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<h2>FAIR4Chem Award – Der FAIRste Datensatz der Chemie</h2>Das NFDI4Chem-Konsortium lobt den FAIR4Chem Award 2022 aus und würdigt damit Forschende der Chemie, die ihre Forschungsdaten entsprechend der FAIR-Prinzipien veröffentlichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Transparenz und der Nachnutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse leisten.Der FAIR4Chem Award für den FAIRsten Datensatz ist mit einem Preisgeld von 500 Euro dotiert, welches vom Fonds der Chemischen Industrie zur Verfügung gestellt wird. Die Preisübergabe erfolgt im Rahmen des JCF-Frühjahrssymposiums 2022 und beinhaltet einen Vortrag über den prämierten Datensatz durch die Gewinnerin bzw. den Gewinner.Nominierungen sind noch bis zum 15. Dezember 2021 möglich. Alle Details unter: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://t1p.de/mguta" target="_blank">https://t1p.de/mguta</a></ext-link>

Meldung

Kurz notiert: Der FAIR4Chem Award

FAIR4Chem Award – Der FAIRste Datensatz der ChemieDas NFDI4Chem-Konsortium lobt den FAIR4Chem Award 2022 aus und würdigt damit Forschende der Chemie, die ihre Forschungsdaten entsprechend der FAIR-Prinzipien veröffentlichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Transparenz und der...

