GDCh

Vertreter und Vertreterinnen von 31 GDCh-Fachstrukturen, des JCFs und der Bunsen-Gesellschaft trafen sich im November vergangenen Jahres mit dem GDCh-Präsidenten und Mitarbeitenden der GDCh-Geschäftsstelle in Fulda zum Gedankenaustausch und zur Koordinierung der gemeinsamen Arbeit.In seinem Bericht „Aus der Tätigkeit des GDCh-Vorstands“ ging Präsident Karsten Danielmeier zunächst auf die GDCh-Vorstandswahl für die Amtsperiode 2024 bis 2027 ein. Mit neun neu in das Amt gewählten Mitgliedern sind vom Vorstand frische Impulse zu erwarten, und mit zehn weiblichen Vorstandsmitgliedern ist der Frauenanteil so hoch wie nie.Die GDCh-Arbeit der letzten beiden Jahre hatte er unter das Motto „Rethinking <link href="#nadc20244141224-fig-0001">Chemistry“ gestellt. Wie dieses Motto ausgestaltet wurde, können GDCh-Mitglieder in eigens dafür eingerichteten Rubriken auf der GDCh-Website und in der GDCh-App für sich entdecken. „Rethinking Chemistry“ ist auch Leitmotiv für ein GDCh-Logo, das zusätzlich zum bekannten GDCh-Logo verwendet werden kann.<figure xml:id="nadc20244141224-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/HVgTMGeSled8zW6JqnB0"><figcaption><label>Abb.1: </label>Die Teilnehmenden der Fachgruppen-Klausurtagung in Fulda. Alle Fotos: Carina Kniep</figcaption></figure></figure>Der GDCh-Vorstand wünscht sich mehr Nominierungen für GDCh-Preise und dabei auch mehr Geschlechterausgewogenheit. Ein Recherchekomitee soll künftig dazu beitragen, würdige Kandidaten und Kandidatinnen zu identifizieren. Es können nun auch Teams nominiert und Patente statt Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zur Leistungsbewertung herangezogen werden. Damit wird eine Reihe von Auszeichnungen auch für Forschende in Unternehmen attraktiv.<h2 type="main">Leistungsbilanzen, Kommunikation, Tagungen</h2>Im Drei-Minuten-Takt präsentierten die Teilnehmenden die Arbeit ihrer Strukturen. Themen waren unter anderem die Organisation von Tagungen, personelle Wechsel in den Leitungsgremien sowie Veränderungen in den Mitgliederzahlen. Auf der Wunschliste stehen eine Handreichung und Tipps, wie Fachgruppen eigene LinkedIn-Accounts aufsetzen und erfolgreich betreiben können.Das vom GDCh-Vorstand verabschiedete Leitbild zur digitalen Transformation, „Die GDCh schafft neue Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation“ wird, wie Maximilian Bräutigam, Chief Digital Officer der GDCh, erläuterte, von einem Team in der GDCh-Geschäftsstelle umgesetzt. Ein Leuchtturmprojekt ist die GDCh-App. Ihre Nutzungsmöglichkeiten werden ständig erweitert; für ehrenamtliche Funktionsträger besonders interessant ist die Option, über Veranstaltungen informieren zu können.Rund 5000 <link href="#nadc20244141224-fig-0002">Teilnehmende und durchweg positive Resonanz ist die Bilanz der Fachgruppentagungen im Jahr 2023, wie Hans-Georg Weinig, Leiter der GDCh-Abteilung Bildung und Wissenschaft und Maike Bundschuh, Leiterin des GDCh-Veranstaltungsbereichs, mitteilten. Nach wie vor kritisch bleibt jedoch die Terminhäufung im von vielen Fachgruppen bevorzugten Kongressmonat September.<figure xml:id="nadc20244141224-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/Zu5XUJRQIawvaamOnoUU"><figcaption><label>Abb.2: </label>Links: Urkunde an die GDCh-Fachstruktur mit dem höchsten relativen Mitgliederzuwachs im Jahr 2023 vergeben – GDCh-Präsident Karsten Danielmeier und Evamarie Hey-Hawkins, die Vorsitzende der AG Phosphorchemie. Rechts: Diskussionen während der Breakout-Session.</figcaption></figure></figure><h2 type="main">Mint-Nachwuchs in Breakout- Sessions: Impulse und Ergebnisse</h2>Gastredner Dirk Burdinski von der TH Köln wies in seinem Impulsvortrag für die Breakout-Session zu Beginn des zweiten Veranstaltungstages auf eine auch für die GDCh bedenkliche Tendenz hin: Das Interesse an Mint-Fächern, damit auch an der Chemie, nimmt allgemein weiter ab (Mint = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Als mögliche Gegenmaßnahmen bieten sich an: Ausbau attraktiver/interaktiver Mint-Angebote schon in der Grundschule. Stärkung der Zusammenarbeit der Hochschulen mit Schulen und freien Bildungsanbietern. Erleichterung des Studieneinstiegs mit diversitätsgerechten Maßnahmen sowie Nutzung digitaler Medien. Gerhard Karger, Leiter der GDCh-Abteilung Mitgliedermarketing/Fach- und Regionalstrukturen, ergänzte die Ausführungen um das GDCh-Engagement für den Mint-Nachwuchs in Chemie: Die GDCh unterstützt Mint-freundliche Schulen, würdigt