Bildung + Gesellschaft

Zeitschriften aus England und den USA ändern ihre Abomodelle.Die Royal Society of Chemistry (RSC) will alle von ihr verlegten Journale, darunter Chemical Science, frei zugänglich machen. Spätestens in fünf Jahren soll jeder kostenlos auf alle Veröffentlichungen der RSC zugreifen können. Derzeit erarbeitet die RSC ein Konzept, das ohne Gebühren für die Verfasser von Artikeln auskommt oder diese zumindest bezahlbar hält. Dafür seien Abomodelle für Institutionen und regional angepasste Preise denkbar.In den USA müssen Publikationen, die auf staatlich geförderter Forschung beruhen, ab 2025 offen zugänglich veröffentlicht werden. Dafür hat der Science-Herausgeber American Association for the Advancement of Science eine Lösung vorgelegt: Ab Januar 2023 können Wissenschaftler:innen, deren Forschung die US-Regierung finanziert, die Postprint-Version ihrer Publikation ohne Verarbeitungsgebühren als Open-Access-Artikel bei Science veröffentlichen. Der Postprint unterscheidet sich im Layout, nicht aber im Inhalt von der veröffentlichten Verlagsversion. PK<ul class="references" xml:id="nadc20224133347-bibl-0001" style="numbered" cited="no"><li xml:id="nadc20224133347-bib-0001">1 Ankündigung der RSC: <a href="https://t1p.de/uvxdw" target="_blank">t1p.de/uvxdw</a></li><li xml:id="nadc20224133347-bib-0002">2 doi: 10.1126/science.ade8028</li></ul>

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Zeitschriften aus England und den USA ändern ihre Abomodelle.Die Royal Society of Chemistry (RSC) will alle von ihr verlegten Journale, darunter Chemical Science, frei zugänglich machen. Spätestens in fünf Jahren soll jeder kostenlos auf alle Veröffentlichungen der RSC zugreifen können. Derzeit e...

Ich mache ein Interviewtraining mit einer Gruppe Postdocs, die eine Karriere außerhalb der Universität suchen. „Worum geht es in Ihrer Forschung?” frage ich Afsheen. Nach fünf Minuten unterbreche ich ihre Antwort. „Sie lassen Ihre Botschaft von Details überschatten”, sage ich. „Soweit ich das verstehe, hilft Ihre Forschung dabei, dass wir in Zukunft Autos 3-D-drucken können?” Afsheen hebt ihre Augenbrauen. „Äh, ungefähr. Aber …“ Ich unterbreche sie wieder: „Ungefähr passt, es sei denn, es stimmt wirklich nicht. Dann müssen Sie den Satz anpassen.“ „Es ist sehr vereinfacht“, murmelt sie.„Einfach ist gut,” entgegne ich. „Anstatt ins Detail zu gehen, fügen Sie besser noch einen Satz dazu, warum es sinnvoll ist, Autos zu drucken. Produktionsgeschwindigkeit? Kosten? So was in der Art.“ Afsheen bleibt skeptisch. „Meine Forschung dreht sich nicht um das ganze Auto, sondern nur um die Karosserie.“ „Sie können jederzeit weiter in Ihre Forschungs hineinzoomen, wenn sich jemand dafür interessiert. Aber kein Personaler möchte, dass Sie wirklich ins Detail gehen.”Für Wissenschaftler:innen ist es oft schwierig, etwas einfacher zu machen, als es ist. Sie arbeiten täglich an einem winzigen Puzzleteil in einem größeren Ganzen. Obendrein sind ihre Ergebnisse – aufgrund von Ausnahmen und Rahmenbedingungen – oft sehr nuanciert und ihre Geschichten darüber daher kompliziert. Wissenschaftler:innen haben jahrelang gelernt, anderen noch die letzte Dezimalstelle zu zeigen, um als kompetent zu gelten. Und bei der Kommunikation mit anderen Wissenschaftler:innen ist es wichtig, die Details sorgfältig darzustellen.Aber wenn Sie mit Laien sprechen, ist es Ihre Aufgabe, schnell zum Punkt zu kommen und eine Hauptaussage so zu formulieren, dass sie für das Publikum verständlich und relevant ist. Natürlich birgt das Risiken. Manche Zuhörer:innen lieben es zu meckern, wenn etwas nicht hundertprozentig stimmt. Aber Gemurre lässt sich vermeiden, wenn Sie zum Beispiel beifügen: „im Großen und Ganzen bedeutet das …“ oder „vereinfacht gesagt, ich arbeite an …“ So beruhigen Sie den kritischen Zuhörer und haben gleichzeitig bessere Chancen auf ein gutes Gespräch.Karin Bodewits ist Biochemikerin, Autorin, Seminarleiterin und Mitgründerin von Naturalscience Careers, eines Unternehmens für Karriereberatung und SoftSkill-Seminare für Naturwissenschaftler. Für die Nachrichten aus der Chemie schreibt sie über Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit. <a href="mailto:k.bodewits@naturalscience.careers">k.bodewits@naturalscience.careers</a>

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