GDCh

<h2>GDCh unterstützt Organisation für das Verbot chemischer Waffen</h2>
Auf Einladung des deutschen Botschafters bei der OVCW, Christoph Israng, nahm Hans-Georg Weinig am 16. Januar für die GDCh an einem ersten Treffen mit Vertretern des technischen Sekretariats der OVCW, der deutschen und amerikanischen ständigen Vertretungen bei der OVCW sowie der American Chemical Society in Den Haag teil.
Ziel ist die Formulierung weltweit anerkannter ethischer und moralischer Leitlinien für Chemiker, die sich an den Eid des Hippokrates der Mediziner anlehnen. Mit Blick auf den 100-jährigen Jahrestag des ersten massiven Chemiewaffenangriffs in Ypern (21. April) begrüßte die 19. Vertragsstaatenkonferenz zum Chemiewaffenübereinkommen im Dezember 2014 die Initiative und beauftragte die OVCW mit deren Umsetzung. Im Jahr 2013 wurde die OVCW für ihre Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
HGW


Aalen-Ostalb
Hierarchisch organisierte Zeolithe: Konzepte und Präparationsstrategien
Prof. Dr. W. Schwieger, Univ. Erlangen
31. 3., 17: 30 Uhr
Hochschule Aalen, Neues Hörsaalgebäude, Raum 0.01, Beethovenstr. 1
Bitterfeld-Wolfen
Carbaborane — Mehr als nur Phenylmimetika
Prof. Dr. E. Hey-Hawkins, Univ. Leipzig
30. 3., 15 Uhr s. t.
TGZ Bitterfeld-Wolfen, Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Areal A, Andresenstr. 1a

Kurz notiert

GDCh unterstützt Organisation für das Verbot chemischer Waffen Auf Einladung des deutschen Botschafters bei der OVCW, Christoph Israng, nahm Hans-Georg Weinig am 16. Januar für die GDCh an einem ersten Treffen mit Vertretern des technischen Sekretariats der OVCW, der deutschen und amerikanischen...

Beruf + Karriere

Prof.Dr.

Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen in Deutschland bot und bietet noch immer die Chance, die naturwissenschaftliche Ausbildung zu reformieren und zu modernisieren. Die Universität Paderborn hat dies zum Wintersemester 2009/2010 getan: Die Chemiestudiengänge wurden reakkreditiert, und der Fachbereich hat bei der Gelegenheit zahlreiche neue Lehrveranstaltungen eingebaut, Entwicklungen im Fach aufgegriffen und neue Wege in der praktischen Ausbildung eingeschlagen. Ein Beispiel dafür ist das Modul Strukturbestimmung im Masterstudiengang Chemie. Teil des Moduls sind Vorlesungselemente zur Strukturaufklärung durch Streuung von Wellen, ergänzt durch einen Praktikumsversuch am Forschungsreaktor FRM II der Technischen Universität München in Garching, der ähnlich abläuft wie ein klassischer Versuch in physikalischer Chemie. Teilnehmer sind Studierende des Wahlpflichtblocks Synthese und Struktur aus dem dritten Fachsemester des Paderborner Masterstudiengangs.


<h2>Aus der Forschung in die Lehre</h2>
Angestoßen wurde die Entwicklung dieses Moduls durch die Kooperation von Wissenschaftlern der Universität Paderborn, des Forschungszentrums Jülich und des Helmholtz-Zentrums-Berlin. Durch die mehr als zehnjährige enge Zusammenarbeit in der Forschung mit Synchrotronstrahlung und Neutronen entstand die Idee, im Sinne des Humboldt'schen Bildungsideals der Einheit von Forschung und Lehre die gemeinsamen Aktivitäten auf die Lehre auszudehnen. Zwar steigt die Bedeutung von Strukturuntersuchungen an Großforschungseinrichtungen, die Chemikerausbildung berücksichtigt dies aber noch immer kaum, da der Zugang zu einer Großforschungseinrichtung normalerweise erst im Rahmen einer Dissertation möglich ist. Ein Praktikumsversuch an einem Großgerät eröffnet neue Möglichkeiten, die Qualität der Ausbildung zu steigern, da großtechnische Experimente für Studierende der Naturwissenschaften eine besondere Herausforderung sind. Zudem liefert ein derartiger Versuch Anreize, sich in komplexe Experimentiertechniken einzuarbeiten. Die Lehrinhalte werden so im Praktikum zum Gegenstand studentischer Forschung und bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, Eigeninitiative zu entfalten.


