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Wasser im Weltraum | Astronom:innen haben mit dem Atacama large millimeter-submillimeter array (Alma) gasförmiges Wasser in der planetenbildenden Scheibe um den Stern V883 Orionis entdeckt (<link href="#nadc20234136247-fig-0001">Abbildung). Da sich H2O und D2O unter unterschiedlichen Bedingungen bilden, eignet sich ihr Verhältnis, um festzustellen, wann und wo das Wasser entstanden ist. So ähnelt dieses Verhältnis etwa in einigen Kometen des Sonnensystems dem des Wassers auf der Erde. Das deutet darauf hin, dass Kometen Wasser auf die Erde gebracht haben könnten. Dies unterstützt die Idee, dass das Wasser auf der Erde älter ist als unsere Sonne.<figure xml:id="nadc20234136247-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/vHJsHbdS56TkyjpxCGwQ"><figcaption><label>Abb.1: </label>Wasser (im Ausschnitt) in der planetenbildenden Scheibe um den Stern V883 Orionis. Bild: ESO / L. Calçada</figcaption></figure></figure>Lavahöhlen erkunden | Ein europäisches Roboterteam erkundet autonom eine Lavahöhle auf Lanzarote und soll so Langzeitmissionen auf dem Mond vorbereiten. Denn die Lavahöhlen auf dem Mond gelten als mögliche Basislagerorte. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz koordiniert ein Projekt, das zeigt, wie ein Team aus drei autonomen Rovern den Eingang einer Lavahöhle erkundet und durch Abseilen eines Roboters in das Innere vordringt.Leben auf fremden Planeten | Ein Team des Max-Planck-Instituts für Astronomie hat einen Exoplaneten von der Masse der Erde entdeckt, der in der Zone des roten Zwergsterns Wolf 1069 kreist. Das Team ist optimistisch, dass der Exoplanet über einen großen Bereich seiner Tagseite dauerhafte lebensfreundliche Bedingungen bieten könnte. Daher ist der Planet eines der wenigen vielversprechenden Ziele für die Suche nach Anzeichen für Lebensbedingungen und Biosignaturen.Ferrofluid-Experimente | Ein Experiment von Studierenden der Universität Stuttgart fliegt zur Internationalen Raumstation ISS. Ziel ist es, mechanische Teile wie Schalter in der Raumfahrt durch weniger verschleißanfällige und zuverlässigere Techniken zu ersetzen. Ferrofluide sind Flüssigkeiten mit magnetischen Partikeln, die auf externe Magnetfelder reagieren (<link href="#nadc20234136247-fig-0002">Foto). Getestet werden ein thermischer Schalter, der die Übertragung von Wärme zwischen zwei Bauteilen regelt, ein elektrischer Schalter, der einen Stromkreis schließen und öffnen soll, sowie ein System zur Lageregelung von Kleinsatelliten.<figure xml:id="nadc20234136247-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/m1dwVzNtSVWrL0MYlnAd"><figcaption><label>Abb.2: </label>Ferrofluide bilden flüssige Stacheln, die den Feldlinien starker Magnetfelder folgen. Foto: Leon Habermalz, Philipp Kimmerle / KSat e.V. / Universität Stuttgart</figcaption></figure></figure>Maren Bulmahn

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Kurz notiert aus dem All

Wasser im Weltraum | Astronom:innen haben mit dem Atacama large millimeter-submillimeter array (Alma) gasförmiges Wasser in der planetenbildenden Scheibe um den Stern V883 Orionis entdeckt (Abbildung). Da sich H2O und D2O unter unterschiedlichen Bedingungen bilden, eignet sich ihr Verhältnis, um...

Chemiewirtschaft

Der Wirtschaftschemiker

Haben wir in Europa die richtigen Qualifizierungsangebote für die Chemie- und Pharmaindustrie? Sind Aus- und Weiterbildung sowie Hochschulangebote ausreichend auf die Anforderungen der Zukunft ausgerichtet? Diese Fragen untersucht ein internationales Konsortium unter Federführung des europäischen Arbeitgeberverbands.Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie wird maßgeblich durch das Fach- und Methodenwissen sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter geprägt. Aus Sicht des EU Green Deal sind vier Fragen wichtig: Können Beschäftigte schon in der Entwicklungsphase nachhaltige Innovationen vorantreiben und damit Umweltschutz und Sicherheit über den gesamten Lebenszyklus der Anwendungen sicherstellen (safe and sustainable chemistry by design)? Können Beschäftigte die strategischen und operativen Herausforderungen der Defossilisierung von Energie- und Rohstoffeinsatz meistern? Führt ein Denken und Handeln in Rohstoffkreisläufen dazu, dass Ressourcen länger genutzt werden? Und schließlich: Werden die Chancen von Digitalisierung, Big Data, künstlicher Intelligenz und Automatisierung bei Prozessen, Geschäftsabläufen und -modellen genutzt? Dabei geht es nicht nur darum, das Standardwissen zu beherrschen, sondern Vorteile im globalen Wettbewerb zu realisieren. Dies erfordert Kooperations- und Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Unternehmertum.Gibt das Bildungssystem auf diese Fragen heute die richtigen Antworten? Werden Optionen wie online learning, augmented reality und virtual reality zielführend eingesetzt? Die Rolle der klassischen Alma Mater, über die sich viele Chemikerinnen und Chemiker definieren, wird ergänzt um praxisorientierte Weiterbildungsangebote, die ein lebenslanges Lernen ermöglichen. An die traditionelle (akademische) Bildung schließen sich im Lauf des Berufslebens Folgequalifizierungen an – diese lassen sich zertifizieren und beispielsweise zu einem weiteren Masterabschluss kumulieren. Bildungsangebote werden so vielfältiger und modularer. Dabei ist zu beachten, dass die Pädagogik für Erwachsene die Bedeutung eines unmittelbaren praktischen Nutzens für die Lernmotivation hervorhebt: Teilnehmende in Kursen erwarten, dass sie nicht mit Standardwissen versorgt werden, sondern, dass die Kurse auf die unmittelbaren praktischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Lernerzentrierung heißt das Stichwort; die Grenzen zwischen Weiterbildung und Unternehmensberatung verschwimmen.Hannes Utikal ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Provadis-Hochschule in Frankfurt am Main und leitet das dortige Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit. Er ist Vorstandsmitglied der GDCh-Vereinigung Chemie und Wirtschaft und führt uns mit dieser Kolumne im Wechsel mit Rolf Albach durch die Welt der Wirtschaftschemie.

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