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<p>Boehringer Ingelheim setzte im Jahr 2019 mehr um und forschte mehr. Dabei kooperiert der Konzern mit anderen Pharmaunternehmen. Größter Umsatzbringer war ein Diabetesmittel.</p>
<p>Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzte im Jahr 2019 etwa 19 Mrd. Euro um, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung (F+E) stiegen ebenfalls um 9 Prozent, und zwar auf 3,5 Mrd. Euro; das sind 18 Prozent des Umsatzes. In Sachanlagen investierte das Unternehmen 1,1 Mrd. Euro (+13 %). Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um 1,4 Prozent auf etwa 51 000.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/5mZhh4YLRLaiuckj4LfX"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsatzanteile, die Boehringer Ingelheim in den Jahren 2015 bis 2019 für Forschung und Entwicklung (F+E) in die Geschäftsbereiche Humanpharma (linke Skala) und Tiergesundheit (rechte Skala) investierte; zum Vergleich: Investitionen in Sachanlagen (rechte Skala).</figcaption></figure>
<h2>Für Mensch, Tier und im Auftrag</h2><p>74 Prozent des Umsatzes machte Boehringer im Jahr 2019 im Geschäftsbereich Humanpharma. Dabei war Jardiance für Typ-2-Diabetiker umsatzstärkstes Medikament (2,2 Mrd. Euro, +47 %). Im Bereich Immunologie lässt das US-amerikanische Unternehmen Abbvie nun die mit Boehringer entwickelte Substanz Risankizumab gegen Schuppenflechte zulassen. Der Geschäftsbereich Tiergesundheit setzte 4 Mrd. Euro um, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Während das Haustiersegment zulegte, sank der Umsatz bei Nutztierprodukten aufgrund der Afrikanischen Schweinepest. Verkaufsstärkstes Mittel war Nexgard. Das Antiparasitikum brachte 740 Mio. Euro (+21 %).</p><p>Die biopharmazeutische Auftragsproduktion von Boehringer Ingelheim wuchs im Jahr 2019 um 7 Prozent auf 786 Mio. Euro.</p><h2>Krebs, Hepatitis, Entzündungen</h2><p>Im Jahr 2019 kaufte Boehringer das Schweizer Biotechunternehmen Amal Therapeutics, das Krebsimpfstoffe entwickelt. Boehringer arbeitet zusammen mit dem südkoreanischen Pharmaunternehmen Yuhan an einem Mittel gegen die Lebererkrankung nichtalkoholische Steatohepatitis und startete mit dem US-amerikanischen Unternehmen Eli Lilly eine Phase-III-Studie zur Herzinsuffizienz.</p><p>Die F+E-Kosten betrugen bei Humanpharma im Jahr 2019 insgesamt 3 Mrd. Euro. In der onkologischen Forschung überführte Boehringer zehn Projekte in klinische Phasen. Zu Atemwegserkrankungen sowie entzündlichen und fibrotischen Erkrankungen reichte das Unternehmen die Daten zweier Phase-III-Studien ein.</p><p>Für die Tiergesundheits-F+E hat Boehringer im Jahr 2019 eine Datenbank erstellt. Darin sind mehr als 2000 Krankheiten und klinische Symptome erfasst, die sich nach Kriterien wie Krankheitserregern oder betroffenen Organsystemen auswerten lassen. MB</p><h2>Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim</h2><p>Über Investitionen: Unser aktuelles Investitionsprogramm für den Ausbau europäischer Produktionsanlagen hat ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. In Wien planen wir dieses Jahr die Einweihung einer neuen Produktionsanlage für biopharmazeutische Produkte. Dies ist die größte Einzelinvestition in Sachanlagen, die wir als Unternehmensverband je getätigt haben. Wir planen in der Anlage die Produktion des eigenen Portfolios, aber auch die Auftragsproduktion. Zur Nachhaltigkeit: Wir haben im vergangenen Jahr den wiederverwendbaren Inhalator Respimat für unsere Atemwegsprodukte Spiriva und Spiolto auf den Markt gebracht. Durch den Inhalator sollen 776 Tonnen Kunststoffabfälle und 14 300 Tonnen CO<sub>2</sub>-Emissionen bis zum Jahr 2025 vermieden werden.</p><p>Über Tiermedizin: Auf dem Weg zu neuen Produkten haben wir im vergangenen Jahr weltweit über 400 klinische Studien initiiert und über 200 Produktzulassungen erhalten, unter anderem für Arti-Cell Forte in Europa, der ersten stammzellenbasierten veterinärmedizinischen Therapie zur Behandlung von Lahmheit bei Pferden.</p>