<h2>Der Praktikumsversuch</h2>
Zum Lehrstoff des Moduls Synthese und Struktur gehören Vorlesungen, Übungen und Seminare über Themen aus der Streutheorie, Strukturbildung durch Phasentrennung, Strukturänderungen an Polymeren, Reaktortechnik und Synchrotronstrahlung mit der dazugehörenden mathematischen Behandlung, die gleichzeitig auf den Praktikumsversuch vorbereiten. Der Stoff wird mit einer Klausur überprüft, deren Bestehen eine Voraussetzung für die Teilnahme am Neutronenstreuversuch ist. Für Studierende, die diese Klausur nicht beim ersten Anlauf bestehen, gibt es in Paderborn einen Lichtstreuversuch als Alternative.
Die Studierenden, pro Jahr bis zu zehn, arbeiten vor dem Versuch ein Praktikumsskript durch. Der erste Praktikumstag am Experiment KWS-3 am FRM-II-Versuchsreaktor in Garching beginnt mit der Sicherheitsunterweisung, es folgt ein Eingangsseminar, das überprüft, wie sich die Studenten vorbereitet haben. Mit einer Führung durch die Neutronenleiterhalle und der Einweisung in das Experiment endet der erste Tag.
Der Versuch selbst beginnt am zweiten Tag. Die Studierenden führen in Kleingruppen von zwei bis drei Personen mit der Anlage KWS-3 ein Neutronenkleinwinkelstreuexperiment durch. Damit untersuchen sie Strukturen in kolloidalen Silikatsuspensionen. Anhand der gemessenen Neutronenstreukurven analysieren sie den Zusammenhang zwischen Teilchenmorphologie und Teilchenanordnung und den in der Vorlesung behandelten theoretischen Begriffen wie Form- oder Strukturfaktor. Zu den Aufgaben gehört die Bestimmung von Größe, Form und Konzentration der Kolloide aus den Streukurven.
Im Anschluss an den Versuch beginnen die Studierenden noch am FRM II mit der Auswertung des Versuchs; abgeschlossen ist er dann, wenn sie das vollständige Versuchsprotokoll abgegeben haben.
Lehrende aus Paderborn, darunter ein Praktikumsassistent aus der physikalischen Chemie, ein Dozent vom Helmholtz-Zentrum Berlin sowie ein Wissenschaftler des entsprechenden Messstandes am FRM II betreuen die Gruppen gemeinsam.


