Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Karrierekolumne: Meine Professorin, die Karriereberaterin

Nachrichten aus der Chemie, November 2017, Seite 1145, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Interviewtraining mit einer Gruppe Postdocs. „Freiwillige vor. Aber ich muss Sie warnen, ich werde es Ihnen schwer machen.“ Ein Unerschrockener wagt sich nach vorne. Ich selbst nehme die Rolle des übellaunigen, unhöflichen Gesprächspartners ein und beginne mit Schweigen. Die Sekunden ziehen sich. Ich biete ihm einen „Gästekaffee“ aus der Thermoskanne an und hole mir selbst einen frischen Latte Macchiato. Ich stelle sämtliche Fragen aus einer negativen Perspektive: „Was hat bei Ihrem alten Arbeitgeber nicht gepasst, dass Sie jetzt hierher wollen?“ anstelle von: „Warum möchten Sie zu uns kommen?“ Mein Gesprächspartner schlägt sich gut, sehr gut sogar. Ich sehe Signale der Anspannung, doch schafft er es, jede Situation ruhig zu meistern.

„Wie war das für Sie?“ frage ich ihn im Anschluss an die Übung. Er entgegnet: „Ich wusste ja, was kommen würde. Es war dennoch unangenehm. Das hat mich überrascht.“ Ich frage ihn, warum ein echtes Stressinterview ohne Vorbereitung schlimmer gewesen wäre. „Es ginge dann um mehr, und ich würde vielleicht denken, dass Sie wirklich so ein unangenehmer Mensch sind.“

Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. „Aber ist nicht jedes Vorstell

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