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<p>Das Familienunternehmen Freudenberg feierte im Jahr 2019 das 170. Jahr seiner Gründung. Heute produziert der Konzern Dichtungen, Vliesstoffe, Filter, Spezialchemie und Reinigungsprodukte.</p>
<p>Die Weinheimer Freudenberg-Gruppe setzte im Jahr 2019 wie im Vorjahr etwa 9,5 Mrd. Euro um. 5,3 Mrd. davon lieferte das Geschäftsfeld Dichtungs- und Schwingungstechnik. Das Geschäftsfeld Technische Textilien und Filtration setzte ungefähr 2 Mrd. Euro um und Spezialitäten 1,4 Mrd. Euro. Den Rest erwirtschafteten Reinigungstechniken und -produkte mit Marken wie Vileda.</p><p>Zu den Spezialitäten gehören Freudenberg Chemical Specialities und seit dem vergangenen Jahr Freudenberg Medical. Unter den chemischen Spezialitäten sind Schmierstoffe, Trennmittel, Produkte für die Oberflächen- und Galvanotechnik sowie für die Oberflächenbehandlung von Süßwaren, etwa damit sie glänzen oder nicht zusammenkleben.</p><p>Ende Dezember 2019 beschäftigte die Freudenberg-Gruppe weltweit insgesamt 48 851 Mitarbeiter, 286 weniger als im Jahr zuvor. In Europa lag die Mitarbeiterzahl bei 25 499, 11 398 davon arbeiteten in Deutschland, 778 weniger als im Vorjahr. 221 weniger waren es in Nordamerika (10 562). Zugenommen hat die Mitarbeiterzahl in Asien: von 10 062 auf 10 864.</p><h2>Zugekauft</h2><p>Freudenberg Sealing Technologies ist nun mit mehr als 50 Prozent an Xalt Energy beteiligt. Das Unternehmen mit Sitz in Midland, Michigan, entwickelt und produziert Lithiumionentechniken für Nutzfahrzeuge.</p><p>Freudenberg Medical erhöhte den Anteil am irischen Medizintechnikunternehmen Cambus Teoranta um 40 Prozent auf 90 Prozent.</p><p>Freudenberg Filtration Technologies erwarb 75 Prozent der Anteile am chinesischen Unternehmen Apollo Air-Cleaner, einem Anbieter für Luft- und Wasserfiltration.</p><p>Freudenberg Performance Materials übernahm die slowenische Filc-Gruppe. Sie stellt Nadelvliesstoffe und laminierte Materialien her.</p><p>Außerdem will Freudenberg Performance Materials 100 Prozent der Aktien des Londoner Herstellers von technischen Textilien, Low &amp; Bonar, erwerben. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörde.</p><h2>Ausgezeichnete Entwicklungen</h2><p>Um Mitarbeiter zu motivieren, gibt es bei Freudenberg Preise für sie:</p><p>Den Freudenberg Innovation Award teilten sich im Jahr 2019 vier Freudenberg-Gesellschaften. Deren Entwickler haben mit ihrem Projekt „Atomistische Simulationen“ gemeinsam ein Verfahren etabliert, um die Reibung von Materialien, Schmierstoffen und Dichtungen besser zu verstehen.</p><p>Den „We all take care“-Award teilten sich Performance Materials in Kaiserslautern und Sealing Technologies in Findlay, Ohio: für Teppichbodenträger aus Recyclingmaterial beziehungsweise Schrumpffolien, die Verpackungskosten und Abfall um 90 Prozent reduzieren. Platz zwei ging an Performance Materials in Weinheim für ein „für chemische Laien einfach auszufüllendes Formblatt“, um chemische Substanzen im Produktionsalltag zu klassifizieren und freizugeben. MB</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/sc21bVEaSm6XVUHXP31s"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsätze von Freudenberg in den Jahren 2015 bis 2019 nach Regionen, jeweils von links nach rechts: Deutschland, übriges Europa, Amerika, Asien, Afrika/Australien.</figcaption></figure>
<h2>Mohsen Sohi, CEO der Freudenberg-Gruppe</h2><p>Zum Jahr 2019: Wir haben wieder kräftig in die Zukunft der Unternehmensgruppe investiert, in Maschinen, Anlagen, Akquisitionen und vor allem in die drei wesentlichen Themen der Strategieperiode 2018 bis 2020: Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.</p><p>Über Transaktionen: Akquisitionen trugen im Berichtsjahr rund 139,1 Mio. Euro zum Umsatz bei. Demgegenüber standen Desinvestitionseffekte in nahezu gleicher Höhe, vor allem durch den Verkauf der Geschäftsgruppe Freudenberg IT.</p>

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