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<p>Das perfekte Gift. Von Sergej Lebedew. Übersetzt von: Franziska Zwerg. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021. 255 Seiten, geb. 22 Euro. ISBN 978–3–10–397058–6</p><div><img src="https://media.graphcms.com/3cUdmpBTbWWxjZsUClvG">

</div><p></p><p>Für Freunde russischer Literatur ist Sergej Lebedews Roman Das perfekte Gift wohl ein perfektes Geschenk.</p><p>Der Chemiker Kalitin sucht nach einem Gift, das sofort und spurenlos tötet. Was er im Auftrag des russischen Geheimdienstes entwickelt, nennt er liebevoll den Debütanten. Dieser begleitet ihn auf der Flucht vor seinen Erinnerungen – von der Kindheit über seine Ehe bis heute. An einer Stelle vergleicht der Autor den Chemiker und seine Frau mit Fritz Haber und Clara Immerwahr: Kalitin und Haber schafften Schreckliches trotz der Warnung ihrer Frauen.</p><p>Über die Chemie hinter dem Debütanten erfahren Chemiker:innen wenig, dafür umso mehr über eine parallel zur gesellschaftlichen Realität existierende russische Geheimwelt.</p><p>Maren Bulmahn</p><p>Wow! Unglaubliche Fakten genial illustriert. Von Dan Marshall. NG Buchverlag, München 2021. 180 Seiten, geb. 24,99 Euro. ISBN 978–3–86690–760–7</p><div><img src="https://media.graphcms.com/vncquyfZT2CD0Supum6l">

</div><p></p><p>Wissenschaft allgemeinverständlich: Jede Doppelseite des Buchs beschäftigt sich mit einem wissenschaftlichen Fakt. Dabei füllt dieser als schwarzer Fließtext eine weiß hinterlegte Seite, die jeweils andere bietet den Fakt grafisch aufbereitet weiß auf schwarz. Die Textüberschriften in gelb geben den Fakt in aller Kürze wieder, etwa „Wenn man die 13,8 Milliarden Jahre unseres Universums auf 12 Monate übertragen würde, würde unsere Zivilisation erst in den letzten 14 Sekunden auftauchen“. Im Fließtext gibt es Hintergrund- und weiterführende Informationen. Neben nüchternen Fakten wie „Die Atombombe wurde zehn Jahre vor dem Farbfernsehen gebaut und gezündet“ stehen Kuriosa wie „Der Orgamus eines Schweins kann bis zu 30 Minuten dauern“. Aufmunternd in Corona-Zeiten: „Mit der spanischen Grippe steckten sich weltweit 500 Millionen Menschen an.“ Und sie tötete in 24 Wochen mehr Menschen als Aids in 24 Jahren – auch das dürfte Sars-CoV-2 nicht mehr schaffen. Ein Muss für Useless-Knowledge-Fans.</p><p>Visuelles Wissen Chemie. Der anschauliche Einstieg in alle Themenbereiche. Dorling Kindersley, München 2021. 288 Seiten, brosch. 16,95 Euro.  ISBN 978–3–8310–4289–0</p><div><img src="https://media.graphcms.com/iKvwfhoQSNSH4HfxZ5ai">

</div><p></p><p>„Selbstlernen leicht gemacht“ verspricht das Cover. Und für einen Einstieg in die Chemie eignet sich das Buch allemal: In 15 Kapiteln informiert das Buch über Grundlagen, Elemente oder Struktur und Bindung. Weder quantitative Betrachtungen noch Analytik fehlen, auch organische Chemie und die Chemie der Metalle sind vertreten. Ebenso finden sich aktuelle Themen wie Nanowissenschaften und intelligente Materialien. Besonders schön: das einführende Kapitel zu naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweise.</p><p>Pro Seite geht es um ein Thema. Ein kurzer Text führt in das Thema ein; Illustrationen – entweder als Zeichnungen oder als Fotos – vermitteln ansprechend, worum es geht und helfen beim Verständnis. Ist Handwerkszeug nötig, etwa mathematische Formeln, sind auch diese angegeben. Nachrichten-aus-der-Chemie-Lesern dürfte der Kasten „Auf einen Blick“ bekannt vorkommen, der eine kurze Zusammenfassung liefert. Als Schmankerl dienen Versuchsanleitungen für Chemieeinsteiger. Schutzbrille nicht vergessen!</p><p>Fabelhafte Flüssigkeiten. Kuriose Fakten über alles, was durch unser Leben sickert, tröpfelt, rinnt und fließt. Von Mark Miodownik. Penguin-Verlag, München 2021. 303 Seiten, brosch. 14 Euro. ISBN 978–3–328–10659–3</p><p>Das Buch Fabelhafte Flüssigkeiten ist die Übersetzung von Liquid Rules, das die Nachrichten in Heft 6/2020 vorgestellt haben. Hier nimmt ein Professor für Materialwissenschaften des University College London die Leserin mit auf eine Flugreise. Denn wer aus den Lüften schaut, sieht die faszinierende Welt der Flüssigkeiten: vom Tomatensaft direkt unter der Nase über den Treibstoff des Flugzeugs bis zur Lava aus Vulkanen. Zudem geht es um Substanzen, die man nicht sofort als Flüssigkeiten begreift: Flüssigkristalle, Teer oder Erdnussbutter.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/Gi1jMlYYSPWDOoSCh1G7">

