Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Mein Lieblingselement: Rutherfordium

Nachrichten aus der Chemie, März 2019, S. 80-84, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Als wir uns kennenlernten, das Element 104 und ich, da hieß es noch gar nicht Rutherfordium. 298 Begegnungen später waren wir gute Bekannte.

Im Jahr 1996 begann ich mit meiner Diplomarbeit im Mainzer Institut für Nuklearchemie. Damals stritt man noch um die Namensgebung der Elemente 104 bis 109. Deren Entdeckungsgeschichte reicht tief in die Zeit des kalten Krieges zurück, und obwohl schon einige Experimente mit den Elementen 104, 105 und 106 durchgeführt worden waren, gab es keine einheitlichen Namen.

Wir arbeiteten mit dem Lawrence Berkeley National Laboratory zusammen; die Forscher dort sagten Rutherfordium für Element 104 und beanspruchten dessen Entdeckung. Die Konkurrenz in Dubna beanspruchte das Gleiche und sagte Kurtschatowium. Verwirrenderweise lag außerdem ein Vorschlag der International Union of Pure and Applied Chemistry (Iupac) auf dem Tisch, nach dem Rutherfordium der Name für Element 106 hätte werden sollen.1) Das war aus Sicht der Berkelianer nicht akzeptabel, denn dieses Element wollten sie nach der damals noch lebenden Ikone Glenn T. Seaborg benennen. Die Lage war also einigermaßen kompliziert, und meistens nannten wir Rutherfordium einf

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