Industrie + Technik

<p>Das Spezialchemieunternehmen Lanxess hat im Jahr 2021 mehr umgesetzt als im Vorjahr. Vier Akquisitionen erweitern das Segment Consumer Protection.</p>
<p>Der Konzernumsatz lag bei Lanxess aus Köln im Jahr 2021 bei 7,6 Mrd. Euro und damit 23,8 Prozent über Vorjahr. Der Dividendenvorschlag beträgt je Aktie 1,05 Euro; das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen 115 Mio. Euro, was einem Umsatzanteil von 1,5 Prozent entspricht (<xref rid="nadc20224124209-fig-0001" ref-type="fig">Grafik</xref>). Im Jahr 2021 hatte der Konzern insgesamt etwa 14 860 Beschäftigte.</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/PbObV4S7KdUE43UQwxoQ"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Forschung und Entwicklung (F+E) bei Lanxess in den vergangenen fünf Jahren nach den Anteilen der F+E-Kosten am Umsatz (blau) und der in F+E-Beschäftigten an der Gesamtmitarbeiterzahl (orange).</figcaption></figure>
<h2>Matthias Zachert, Lanxess-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Über das Jahr 2021: Die Steigerungen auf der Kostenseite konnten wir weitgehend in den Markt weitergeben. Darüber hinaus haben wir inmitten der Pandemie vier Akquisitionen gestemmt und damit unser Segment Consumer Protection ausgebaut.</p><p>Zur Elektromobilität: In der Elektromobilität liegen große Chancen für Lanxess, denn viele der Rohstoffe für die Batterieherstellung produzieren wir bereits. So kooperieren wir seit April 2021 mit dem chinesischen Unternehmen Tinci, einem der weltweit führenden Hersteller von Lithiumionenbatteriematerialien. Bereits in diesem Jahr werden wir für Tinci in einer Anlage unseres Tochterunternehmens Saltigo Elektrolytformulierungen für Lithiumionenbatterien herstellen. Foto: Lanxess</p><div><img src="https://media.graphassets.com/yeQwwvQBRfyu91lgmLC5">

</div><p></p><h2>Vier Neue für Konsumentenprodukte</h2><p>Lanxess hat den französischen Biozidhersteller Intace übernommen mit Fungiziden für Papier und Verpackungen. Produkte für den Tiergesundheitsmarkt erhält der Konzern mit dem Portfolio des französischen Desinfektions- und Hygieneanbieters Theseo. Die Akquisition des US-amerikanischen Spezialchemieherstellers Emerald Kalama Chemical bringt Produkte für Aroma- und Duftstoffe. Die Übernahme des Geschäftsbereichs Microbial Control vom US-amerikanischen Konzern International Flavors &amp; Fragrances soll Produkte für Desinfektion, Körperpflege und Materialschutz liefern.</p><h2>Die Segmente</h2><p>Im Segment Advanced Intermediates hat Lanxess die Rohstoffpreiserhöhungen weitergeben. Der Umsatz stieg um 19,6 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro. Anwendungen für die Zwischenprodukte gibt es in der Agrochemie, der Automobil- und Bauindustrie, für Duft- und Geschmacksstoffe sowie Halbleiter und Photovoltaik. Dazu kommen anorganische Pigmente.</p><p>Das Segment Specialty Additives profitierte von der Erholung der Luftfahrtindustrie und der Nachfrage aus der Bau-, Öl- und Gasindustrie. Der Konzern setzte mit Kunststoff-, Kautschuk- und Schmierstoffadditiven 2,3 Mrd. Euro um (+16,8 %).</p><p>Die Umsätze im Segment Consumer Protection sind mit den Akquisitionen gewachsen. Die neuen Spezialchemie-Geschäfte sind zusammen mit den Benzylprodukten von Advanced Industrial Intermediates in den neu gegründeten Geschäftsbereich Flavors &amp; Fragrances eingegliedert. Auch die Akquisition der Biozidunternehmen steigerte den Umsatz. Er lag insgesamt bei 1,5 Mrd. Euro (+21,9 %).</p><p>Wegen der Nachfrage der Automobilindustrie und der Weitergabe von Rohstoffpreissteigerungen stieg der Umsatz des Segments Engineering Materials mit technischen Kunststoffen und Polyurethanen um 43,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. MB</p>

Lanxess

Mehr Aromen und Biozide

Das Spezialchemieunternehmen Lanxess hat im Jahr 2021 mehr umgesetzt als im Vorjahr. Vier Akquisitionen erweitern das Segment Consumer Protection. Der Konzernumsatz lag bei Lanxess aus Köln im Jahr 2021 bei 7,6 Mrd. Euro und damit 23,8 Prozent über Vorjahr. Der Dividendenvorschlag beträgt je Akti...

