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Karrierekolumne ‐ Geschichten, keine Romane
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
In einem Karriereseminar, Programmpunkt Vorstellungsgespräch. Nach einer Einführung dazu, wie man interessante Geschichten erzählt, versuchen wir, das Gelernte auf den Standardeinstieg anzuwenden: „Erzählen Sie bitte etwas über sich selbst.“ Was wir bei den ersten Versuchen zu hören bekommen, klingt wie wohlformulierte Artikel aus der Angewandten Chemie mit Titeln wie „Synthese und Analyse meines bisherigen Lebens sowie Anwendung auf das Fallbeispiel ‚Arbeit bei Chemiekonzern X‘ “ oder „Eine logische Herleitung der persönlichen Eignung für die Stelle.“ Wäre ein induktiver Beweis die Themenstellung gewesen, hätte das schnittig sein können. Im Gespräch mit einer Personalerin allerdings heißt es: Thema verfehlt.
„Erst im allerletzten Satz haben Sie wissen lassen, warum Sie hier sind“, kommentiere ich. „Versetzen Sie sich in Ihre Gegenseite. Nach zehn Semestern Wirtschaftspsychologie würde ich zu diesem Zeitpunkt wohl denken: ‚Die Flusen auf meiner Jacke gehören auch mal wieder abgebürstet. Gähn!‘ “
Wenn Sie in einem Vorstellungsgespräch über sich erzählen sollen, erwartet Ihr Gesprächspartner eine gehaltvolle Geschichte, jedoch keinen Beweis oder Roman. Bei einem Beweis
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