<h2>Chemie für eine grüne Zukunft</h2>„Perspectives for a Green Future“ lautete das Thema eines Plenarsymposiums und einer Podiumsdiskussion des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie am 1. September 2021. Die drei GDCh-Fachgruppen „Vereinigung Chemie und Wirtschaft“, „Makromolekulare Chemie“ und „Nachhaltige Chemie“ haben dieses Programm gemeinsam gestaltet und dem Auditorium in beiden Programmteilen facettenreiche Einsichten in den Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ geboten.Im Plenarsymposium zeigte Jean-Paul Lange, Universität Twente, Enschede, in seinem Beitrag „Furfural manufacture and valorisation – recent developments and economic potential” neue Wege zur wirtschaftlichen Herstellung von „kohlenstoffarmen“ Kraftstoffen und Chemikalien aus Biomasse am Beispiel der heute bereits im industriellen Maßstab verfügbaren Plattformchemikalie Furfural.1) Alice Glättli, BASF, Ludwigshafen, machte mit „The role of the chemical industry in creating a sustainable future“ deutlich, dass auch die chemische Industrie Lösungen finden sollte, die sowohl die Ressourceneffizienz fördern als auch das Wachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln. Herausfordernd sei die gleichzeitig stattfindende tiefgreifende Transformation dieser Industrie zu einer CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft. Am Beispiel des reciChain-ecosystem wird in einer Pilotierung gezeigt, wie dies für Kunststoffe gelingen kann.2)Michael Kühn, Deutsches GeoForschungszentrum GFZ, Potsdam, erweiterte mit seinem Vortrag „Resource potential of the geological subsurface” den Blick über die chemieinterne Betrachtung auf das Zusammenspiel der Disziplinen. Der geologische Untergrund bietet nicht nur immensen Speicherraum für Gas und Wärme. Vielmehr sei es möglich, bis zum Jahr 2050 Strom und Wärme für Deutschland durch erneuerbare Energien mit einem wesentlichen Anteil aus Georessourcen bereitzustellen. Dabei ließe sich auf bereits heute betriebenen Gasspeichern aufbauen. Mit einem intelligenten Verfahren zur Speicherung von Überschussenergie durch gekoppelte Untergrundspeicher für erneuerbaren Strom ließe sich eine „Erdbatterie“ realisieren.3)Die von Friedrich Barth, Global Entrepreneurship Centre, Düsseldorf, moderierte Podiumsdiskussion „Perspectives for a Green Future“ erweiterte die Perspektiven des vorangegangenen Plenarsymposiums. Zu den Vortragenden kamen noch Hannes Utikal, Provadis, Frankfurt, Patrick Gloeckner, Evonik, Essen, Jutta Paulus, Die Grünen, Brüssel, ZhanyungWang ETH Zürich, auf die Bühne. Damit brachten weitere Vertreter aus den Nachbarländern, aus der Industrie, der Wissenschaft und dem Europäischen Parlament ihre jeweiligen Perspektiven auf unsere komplexe Realität ein und diskutierten Ideen, welchen Beitrag die Chemie zu einer grünen Zukunft in Deutschland und Europa leisten kann. Es entwickelte sich ein kurzweiliges Gespräch entlang der drei Hauptperspektiven:1. Welche Schlüsseltechnologien sind aus heutiger Sicht einsatzbereit? Wo liegen die größten Herausforderungen und die größten Chancen bis zum Ende dieses Jahrzehnts?2. Was sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines (Chemie-)Standorts? Welche Beiträge oder Einflussmöglichkeiten haben wir zum Beispiel in Europa? Welche neuen Fähigkeiten und Kompetenzen benötigen die Arbeitnehmer in den kommenden Jahren – in Form von Weiterbildung oder direkt aus der Ausbildung?3. Gibt es einen Zielkonflikt zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft (etwa in der Europäischen Union) bei „Perspektiven für eine grüne Zukunft“? Gibt es besondere Beiträge „der Geosphäre“ im Vergleich zur „Erdoberfläche“ und zu „Luft und/oder Wasser“?Es wurde deutlich, dass eher das Lernen vom Nachbarn, gemeinsames Erarbeiten von Zielen und verstärkte Aus- und Weiterbildung belastbare Lösungen liefern als Abgrenzung und Verbote. Die Vielfalt der gesellschaftlichen und politischen Präferenzen in Europa unter dem gemeinsamen Dach des „Green Deal“ stellt eine Chance dar, für viele Projekte jeweils den optimalen Standort für Wachstum zu finden. In der zur Verfügung stehenden Zeit konnten die vielschichtigen Fragen nur kurz angesprochen werden. Ein weiterer Austausch erscheint sinnvoll. Die GDCh bietet deshalb an, diese Diskussion aufzugreifen und in einem zunächst elektronischen Format mit niedrigschwelligem Zugang weiter zu entwickeln. Sie alle sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Bei Interesse reicht eine formlose E-mail an Gerhard Karger, um in einen Informationsverteiler aufgenommen zu werden (<a href="mailto:G.Karger@gdch.de">G.Karger@gdch.de</a>).Thomas FrühFG Makromolekulare Chemie<ul class="references"><li>