<h2>Strahlenschutz und Strahlzeit</h2>
Bevor die ersten Studenten den Neutronenstreuversuch durchführen konnten, galt es, organisatorische Hürden zu überwinden. Bei dem Versuch an der Neutronenquelle FRM II an der TU München handelt es sich formal um eine Entsendung von Personen der Universität Paderborn an eine externe Strahlungsquelle. Jeder zu entsendende Wissenschaftler und Studierende benötigt einen Strahlenpass sowie ein amtliches Dosimeter, das die Strahlenbelastung vor Ort erfasst.
Voraussetzung für die Abzeichnung von Strahlenpässen ist eine Genehmigung nach der Strahlenschutzverordnung, welche die Entsendung von Personen an externe Strahlungsquellen regelt. Diese Genehmigung erteilt die Bezirksregierung auf schriftlichen Antrag des Strahlenschutzverantwortlichen der Universität Paderborn. Voraussetzung ist, dass die Universität hierzu einen Strahlenschutzbeauftragten der Fachkundegruppe S5 nachweist. Gleichzeitig muss die Universität Paderborn einen Abgrenzungsvertrag mit dem Betreiber der Strahlungsquelle also der TU München abschließen Der Abgrenzungsvertrag regelt, wie der Strahlenschutz der zu entsendenden Personen zu gewährleisten ist.
Auch musste die Universität für den Versuch Strahlzeit erhalten. Die Nachfrage nach Strahlzeit durch externe und interne Forschungsgruppen ist allerdings so hoch, dass die meisten Neutronenexperimente am FRM II überbucht sind. Daher war ein Verfahren zu entwickeln, welches der Universität Paderborn einen gesicherten Zugang für Ausbildungszwecke erteilt. Hier bewährt sich die jahrelange Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus Jülich und Paderborn: Jülicher Wissenschaftler können aus einem reservierten Strahlzeitkontingent für die eigene Forschung und für technisch-wissenschaftliche Weiterentwicklung der Experimente intern Strahlzeit beantragen. Über diesen internen Weg stellt das Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) die dreitägige Strahlzeit für die Universität Paderborn bereit.
Außerdem unterstützt das JCNS den Praktikumsversuch durch den für die KWS-3 zuständigen Wissenschaftler, durch die Bereitstellung von Rechnern (JCNS-IT-Gruppe) für die Studierenden zur Datenauswertung und durch einen Seminarraum. Ein ebenso unverzichtbarer Beitrag kommt vom Institute of Soft Matter and Functional Materials am Helmholtz-Zentrum-Berlin: Ein Dozent vom Helmholtz-Zentrum-Berlin betreut den Versuch und hält die vorbereitende Vorlesung in Paderborn.
Die Kosten für den Praktikumsversuch in Garching liegen naturgemäß höher als für ähnliche Aktivitäten an der Heimatuniversität. Die Studierenden reisen mit einem angemieteten Kleinbus nach München und übernachten in Hotels in der Nähe der Technischen Universität. Je nach genauer Teilnehmerzahl entstehen Kosten von 2500 bis 3500 Euro, Anreise, Unterkunft, Strahlenpässe, Dosimeter und Chemikalien mit eingeschlossen. Die Universität Paderborn deckt diesen Betrag derzeit aus Mitteln, die das Land Nordrhein-Westfalen den Universitäten zur Verbesserung der Qualität der Lehre jährlich zur Verfügung stellt.
Der Praktikumsversuch fand im Sommersemester 2014 zum fünften Mal statt, daher ist neben Finanzierung und Organisation auch der Ablauf inzwischen Routine.
Klaus Huber ist Professor für physikalische Chemie im Department Chemie der Universität Paderborn. Im Rahmen seiner Lehraufgaben hat er maßgeblich an der Entwicklung des Neutronenstreupraktikums (Modul Strukturbestimmung) im Masterstudium Chemie mitgewirkt. Seine Arbeitsgruppe forscht auf dem Gebiet der weichen Materie und verwendet dazu Streumethoden.
<a href="mailto:klaus.huber@upb.de">klaus.huber@upb.de</a>
Günter Goerigk ist Gruppenleiter am Institute of Soft Matter and Functional Materials am Helmholtz-Zentrum Berlin und hat als Privatdozent für physikalische Chemie Lehrverpflichtungen in der Ausbildung zur Master-Chemie an der Universität Paderborn. Im Rahmen seiner Lehraufgaben hat er maßgeblich an der Entwicklung des Neutronenstreupraktikums (Modul Strukturbestimmung) im Masterstudium Chemie mitgewirkt. Sein Arbeitsgebiet ist die Erforschung der kondensierten Materie mit Neutronen und Synchrotronstrahlung.
Matthias Ballauff ist Professor für Experimentalphysik an der Humboldt Universität Berlin und Institutsleiter des Institute of Soft Matter and Functional Materials am Helmholtz-Zentrum Berlin. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen auf dem Gebiet der Struktur und Dynamik von kolloidalen Systemen sowie der Anwendung von kolloidalen Systemen in der Katalyse.
Dieter Richter ist Professor für physikalische Chemie an der Universität Münster und Direktor am Jülich Center for Neutron Science. Zurzeit ist er auch geschäftsführender Direktor des Heinz-Maier-Leibnitz-Zentrums in Garching, das die wissenschaftliche Nutzung des Forschungsreaktors FRM II zur Aufgabe hat. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen im Bereich der Struktur und Dynamik von Soft- Matter-Systemen und dem Zusammenhang von Proteindynamik und Proteinfunktion.


