GDCh

Nach jeweils zwei Veranstaltungen in Peking und Kloster Seeon folgten je 20 junge Gruppenleiter aus China und Deutschland sowie Vertreter der chemischen Gesellschaften, aus Industrie und von Fachverlagen der Einladung der beiden Fachgesellschaften, vom 8. bis 12. September nach Berlin zu kommen.
GDCh-Geschäftsführer Wolfram Koch begrüßte die Teilnehmer zur Eröffnung im Wissenschaftsforum am Gendarmenmarkt. Er würdigte die mittlerweile zur Tradition gewordene Reihe: Seit 2006 fanden im Zweijahresrhythmus abwechselnd in Deutschland und China bereits fünf Treffen statt. Dabei geht die Idee bereits auf ein Treffen der damaligen CCS- und GDCh-Präsidenten Chunli Bai und Henning Hopf im Jahr 2004 in Peking zurück.
Zhibo Li, Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und erster Präsident des neugeschaffenen Young Chemists Committee (YCC) der Chinese Chemical Society (CCS), wies in seinem Grußwort auf die großen wissenschaftlichen Herausforderungen in China hin und betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit eines intensiven Austauschs, auch und gerade unter Nachwuchswissenschaftlern.
Christian Hackenberger (Berlin), gemeinsam mit Huaping Xu (Peking) Leiter des wissenschaftlichen Komitees, hatte das Vortragsprogramm thematisch in drei Sessions gegliedert, die den Titel des Symposiums umklammerten: “Meeting Challenges in Chemistry and Chemical Biology… ” “… by Efficient Synthetic Methods and Catalytic Processes”, “… by Advanced Materials and Building Blocks” und schließlich ”… by Insight and Control of Complex Systems”.
Unterstützt wurden Hackenberger und Xu von den Mitgliedern des wissenschaftlichen Komitees aus Deutschland und China: Guido Clever (Göttingen), Constantin Czekelius (Düsseldorf), Annette Schmidt (Köln), Xing Chen, Ying Fang (beide Peking) und Zhibo Li (Hangzhou).
Die Bandbreite der Beiträge überstrich fast alle chemischen Fachrichtungen: Organische, bioorganische und anorganische Chemie, Polymere und Materialien, theoretische Chemie, medizinische und Biochemie sowie verschiedenste Anwendungen. Zu Beginn eines Vortrags war jeder Redner zusätzlich aufgefordert, in einem Satz zusammenzufassen, was ihn als persönliche “Scientific Challenge” antreibt. Das Niveau der Vorträge war exzellent, und die intensiven Fachdiskussionen im Anschluss an die Vorträge wurden meist in den Pausen sowie bei den Essen und Exkursionen weitergeführt.
Wie auch bei früheren Treffen schlossen sich an das Hauptsymposium noch drei Satellitenmeetings — dieses Mal an den Berliner Hochschulstandorten FU, HU und TU — an, bei denen diesmal die Themen “Catalysis and Energy”, “New Trends in Organic and Bioorganic Chemistry” und “Novel Smart Materials and Polymers” vertieft wurden. Zu den Satellitenmeetings waren weitere Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden aus Berlin eingeladen.
Ein weiteres Highlight war die Präsentation eines Sonderhefts von Chemistry — An Asian Journal, in dem die Editoren Theresa Kueckmann und Heiko Kuhn anlässlich des kleinen Jubiläums der Symposiumsreihe über 40 eingeladene Beiträge von ehemaligen und aktuellen Sino-German-Teilnehmern zusammenbrachten.
Das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung in Peking sowie BASF, Clariant Produkte (Deutschland), Merck, Sanofi-Aventis Deutschland und Wacker sowie das DFG-Büro Berlin unterstützten das Symposium. Das Symposium für das Jahr 2016 ist wieder in China geplant.
Hans-Georg Weinig, Frankfurt; <a href="mailto:h.weinig@gdch.de">h.weinig@gdch.de</a>


<h2>Teilnehmerstimmen</h2>
“Everyone seemed to be strictly selected, so the scientific level was really high.”
“It was a fascinating meeting. The talks had extremely high quality, the discussions were stimulating and it was a lot of fun to spend this week. Thank you very much.”
“The organization of the conference was professional and the conference was in a very high level.”

“Meeting Challenges in Chemistry and Chemical Biology”

Nach jeweils zwei Veranstaltungen in Peking und Kloster Seeon folgten je 20 junge Gruppenleiter aus China und Deutschland sowie Vertreter der chemischen Gesellschaften, aus Industrie und von Fachverlagen der Einladung der beiden Fachgesellschaften, vom 8. bis 12. September nach Berlin zu kommen....