1 1) J.-P. Lange, S.H. Wadman; ChemSusChem 2020, (<a href="https://doi.org/10.1002/cssc.202001376)2" target="_blank">doi.org/10.1002/cssc.202001376)2</a>) <a href="https://www.basf.com/ca/en/who-we-are/sustainability/Sustainability-in-Canada/reciChain.html3" target="_blank">https://www.basf.com/ca/en/who-we-are/sustainability/Sustainability-in-Canada/reciChain.html3</a>) Kühn, M., Nakaten, N. C., and Kempka, T.: Geological storage capacity for green excess energy readily available in Germany, Adv. Geosci., 54, 173–178, 2020, (<a href="https://doi.org/10.5194/adgeo-54–173–2020" target="_blank">https://doi.org/10.5194/adgeo-54–173–2020</a>)</li></ul>
<h2>Freiberufliche Chemiker und Inhaber freier unabhängiger Laboratorien (FFCh) Neuer Vorstand gewählt</h2>Die GDCh-Fachgruppe Freiberufliche Chemiker und Inhaber freier unabhängiger Laboratorien (FFCh) hat ihren Vorstand neu gewählt. Für die Amtsperiode vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2025 werden die Mitglieder des Vorstands sein:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Dr. Claudia Arnold, Dr. Arnold Chemie-Beratung, Balzheim<list-item>Dr. Sandra Helling, Hello! cosmetic projects/SH. SAFE-cos, Münster</list-item><list-item>Dr. Bettina Marmodée, Umweltberatung Dr. Marmodée – Analytisches Labor, Wolmirstedt</list-item><list-item>Dr. Annette Rösler, Dr. Rösler + Partner, Bad Kreuznach</list-item><h2>Festkörperchemie und Materialforschung</h2>Die GDCh-Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung hat ihren Vorstand neu gewählt. Für die Amtsperiode vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2025 werden die Mitglieder des Vorstands sein:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Prof. Dr. Florian Kraus, Universität Marburg<list-item>Prof. Dr. Angela Möller, Universität Mainz</list-item><list-item>Prof. Dr. Klaus Müller-Buschbaum, Universität Gießen</list-item><list-item>Prof. Dr. Oliver Oeckler, Universität Leipzig</list-item><list-item>Dr. Stephan Andreas Schunk, hte, Heidelberg</list-item><list-item>Prof. Dr. Anke Weidenkaff, Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Alzenau/Hanau</list-item><list-item>Dr. habil. Markus Weinmann, Taniobis, Goslar</list-item><h2>Seniorexperten Chemie Kunststoffabfall und Kugelmühle 11. SEC-Technology Tour nach Duderstadt und Deuna</h2>Was haben die Aufbereitung von Kunststoffabfall und ein Zementwerk gemeinsam? Lassen Sie sich überraschen!Nach einer langen, coronabedingten Enthaltsamkeit zelebrierten 30 (zweimal geimpfte) Seniorinnen und Senioren der GDCh am 12. bis 13. September 2021 endlich wieder eine richtige SEC-Technology Tour, und zwar die elfte ihrer Art. VAA-Senioren vom Standort Hanau waren ebenfalls mit von der Partie.DuderstadtEine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands wird Duderstadt gerne genannt. Die alte Stadtbefestigung, imposante Kirchen, das alte Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und 600 bunte Fachwerkhäuser aus verschiedenen Epochen schmücken die malerische Altstadt. In zwei Gruppen genossen wir eine ebenso amüsante wie interessante Führung durch das sonntägliche Städtchen. Hier die Auseinandersetzung zwischen den beiden Konfessionen im Lauf der Jahrhunderte, da die berühmte Eichsfelder Mettwurst – warm geschlachtet und kalt geräuchert muss sie sein.Zum krönenden Abschluss erschien um 17 Uhr aus dem Turmfenster des Rathauses der hölzerne Anreischke zu den Tönen des Glockenspiels. Der Anreischke hieß eigentlich Andreas und hat sich 1506 bei den vielen Bauern der Umgebung, die unter seiner Knute die Befestigung der Stadt errichten mussten, wegen seiner Härte unbeliebt gemacht. Sie rächten sich, indem sie der Holzfigur einen turbanartigen Hut und ein außerordentlich hässliches Gesicht verpassten. Der Tag klang für uns Senioren in einem ländlichen Hotel mit gutem Essen und vielen anregenden Gesprächen aus.KunststoffabfallDie Besichtigung der