Gesellschaft Deutscher Chemiker

Artikel

Mehr Offenheit wagen

Nachrichten aus der Chemie, September 2011, Seite 807, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Wertvolle Negativresultate und Fehlversuche

Im August 2010 reichten Martina Wernerova und Tomas Hudlicky, Wissenschaftler an der Brock University in St. Catharines, Kanada, einen bemerkenswerten Artikel bei der Zeitschrift Synlett ein. Sie beschäftigten sich mit der Reproduzierbarkeit von Ausbeuten, die für organische Synthesen in der Literatur angegeben werden. Die Dringlichkeit einer solchen Untersuchung liegt auf der Hand: Welcher Chemiker ist in den letzten Jahren nicht hin und wieder misstrauisch geworden, wenn er beim Überfliegen der neuesten Publikationen nur Ausbeuten von mehr als 95 Prozent fand?

Mit viel Geduld und Genauigkeit nehmen Wernerova und Hudlicky daher Synthesevorschriften der Jahre 1955 bis 2005 unter die Lupe. Sie stellen fest, dass die häufige Angabe von beinahe perfekten Ausbeuten erst seit den 1980er Jahren Usus ist und dass dies mit immer schlechter werdender Reproduzierbarkeit einhergeht. Nach einer präzisen Analyse des Produktverlustes bei der Aufarbeitung kommen sie zu dem Schluss: Ausbeuten von mehr als 94 Prozent zu publizieren, sei bei drei Aufarbeitungsschritten in der organischen Synthese im besten Fall Selbstbetrug und im

Leitartikel

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.