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Rezension

Kurz vorgestellt: Bücherideen für unter den Weihnachtsbaum

Das perfekte Gift. Von Sergej Lebedew. Übersetzt von: Franziska Zwerg. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021. 255 Seiten, geb. 22 Euro. ISBN 978–3–10–397058–6 Für Freunde russischer Literatur ist Sergej Lebedews Roman Das perfekte Gift wohl ein perfektes Geschenk.Der Chemiker Kalitin sucht nach ein...

Prof.Dr.

<h2>Unbedingt auf die Bücherwunschliste</h2><p>The Beauty of Chemistry. Art, Wonder, and Science. Von Philip Ball. MIT Press, Cambridge 2020. 382 Seiten, geb. 44 Euro. ISBN 978–0–262–04441–7</p><p>Lässt sich mit einem Chemiebuch die Aufmerksamkeit für Wissenschaft wecken? Wenn es so spektakulär illustriert daherkommt wie The Beauty of Chemistry, ja. Anliegen des Autors ist es, die Chemie von ihrer besten – nämlich ästhetisch anregenden – Seite zu zeigen, fernab ihrer sonst oft assoziierten dreckigen, stinkenden oder umweltverschmutzenden Aspekte. Selbst wer glaubt, er habe schon viele Facetten der Chemie gesehen, wird hier staunen. Es macht einfach Spaß, die Hochglanzbilder in ihrem Detailreichtum zu betrachten – beispielsweise die Individualität und Zartheit von Gasblasen mit ihrer kurzen Lebensspanne vor dem Aufgehen in das ununterscheidbare große Ganze der Atmosphäre. Man möchte ihr fragiles Schweben in der Flüssigkeit mit den Fingern berühren …</p><div><img src="https://media.graphcms.com/J2RUX8yTO3rKCqw2Ysqw">

</div><p></p><p>Der Autor Philip Ball hat schon mehrere populärwissenschaftliche Bücher publiziert. Dementsprechend handelt er chemische Gärten, die Faszination von Flammen oder die Bedeutung der chemischen Fällung nicht streng fachlich ab; nur vereinzelt finden sich etwa Reaktionsgleichungen. Er mäandert eher um die Themen und stellt diese oft in einen wissenschaftshistorischen Zusammenhang.</p><p>Nicht immer hängen die Bilder eng mit dem Text zusammen. So illustrieren Fotos von Ammoniumchlorid und Silber die Abhandlung über Schneekristallwachstum. Der Autor unterstützt viele seiner Texte mit Zitaten berühmter Wissenschaftler:innen – nicht selten Nobelpreisträger:innen – und bietet für jedes Kapitel weiterführende Literatur an.</p><p>Dieses Werk besticht wegen faszinierender und inspirierender Aufnahmen sowie spannender Texte, die völlig ohne Mathematik, mit nur wenigen Formeln und oft überraschenden Wendungen daherkommen. Wer von diesen Aufnahmen nicht genug bekommen kann, dem seien die bewegten Bilder der beiden Fotografen Yan Liang und Wenting Zhu unter <a href="https://www.envisioningchemistry.com" target="_blank">www.envisioningchemistry.com</a> empfohlen.</p><p>Carola Arens, Geisenheim</p><p>Mathias Seifert, Idstein</p>

Rezension

Kurz vorgestellt: Bücherideen für unter den Weihnachtsbaum

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