Kunststoffaufbereitung bei B+T in Deuna am nächsten Tag war dem Schwiegersohn eines unserer Seniorchemiker (Hans-Uwe von Grabowski) zu verdanken. Der vermittelte einen ebenso kenntnisreichen wie humorvollen Führer durch den Betrieb: Thomas Hagelstange als Vertreter des Betriebsleiters Ronny Hanstein. Ganze 1200 Tonnen Kunststoffabfall werden hier jeden Tag angeliefert und verarbeitet. Wir stehen vor Bergen von Müll, teilweise zu würfelförmigen Ballen gepresst. Sie enthalten nicht nur unsere Joghurtbecher, und doch sind wir uns bewusst, dass wir hier nur die Spitze des globalen Müllgebirges sehen.Und nun zur Verbindung mit dem benachbarten Zementwerk: Die Kunststoffabfälle werden hier geschreddert und zu einem kleinteiligen Produkt verarbeitet, liebevoll auch Fluff genannt, weil es ziemlich leicht ist. Und das läuft tagein, tagaus auf einem sehr langen, geschlossenen Rohrgurt-Förderband zu den Drehrohröfen der Zementfabrik und sorgt dort für die nötige Hitze. Der Fachmann spricht nüchtern von Ersatzbrennstoff.Was einfach wie schreddern klingt, ist im Detail kompliziert. Da gibt es harte Brocken, die den gewaltigen Messern des Schredders widerstehen, auch schon mal ein Vorschlaghammer. Andere Kunststoffe müssen aussortiert werden, etwa PVC. Die großen Themen (und Kosten) der Anlage sind Wartung und Verschleiß. Auf dem Gelände lagern allein Förderbänder für 200 000 Euro auf Vorrat, damit die Anlage immer produktionsfähig ist.ZementwerkDas Zementwerk in Deuna einst „VEB Eichsfelder Zementwerk (EZW)“ wurde 1975 in Betrieb genommen. Es gehört heute zur Dyckerhoff Gruppe. Das Werk produziert jedes Jahr zirka 1,5 Millionen Tonnen Zement. Dafür müssen im nahegelegenen Tagebau-Steinbruch etwa 2 Millionen Tonnen Kalkstein pro Jahr abgebaut werden.An diesem Steinbruch begann denn auch unsere Führung, wegen der großen Entfernungen in einem Bus. Schon der Blick in den großen Tagebau, in dem in ein Kilometer Entfernung zwei riesige Bagger Gestein laden, macht die Dimensionen klar, mit denen wir es heute zu tun haben werden. Das zerkleinerte Gestein gelangt auf einem über 3 km langen Förderband direkt zum Zementwerk.Dort wird es mit Zuschlagstoffen gemischt und gemahlen. Das „Herz“ des Zementwerks sind zwei Drehrohröfen von gewaltigen Ausmaßen. In ihnen wird das gemahlene Gemisch auf 1450 °C erhitzt, und Zementklinker entsteht. Zur Erzeugung dieses Höllenfeuers wird zur Hälfte der erwähnte Ersatzbrennstoff aus Kunststoff verwendet. Andere Brennstoffe sind Altreifen, Abfalllösemittel und Braunkohlenstaub. Beim Aussteigen aus dem Bus hat uns die Wärmestrahlung der großen Rohre beeindruckt; selbst im strengsten Winter liegt hier kein Schnee.Am Ende des leicht geneigten Drehrohrofens ist der Zementklinker zu Kugeln gesintert und wird in Kugelmühlen zu feinem Pulver gemahlen. Das klingt einfach, aber diese Kugelmühlen muss man in Betrieb gesehen haben. Das sind horizontal rotierende kolossale Zylinder, 15 m lang. Sie bewegen in ihrem Innern jeweils zirka 350 t Material, davon wiegen allein die Kugeln aus einer Molybdän-Legierung zirka 275 t. Das Produkt ist ein fein pulvriger Zement mit einer spezifischen Oberfläche von 4500 cm2/g. Die Hälfte des produzierten Zements verlässt das Werk per Bahn; der Bahnhof für diese Zementtaxis besteht aus 24 km Bahngleisen.Wir hatten an diesem Tag ein Werk besucht, in dem jedes Jahr die riesige Menge von etwa 1,5 Millionen Tonnen Zement produziert wird. Weltweit werden indes etwa 4 Milliarden Tonnen erzeugt und für den Bau von Infrastrukturprojekten, Staudämmen oder Häusern verwendet. Mehr als die Hälfte der weltweiten Zementproduktion entfällt auf China. Die globale Zementproduktion erzeugt sechs bis sieben Prozent der weltweiten CO2-Emission. Auf unsere Zunft der Ingenieure und Chemiker warten also noch einige Herausforderungen.Wolfgang Gerhartz„Perspectives for a Green Future“ – virtuelles Plenarsymposium dreier GDCh-Fachgruppen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/2oJrAzqTD2Cwo0AHaywM"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Seniorchemiker in Duderstadt. Foto: Wolfgang Gerhartz</figcaption></figure>

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Kurz notiert: Der FAIR4Chem Award

FAIR4Chem Award – Der FAIRste Datensatz der Chemie

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