Karrierekolumne
Addieren, nicht subtrahieren
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
„Wow, Benjamin, da hast Du uns aber harte Arbeit serviert“, stöhnt Sven, als er die Bewerbungsunterlagen seines Kollegen überfliegt. Benjamin hat sich zwar an die Regel gehalten, dass ein Lebenslauf für den nichtakademischen Bereich maximal zwei Seiten umfasst, doch benötigte er einige Kniffe im Layout, um das zu erreichen: Schriftgröße 10, kein Zeilenabstand und schmale Seitenränder. „Wie sind Sie denn beim Schreiben vorgegangen?“, erkundige ich mich. „Ich habe vor Jahren einen Lebenslauf angelegt, den ich immer wieder erweitere, sobald sich etwas in meinem Berufsleben ändert. Dann kürze ich auf die gewünschte Länge.“ An Benjamins gequälter Miene sehen wir, dass das kein angenehmer Prozess ist.
Eileen springt ihm zur Seite: „Ich finde das auch schwer. Ich hatte nicht mehr genügend Platz, um mein Forschungspraktikum in der Gruppe von Professor Gilg zu erwähnen.“ „Ist das schlimm?“, erkundige ich mich. „Aber sicher. Wer zu dem geht, kann sich durchkämpfen“, erklärt sie fast trotzig.
Warum fällt es uns so schwer, Details wegzulassen? Denken wir wirklich, dass die ganze Welt weiß, wie es in Professor Gilgs Labor zugeht? Wohl kaum. Die Verhaltens- und Denkmuster aus dem
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