Um auf die zentrale Bedeutung des Themas “Gründung” aufmerksam zu machen, veranstaltete die GDCh gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie der Dechema in diesem Jahr erstmals einen Workshop “Innovationsmotor Chemie”, bei dem die Rahmenbedingungen für Chemie-Gründer analysiert und Ansatzpunkte für mögliche Anreize und Unterstützungsmaßnahmen diskutiert wurden. Unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderen von der Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) der GDCh.
Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, eröffnete den Workshop am 9. Oktober am Campus Riedberg. Der Tagungsort war bewusst gewählt, um Wissenschaftlern und Forschern eine einfache Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Vertretern aus der Gründerszene zu ermöglichen.
Die Ausrichtung der Hochschulen in Richtung Innovation, also der Nutzung von Erfindungen und Forschungsergebnissen zur Erzeugung von Marktprodukten und Angeboten, ist in Deutschland sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im Vortrag von Wolfgang Herrmann, Präsident der TU München, wurde deutlich, dass die Herausforderungen von Wissens- und Technologietransfers ernst genommen werden müssen. Sein programmatisches Bekenntnis zur “Gründerhochschule” TUM ermöglicht neben der Fokussierung auf Publikationszahlen in Spitzenjournalen auch die Zieldefinition von patentierten Erfindungen und erfolgten Gründungen. Noch immer geht laut Herrmann an manchen Hochschulen “das Schreckgespenst von der Kommerzialisierung der Wissenschaft” um. Führende Universitäten — auch im Ausland — haben hingegen realisiert, dass auch Universitäten von einem unternehmerischen Geist durchdrungen sein sollten.
Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HTGF, präsentierte die besonders aktive Berliner Gründungszene. Im Portfolio des Gründerfonds, der als führender Seed-Investor Unternehmensgründungen unterstützt, finden sich nur etwa 4 % reine Chemie-Start-ups. Allerdings sind bei insgesamt etwa 40 % der HTGF-geförderten Jungunternehmen Chemieprodukte im Geschäftskonzept enthalten, z.B. bei Medizintechnik oder Pharma. Unter den Investoren des HTGF sind auch zahlreiche große Chemieunternehmen. Aus Brandkamps Sicht zeichnen sich erfolgreiche Gründungen vor allem durch drei Aspekte aus: eine innovative Idee, ein erfolgreiches und ausgewogenes Unternehmerteam sowie ein solides Unternehmenskonzept, das im Businessplan dargelegt ist.
Wichtige Schritte auf dem Weg zu einer erfolgreichen Gründung im Rahmen des Exist-Förderprogramms skizzierte Dietrich Hoffmann vom Fachbereich Unternehmensgründung, Projektträger Jülich. Von den hervorragenden Voraussetzungen für die Gründung an der TU Dortmund überzeugte Gerhard Schembecker, Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik, das Auditorium. So werden in Deutschlands größtem Technologiepark jährlich mehr als 30 Start-ups bei der Neugründung unterstützt. Erfolgskritisch dabei sind die Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Definition und Verteidigung von Schutzrechten, das Marktverständnis sowie die Möglichkeiten für technologische Prüfung und Scale-up.
Drei Workshop-Gruppen diskutierten Gründerstories, Unterstützungsangebote und den möglichen geistigen und finanziellen Beistand für Gründer. Gründungswillige sollten sich demnach bei der Standortwahl für ihr Jungunternehmen richtig entscheiden und an gründungsfreundlichen Universitäten studieren. Viele gute Angebote wie Gründerwettbewerbe und Fördermaßnahmen zur Weiterentwicklung und zum Austausch mit etablierten Unternehmen stehen für Gründer bereit.
Sonja Jost, Geschäftsführerin des mehrfach ausgezeichneten Chemie-Start-ups DexLeChem, führte den Anwesenden mit persönlichen Erfahrungen anschaulich und praxisnah Vorzüge, aber auch Herausforderungen einer Gründung vor Augen. Stefan Bartoschek (Science4Life) rundete die Abschlussdiskussion ab mit dem offiziellen Startschuss zum 17. Science4Life Venture Cup.
Auf einem angegliederten “Markt der Möglichkeiten” trafen sich die Teilnehmer mit Vertretern von Unternehmen, Förderern und Unterstützern sowie den Organisatoren.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Unterstützung für mehr Gründungen sowohl für etablierte Firmen als Knowhowquelle als auch für die volkswirtschaftliche Entwicklung sinnvoll ist. Bleibt zu hoffen, dass der nächste “Innovationsmotor Chemie” im Jahre 2015 dann mit einer höheren Quote an Gründungen im Sektor Chemie aufwarten kann.
Mehr Details sowie Quellenangaben und Links stehen zum Download unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://bit.ly/1uVw5vc" target="_blank">http://bit.ly/1uVw5vc</a></ext-link> bereit.
Thomas Beisswenger, VCW
Thorsten Daubenfeld, Hochschule Fresenius


<h2>Aufruf zu Vorschlägen von Kandidatinnen und Kandidaten für den GDCh-Vorstand der Amtsperiode 2016 — 2019</h2>
Gemäß § 13.1 der GDCh-Satzung soll sich der Vorstand aus Personen zusammensetzen, die sich durch ihre Leistungen in der Chemie hervorgetan haben. Weiterhin soll die Zusammensetzung des Vorstands möglichst das Fächerspektrum der Chemie widerspiegeln.
Nach § 13.2 legt der Vorstand den wahlberechtigten Mitgliedern eine Vorschlagsliste mit Kandidatinnen und Kandidaten vor. Weitere Vorschläge können die GDCh-Mitglieder machen. Jeder Vorschlag aus dem Mitgliederkreis muss von mindestens 50 wahlberechtigten Mitgliedern unterschrieben sein. Assoziierte Mitglieder nach § 6.4c der Satzung können nicht als Kandidaten vorgeschlagen werden.
Die Vorschläge müssen bis spätestens 31. Dezember 2014 beim Vorsitzenden des Wahlausschusses (Prof. Wolfram Koch, GDCh-Geschäftsführer, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt) mit den Unterschriftslisten eingegangen sein. Aus den Unterschriftslisten müssen jeweils die Mitgliedsnummer und der Name des unterzeichnenden Mitglieds deutlich hervorgehen.
Alle gemäß der Satzung vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten werden in den Nachrichten aus der Chemie, Heft 4/2015, sowie auf der GDCh-Homepage <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/wahl2015" target="_blank">www.gdch.de/wahl2015</a></ext-link> ab 16. März 2015 mit Bild, Lebenslauf und beruflichem Werdegang vorgestellt.

“Meeting Challenges in Chemistry and Chemical Biology”

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