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<h2 type="main">Sympathischer Spitzenforscher</h2><p>Ein wohliges „Wir sind Nobelpreisträger“-Gefühl dürfte sich bei so manchem GDCh-Mitglied beim Lesen des Benjamin-List-Interviews [Nachr. Chem. 2022, 70(11), 12] eingestellt haben. Deutschlands Forschungsland ist doch nicht abgebrannt. Und selten kam ein Spitzenforscher so angenehm und sympathisch rüber.</p><p>Nobelpreisträger dürfen leichter Wahrheiten aussprechen, etwa die übliche Übertreibung von Ausbeuten bei Synthesen. Am interessantesten fand ich Lists Vorschlag, auch fehlgeschlagene Experimente publizieren zu können. Am effektivsten könnte das im Rahmen von Preprints sein. Wie viel Zeit, Ärger und Ressourcen könnte das sparen!</p><p><i>Karsten Strey</i></p><h2 type="main">Verständnis von Konzepten: Auf das Wording kommt es an</h2><p>Mit großem Interesse habe ich die „Meilensteine der Chemie 2023“ [Nachr. Chem. 2023, 71(1), 9] gelesen. Vielen Dank, dass die Chemiedidaktik in den Nachrichten aus der Chemie immer einen fixen Platz hat.</p><p>Ich erlaube mir eine kleine Anmerkung zur Brönsted-Definition von Säuren und Basen. Wie Hans-Dieter Barke mehrmals darauf hingewiesen hat, bezieht sich diese Definition nicht auf „Verbindungen“ sondern auf Teilchen. Für das Verständnis von Studierenden können sich sonst größere Probleme ergeben. Ein Stoff kann nicht sowohl Säure als auch Base sein, ein Teilchen schon. Ich meine auch, dass der Ausdruck „Protonenaustausch“ verwirrend ist, eigentlich ist es eine „Protonenübertragung“.</p><p><i>Ralf Becker, Verband der Chemielehrer/innen Österreichs</i></p><h2 type="main">Ein d für ein t vorgemacht</h2><p>Die Versuchsanordnung zur Isolierung von Cholesterin [Nachr. Chem. 2023, 71(1), 30] hat mir sehr gefallen. Einfache Versuche zur Isolierung interessanter Naturstoffe sind in der Ausbildung von Chemikern in Praktika immer eindrucksvoll, lehrreich und für Produkte tierischen Ursprungs leider eher selten.</p><p>Mir ist aber ein kleiner Fehler aufgefallen, der Studienanfänger irritieren könnte und deshalb allein aus didaktischen Gründen korrigiert werden sollte, auch wenn er vermutlich keine wirklichen Verwechslungen nach sich ziehen wird. Am Ende des Artikels steht: „Sehr empfindliche Personen können die Glasgeräte mit Hypochloridlösung spülen.” Korrekt muss es natürlich Hypochloritlösung (Chlorbleichlauge, NaOCl) heißen.</p><p><i>Reinhard Sommerlade</i></p><p>Unserem Leser Till Maurer, der uns auch in den USA die Treue hält, ist „in einer Adobe-Stock-Grafik in einer älteren Ausgabe, die sich hier und da auch im Internet zeigt“, etwas aufgefallen: „Das Molekül im angehängten Bild gibt es so nicht, es müsste entweder eine Ladung tragen (protonierte OH-Gruppe) oder einen Wasserstoff weniger haben (nur OH-Gruppe).“ Und damit hat er absolut Recht: Wir haben die Abbildung, die wir zur Bewerbung des GDCh-Newsletters nutzen (rechts), korrigiert. (Rätselaufgabe für fleißige Leserinnen und Leser: Welches Molekül war gemeint?)</p>

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Sympathischer SpitzenforscherEin wohliges „Wir sind Nobelpreisträger“-Gefühl dürfte sich bei so manchem GDCh-Mitglied beim Lesen des Benjamin-List-Interviews [Nachr. Chem. 2022, 70(11), 12] eingestellt haben. Deutschlands Forschungsland ist doch nicht abgebrannt. Und selten kam ein Spitzenforsche...

<h2 type="main">Bücher kurz vorgestellt</h2><p>Aufbau, Nutzung und Monetarisierung einer industriellen Datenbasis (Expertise). Herausgegeben vom Forschungsbeirat Industrie 4.0. Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften 2022. 76 Seiten, PDF. <url href="http://acatech.de/publikation/industrielle-datenbasis/"><a href="https://acatech.de/publikation/industrielle-datenbasis/" target="_blank">acatech.de/publikation/industrielle-datenbasis/</a></url></p><p>Die Studie des Forschungsbeirats Industrie 4.0 gibt Handlungsoptionen für Unternehmen, Verbände, Politik und Wissenschaft, um den Nutzungsgrad von Daten zu erhöhen und zu monetarisieren. Die Arbeit des Forschungsbeirats wird von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften koordiniert, vom Projektträger Karlsruhe betreut und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/RsoclguAQX2kCoFU8NSE"></p><p>Lila macht kleine Füße. Von Werner Rudolf Cramer. De Gruyter Oldenbourg, 2022. 186 Seiten, brosch. 34,95 Euro. ISBN 978–3110793901</p><p>Das Buch behandelt Farben, Pigmente, Lackanwendungen und mehr. Es enthält moderne Erkenntnisse der Farbwahrnehmung, die auf physikalischen und physiologischen Phänomenen basiert. Der Autor vergleicht die Phänomene vor unserem Auge mit denen dahinter und im Gehirn. An aufgespritzten oder aufgezogenen Lackmustern werden subtraktives und additives Mischen veranschaulicht.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/0lJdxciQW2W3UuBT69ww"></p><p>Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft? Herausgegeben von Michael Bischoff, Heiner Borggrefe, Vera Lüpkes und Michael Zelle. Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo. Zu beziehen über das Museum (<url href="http://museum-schloss-brake.de"><a href="https://museum-schloss-brake.de" target="_blank">museum-schloss-brake.de</a></url>)</p><p>Die Begleitpublikation zur gleichnamigen Sonderausstellung im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo (geht noch bis zum 28. Mai) beschreibt in zwölf Kapiteln Alchemisten wie Paracelsus, Jost Bürgi und Isabella Cortese, geht aber auch auf Themen ein wie Elemententstehung in den Sternen. Viele farbige Abbildungen, Erklärung und Webliografien runden das Werk ab.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/Sru4mK3SZqbLKZx3R1ws"></p>

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