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Karrierekolumne: Soziale Medien
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
In einem Seminar über Selbstmarketing besprechen wir den Einsatz sozialer Medien. Die Diskussion, die sogleich entbrennt, könnte einem den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Doch bereits nach zwei Aussagen ist das Feld abgesteckt. Clara, eine temperamentvolle Postdoktorandin, schnaubt gleich los: „Das ist vielleicht ein netter Zeitvertreib, wie Enten füttern oder Netflix glotzen. Beruflich hat das aber noch niemanden vorangebracht. Oder denkst du, die Personalabteilung von Novartis wartet nur auf den genialsten Post des Monats, um Stellen zu besetzen?“ Den Fehdehandschuh an alle Kursteilnehmer, die bereits mehr als dreimal in ihrem Leben einen Like-Button geklickt haben, greift Sven betont kühl auf. „Ich möchte ja nicht altklug klingen,“ beginnt er in schulmeisterlichem Ton, „aber wenn du dich nur im Labor vergräbst und dann denkst, dass fachfremde Personaler deine Brillanz an deiner zwölften Publikation ablesen können, irrst du.“ Er überschwemmt den Raum mit einer Flut an Anglizismen, die in seinen Augen alle furchtbar wichtig sind: visibility, traffic, likes und shares. Er schließt – ganz wertfrei natürlich –, dass jeder selbst wissen müsse, in welchem Jahrhundert er leben mö
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