<h2>Techniker-Gehälter in Chemie und anderen Branchen</h2>
Chemie-, Bio- und Physiktechniker verdienen im Durchschnitt 4085 Euro brutto pro Monat und damit mehr als der Durchschnitt aller Techniker (3750 Euro). Zum Vergleich: Ein Bautechniker erhält etwa 3153 Euro. Das Einkommen ist von der Branche, Betriebsgröße, Berufserfahrung und vom Geschlecht abhängig. Dabei verdienen Frauen etwa 16 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Hans-Böckler-Stiftung, die für das Gehaltsportal <a href="https://lohnspiegel.de" target="_blank">lohnspiegel.de</a> das Einkommen von 4300 Technikern analysiert hat. Das Portal bietet Informationen zu Löhnen und Gehältern von 380 Berufen, darunter Chemieberufe. MS
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.lohnspiegel.de" target="_blank">www.lohnspiegel.de</a></ext-link>


<h2>Steigende Gehälter in der Biotechnologie</h2>
Trotz Umsatzstagnation im Biotechnologiesektor stiegen die Gehälter in der Branche im Vergleich zum Jahr 2012. Leitende Angestellte mit Personalverantwortung und mindestens zehn Jahren Berufserfahrung verdienen im Durchschnitt 10 % mehr. So lag der Median bei Geschäftsführern im letzten Jahr bei 192 000 Euro jährlich, bei Vertriebsleitern bei 132 000 Euro. Der Verdienst von langjährigen Mitarbeitern in der naturwissenschaftlichen Forschung und Entwicklung stieg um 7 % auf 64 000 Euro bei mehr als zehn Jahren Berufserfahrung und auf 59 000 Euro bei über fünf Jahren. Hingegen verdienen jüngere Angestellte 9 bis 12 % weniger als noch vor zwei Jahren. Die Zahlen veröffentlichte der Branchenverband der Biotechnologieindustrie Bio Deutschland. MS
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.biodeutschland.org" target="_blank">www.biodeutschland.org</a></ext-link>
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://goo.gl/3ofdAf" target="_blank">http://goo.gl/3ofdAf</a></ext-link>


<h2>Mehr Frauen lehren Chemie an US-Universitäten</h2>
Die Zahl der Assistenzprofessorinnen in der Chemie in den USA stieg in den vergangenen Jahren um vier Prozentpunkte auf 84 von insgesamt 283 Stellen. Der Anteil weiblicher Privatdozenten und Professoren blieb bei 24 %, beziehungsweise 13 %. Im Jahr 2013 besetzten damit Frauen 18 % der insgesamt 1645 Dozentenstellen in der Chemie an US-Universitäten.
Am Ende des Jahres 2012 waren in Deutschland 119 der 967 Chemieprofessoren weiblich, das entspricht 12 % [Nachr Chem. 2013, 61, 485]. IH
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://cen.acs.org/articles/92/i14/" target="_blank">http://cen.acs.org/articles/92/i14/</a></ext-link> Women-Faculty-Positions-Edge.html


<h2>Chemiker in der Produktion verdienen mehr</h2>
Führungskräfte in Forschung und Entwicklung (F+E) verdienen weniger als ihre Kollegen in Produktion oder Vertrieb. Dieser Unterschied besteht über alle Berufsjahre hinweg. Das meldet der Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA). Das durchschnittliche Gesamteinkommen von leitenden Angestellten betrug im Jahr 2014 in Forschung und Entwicklung etwa 109 000 Euro, in der Produktion waren es etwa 130 000 Euro. Der Funktionsbereich bestimmt neben Unternehmensgröße, Einstufung und Berufserfahrung das Gesamteinkommen von Führungskräften.
Aktuell läuft die gemeinsame Gehaltsumfrage von GDCh und VAA, Teilnahmeschluss für Teilnehmer in Deutschland ist der 31. März. MS
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<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://gdch.de/ausbildung-karriere/" target="_blank">gdch.de/ausbildung-karriere/</a> karriere-und-beruf.html</ext-link>
Ilka Hermes, Martin Schreiber, Frankfurt am Main

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