<p>Wacker Chemie aus München hat das Jahr 2021 mit Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Das Unternehmen will die Dividende um 6 Euro pro Aktie erhöhen.</p>
<p>Beim Münchner Chemiekonzern Wacker belief sich der Umsatz im Jahr 2021 auf 6,21 Mrd. Euro. Das sind 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ausschlaggebend waren höhere Verkaufspreise und Absatzmengen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung nach 2 Euro im Vorjahr eine Dividende von 8 Euro je Aktie vor.</p><p>Zum Jahresende 2021 hatte Wacker weltweit 14 406 Beschäftigte, 123 mehr als zuvor; davon arbeiteten 10 006 in Deutschland, das sind 90 Personen weniger als im Jahr zuvor.</p><h2>Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender bei Wacker Chemie</h2><p>Der Chemiker Christian Hartel hat im Mai 2021 den Vorstandsvorsitz bei Wacker von Rudolf Staudigl übernommen.</p><div><img src="https://media.graphassets.com/Qp80FmCTIW5hL46ncr8g">

</div><p></p><p>Zur Nachhaltigkeit: Zum einen werden wir unseren ökologischen Fußabdruck verbessern. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere absoluten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent senken. Zum anderen eröffnen sich für uns durch die weiter zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen attraktive Geschäftsperspektiven.</p><p>Über das laufende Jahr: Wir erwarten, dass sich unser Chemiegeschäft im weiteren Jahresverlauf gut entwickeln wird. Wir rechnen hier mit höheren Preisen, steigenden Absatzmengen und positiven Produktmixeffekten. Im Polysiliciumgeschäft erwarten wir ebenfalls höhere Preise und einen besseren Produktmix. Foto: Wacker Chemie</p><h2>Investitionen</h2><p>Wacker hat im Jahr 2021 etwa 344 Mio. Euro investiert, also ungefähr 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzern hat vor allem Kapazitäten in den Chemiebereichen ausgebaut: Im chinesischen Nanjing entstehen ein Reaktor für Dispersionen und ein Sprühtrockner für Dispersionspulver. In Amsterdam hat das Unternehmen in Impfstoffherstellung und Biopharmaka investiert. Weitere Projekte liefen für Zwischen- und Endprodukte sowie Infrastrukturmaßnahmen in Burghausen und Nünchritz.</p><p>In Einrichtungen für Forschung und Entwicklung (F+E) investierte der Konzern 5,6 Mio. Euro. Die F+E-Kosten betrugen 154,2 Mio. Euro (<xref rid="nadc20224124206-fig-0001" ref-type="fig">Grafik</xref>).</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/3ulUBXDSjilXmSlSm0hL"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Wacker Chemie hat im Jahr 2021 etwa 164 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung (F+E) ausgegeben. Das sind knapp 5 Prozent mehr als im Vorjahr und 2,6 Prozent des Umsatzes.</figcaption></figure>
<h2>Geschäftsbereiche</h2><p>Etwa 70 Prozent des gesamten Umsatzes von Wacker Chemie kommen aus Produkten, die auf dem Rohstoff Silicium beruhen. Der zweitwichtigste Rohstoff ist Ethylen.</p><p>Der Umsatz im Geschäftsbereich Silicones mit Silikonen etwa für Smartphones, Autos und Lacke betrug 2,6 Mrd. Euro (+16 %).</p><p>Die polymeren Bindemittel und Additive des Geschäftsbereichs Polymers brachten 1,67 Mrd. Euro (+29 %).</p><p>Polysilicon liefert hochreines Polysilicium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Der Umsatz hat sich im Jahr 2021 fast verdoppelt. Er stieg auf 1,53 Mrd. Euro (+93 %). Das lag vor allem an gestiegenen Preisen für Solarsilicium.</p><p>Bei Biosolutions ist der Umsatz auf 296 Mio. Euro gestiegen (+20 %). Zu diesen Biotechprodukten gehören Cyclodextrine, Cystein, Biopharmazeutika, Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze. MB</p>

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