Industrie + Technik

Eine vollständige Kreislaufwirtschaft bei den Batterierohstoffen Lithium, Cobalt und Nickel ist erst in mehreren Jahrzehnten möglich.Wann sich der Bedarf an den Batterierohstoffen Lithium, Cobalt und Nickel komplett durch Recycling decken lässt, hat ein Team um Wirtschaftschemiker Stephan von Delft, Uni Münster, untersucht. Demnach wird dies in China zuerst gelingen, später in Europa und den USA.Der Lithiumbedarf für Elektroautos lässt sich in China wohl ab dem Jahr 2059 durch Recycling decken, in Europa und den USA erst nach dem Jahr 2070. Für Cobalt gilt dies in China frühestens 2045, in Europa 2052 und in den USA erst ab 2056; für Nickel gilt dies in China wohl frühestens 2046, in Europa ab 2058 und in den USA ab 2064.Das Forscherteam nutzte dynamische Materialflussanalyse mit Daten aus aktuellen Forschungsarbeiten und Marktprognosen. MB<ul class="references" xml:id="nadc20244138928-bibl-0001" cited="no" style="numbered"><li xml:id="nadc20244138928-bib-0001">1 Resour. Conserv. Recycl., doi: 10.1016/j.resconrec.2023.107218</li></ul>

Kreislaufwirtschaft

Mindestens 20 Jahre warten

Eine vollständige Kreislaufwirtschaft bei den Batterierohstoffen Lithium, Cobalt und Nickel ist erst in mehreren Jahrzehnten möglich.Wann sich der Bedarf an den Batterierohstoffen Lithium, Cobalt und Nickel komplett durch Recycling decken lässt, hat ein Team um Wirtschaftschemiker Stephan von Del...

Der Wirstchaftschemiker

Der Wirtschaftschemiker

Wirtschaftschemie kann man an vielen Hochschulen im deutschsprachigen Raum studieren. Etwa mit Bachelor- und Masterabschlüssen, mit Zugang zur Promotion in den Naturwissenschaften oder der Betriebswirtschaft – vieles ist möglich.Und dies ist auch gut so. Denn auch die Einsatzfelder der Absolventinnen und Absolventen sind vielfältig: Wirtschaftschemiker:innen arbeiten in der Chemieindustrie in den kaufmännischen Bereichen, im öffentlichen Dienst beispielsweise im Umwelt- oder Verbraucherschutz (etwa zu Lebens- und Arzneimitteln) und zudem in der Unternehmensberatung oder bei Nichtregierungsorganisationen.Die derzeitigen Entwicklungen hin zu einer nachhaltigen Chemieindustrie erfordern besondere Kompetenzen von Wirtschaftschemikerinnen und -chemikern: Net-Zero-Strategien mit neuen Techniken und Rohstoffen, Erstellen und Bewerten des CO2-Fußabdrucks von Produkten und Organisationen, den Umgang mit regulatorischen und gesellschaftlichen Erwartungen – die Liste der Themen, die eine interdisziplinäre Kompetenz erfordern, ist lang. Das gibt Rückenwind für die Wirtschaftschemie.Und gleichzeitig hat die Wirtschaftschemie bisher kein ähnlich prägnantes Profil bei Studieninteressierten entwickeln können wie beispielsweise das Wirtschaftsingenieurwesen oder die Wirtschaftsinformatik. Stark hängt die Gestaltung eines Studiengangs von der jeweiligen Hochschule, ihren Forschungsschwerpunkten sowie personellen und räumlichen Kapazitäten ab.Das Profil der Wirtschaftschemie schärfen, Leistungsfähigkeit sichtbar machen und Studierende in Deutschland vernetzen – dies sind die Ziele der virtuellen Ringvorlesung Wirtschaftschemie, welche die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft im Sommersemester 2024 organisiert.Mit einem gemeinsamen Fahrplan werden die verschiedenen Standorte dann aufzeigen, an welchen Themen sie jeweils forschen. Dies fördert standortübergreifende Kooperationen, und der Facettenreichtum der Wirtschaftschemie wird sichtbar. Damit ist ein weiterer Schritt zur Profilierung dieses Studiengangs gelungen.Hannes Utikal ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Provadis-Hochschule in Frankfurt am Main und leitet das dortige Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit. Er führt uns als Mitglied der GDCh-Vereinigung Chemie und Wirtschaft mit dieser Kolumne im Wechsel mit Rolf Albach durch die Welt der Wirtschaftschemie.

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