life Energy Cup ein. Der Einsendeschluss der Konzeptphase ist der 17. Januar 2020. Ihre Businesspläne können die angehenden Unternehmer noch bis zum 17. April einreichen, auch ohne an der Konzeptphase teilgenommen zu haben. Die Preisgelder betragen insgesamt rund 85 000 Euro.<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://science4life.de" target="_blank">science4life.de</a></ext-link>FZ

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Karriere ‐ kurz notiert

Frauen in Vorständen – eine Minderheit | Fresenius Medical Care hat mit 29 % den höchsten Frauenanteil im Vorstand eines Dax-30-Unternehmens. Einen Anteil von 25 % hat Covestro, Merck kommt auf 20 %, Henkel auf 17 %. 14 % sind es bei BASF, Beiersdorf, Linde und Fresenius. Im Bayer-Vorstand ist si...

In einem Seminar für Postdocs diskutieren wir, ob es für Dirk sinnvoll ist, auf ein Emmy-Noether-Stipendium für Nachwuchsgruppenleiter hinzuarbeiten. „Dafür muss ich Auslandserfahrung mitbringen, und das kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Ich möchte meine Kinder nicht mehrfach umtopfen müssen,“ wendet er ein. Seine Formulierung lässt den Rest der Gruppe schmunzeln, aber ich sehe auch sorgenvolle Blicke, die verraten, dass er mit seinen Bedenken nicht allein ist. „Ja, Sie brauchen Erfahrungen aus dem internationalen Umfeld, doch ist das nicht unbedingt ein Auslandsaufenthalt“, relativiere ich. Selbst beim Emmy-Noether-Programm mit seiner strengen Auswahl wurden die Kriterien für internationale Erfahrungen erweitert: Diese können Bewerber auch über Kooperationen oder ein internationales Arbeitsumfeld nachweisen. Natürlich ist es harte Arbeit, gegenüber der Konkurrenz mit Auslandsaufenthalten zu bestehen, insbesondere bei den Berufungskommissionen, die meist wenig nachgiebig sind. Versuchen Sie also, das zu beschreiben, was Sie gelernt haben, wie Sie Ihre Arbeitstage verbracht haben und wie diese Erfahrungen Ihre Arbeitsweise verändert haben.Was steckt hinter der Forderung nach internationaler Erfahrung? Die Wissenschaftsorganisationen möchten weltoffene Geister fördern, die Inspiration aus mehreren Quellen schöpfen. Sie sollen nicht nur wissen, wie es am Heimatinstitut läuft, sondern zudem die Situation ihrer zukünftigen Mitarbeitenden aus dem Ausland verstehen können.Die Wissenschaftsorganisationen haben einen sinnvollen Schritt getan, das harte Kriterium des Auslandsaufenthalts aufzuweichen. In Zeiten immer verschiedenartigerer Lebensläufe junger Menschen ist dies ein positives Zeichen. Denn wer garantiert, dass die Forschung in einer Postdoc-Blase den Horizont erweitert? In dieser Phase ist man manchmal nicht ans Geschehen am Institut eingebunden und bekommt dann wenig davon mit, wie diese Organisation funktioniert. Manch laborversessener Postdoc bemerkt den Wechsel des Aufenthaltsortes nur daran, dass die Tütensuppe nun nicht mehr von Sainsbury, sondern von Carrefour kommt, der Lerneffekt ist gering. Ob Sie an Auslandserfahrung wachsen, hängt davon ab, wie Sie Ihren Postdoc verbringen.Und vielleicht kann Erweiterung des geistigen Horizonts noch weiter gedacht werden? Warum sollten Wissenschaftsorganisationen nicht auch Inspirationsquellen wie einige Jahre Industrieerfahrung positiv bewerten?Der promovierte Chemiker Philipp Gramlich ist Mitgründer von Natural Science Careers, einem Unternehmen für Karriereberatung und Soft-Skill-Seminare für Naturwissenschaftler. Für die Nachrichten aus der Chemie schreibt er über Beobachtungen aus seiner Beratungstätigkeit. <a href="mailto:p.gramlich@naturalscience.careers">p.gramlich@naturalscience.careers</a>

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