frühe Exzellenz (Jugend forscht, Chemieolympiade), ist vor Ort durch ihre Ortsverbände und regionalen JungChemikerForen aktiv und gibt Entscheidungshilfen für die Berufswahl über die Internetpräsenz <a href="https://chemiestudieren.de" target="_blank">chemiestudieren.de</a>.Zwei Teilgruppen nahmen in einer Breakout-Session die Denkanstöße auf: Für alle Teilnehmenden ist vor allem wichtig, dass auf der GDCh-Website Mint-relevante Informationen kompakt und adressatengerecht vorgehalten werden. Dazu gehören auch interaktive digitale Angebote und Sammlungen bewährter Demonstrationsexperimente. Auch sollte die GDCh mehr Hintergrundinformationen zur Bildungsmotivation sammeln, etwa die Gründe für die Studien(ort)- und Ausbildungs(ort)wahl. Damit könnte dann auch gezielt Einfluss auf die Gestaltung der Schulcurricula genommen werden. Dies würde helfen, Studierfähigkeit und -motivation sicherzustellen. Ein Chemiestudium gilt als sehr anspruchsvoll und langwierig. Diese Faktoren in Kombination mit der Frage nach der Aktualität der Promotion, der hohen Abbruchquote und den Berufsaussichten allgemein sind als kontraproduktiv zu werten.<h2 type="main">PFAS, eine Landkarte und Curricula</h2>Der Vorsitzende der Fachgruppe Umweltchemie &amp; Ökotoxikologie, Stefan Hahn, wies darauf hin, dass die Stellungnahme der GDCh zur Beschränkung von Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), einem von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) vorgelegten Gesetzesentwurf, für viel Unmut gesorgt hatte. Besonders betroffen fühlten sich Kollegen und Kolleginnen, die sich mit Fragen der Umweltchemie und regulatorischen Angelegenheiten beschäftigen. Das Papier erarbeitet hatte der „GDCh-ThinkTank-PFAS“, eine Arbeitsgruppe, die sich im Lauf der öffentlichen Konsultationsphase zum ECHA-Vorhaben konstituiert hatte. Nach Auffassung der Kritiker wurde in diesem Papier die Perspektive der Industrie eingenommen und das in mehr als 20 Jahren erarbeitete Wissen um die mit diesen Verbindungen einhergehenden Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen ignoriert, obwohl gerade diese Expertise die Grundlage der gesetzgeberischen Maßnahmen bildet. Die Teilnehmenden einigten sich darauf, dass eine GDCh-Position ausgewogen sein soll. Voraussetzung dafür ist, alle für die Themenstellung relevanten Fachgruppen einzubinden.Thomas Letzel von der AG Berufliche Bildung stellte das Projekt „Landkarte zur nichtakademischen Ausbildung in der Chemie“ der vor. Firmen (im dualen Ausbildungssystem) als auch technische Schulen (in der schulischen CTA-Ausbildung) sollen sich eintragen, um so einen deutschlandweiten Überblick über relevante Schulen zu erhalten.Stefan Kast, Vorsitzender der Fachgruppe Computer in der Chemie, rief die im Jahr 2021 erarbeiteten GDCh-Empfehlungen zum Bachelorstudium Chemie an Universitäten in Erinnerung. Zwar hat die GDCh hier die Zukunftsthemen Digitalisierung, Datenwissenschaften, Statistik und Forschungsdatenmanagement verankert, doch herrscht Unklarheit über den Stand der Implementierung in die Curricula. Eine Umfrage könnte hier Abhilfe schaffen. Die Frage nach dem Prüfungs- und Promotionsrecht von Nachwuchsgruppenleitern, die nicht die Position eines Juniorprofessors oder einer Juniorprofessorin innehaben, ist nach wie vor nicht beantwortet. In der Auseinandersetzung zwischen DFG und Chemiefakultäten könnte die GDCh ihr Gewicht in die Waagschale werfen und eine klare Empfehlung aussprechen, basierend auf den Ergebnissen einer Umfrage an den Hochschulen.Karsten Danielmeier zeichnete die beiden Fachstrukturen mit den höchsten absoluten und relativen Mitgliederzuwächsen im Jahr 2022 aus. Es sind dies die FG Nachhaltige Chemie (+ 86 Mitglieder) und die AG Phosphorchemie (+15 %). Drei Reisestipendien zu je 250 Euro für Studierende der entsprechenden Fachrichtungen waren die Belohnung für die Nachwuchsarbeit.Rolf Albach, Vorsitzender der Fachgruppe Vereinigung für Chemie und Wirtschaft, wurde einstimmig bei Enthaltung des Kandidaten als Sprecher der Fachgruppen im GDCh-Vorstand für die Jahre 2024 bis 2025 wiedergewählt.Die nächste Klausurtagung der Fachgruppenvorsitzenden findet vom 29. bis 30. Oktober 2024 wieder im Parkhotel Fulda statt.Karsten Danielmeier beschloss die Veranstaltung mit einem Dank an alle Anwesenden für die konstruktiven Beiträge und intensiven Diskussionen.Gerhard Karger, <a href="mailto:g.karger@gdch.de">g.karger@gdch.de</a>

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