GDCh

Dipl.-Biol.

<p>Zur zweitägigen Beratung der GDCh-Fachgruppenvorsitzenden mit der GDCh-Präsidentin trafen sich im Oktober vergangenen Jahres Vertreter von 24 Fachstrukturen zum zwölften Mal im Heinrich-Fabri-Institut in Blaubeuren. Mit dem Verkauf der Tagungsstätte durch die Universität Tübingen geht eine Ära zu Ende, die Günter Gauglitz und seine Teams mitgeprägt haben.</p>
<h2>Strategien und „One-world Chemistry“</h2><p>Nach der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde der Anwesenden ging GDCh-Präsidentin Thisbe Lindhorst auf strategische Ziele ein, die sich der neue GDCh-Vorstand gesetzt hat: „Das gesamtgesellschaftliche Gewicht der GDCh erhöhen“ und „Mit der Chemie in die Zukunft führen“. Diese Punkte greifen ineinander und weisen auf ein drittes Ziel, „Die Attraktivität der GDCh erhöhen“, hin. Alle Aktivitäten sind dabei am Verhaltenskodex der GDCh auszurichten, in dem die Verantwortung des Chemikers für die Auswirkungen seiner Tätigkeit auf die Menschheit und die Natur als Richtschnur verankert ist. Dies ist in Einklang mit der Schärfung des Profils der GDCh als einer Vereinigung, die dem „Wertedenken“ verpflichtet ist [siehe dazu auch Nachr. Chem. 2016, 64, 3].</p><p>Nach der traditionellen Exkursion und einer wegen ihrer Fülle und Vielfalt der Aktivitäten beeindruckenden Berichtsrunde „Highlights aus den Fachgruppen“, beschloss der ehemalige GDCh-Präsident Henning Hopf in seinem Abendvortrag „One-world Chemistry und die Zukunft der Chemie “ den Tag. „Chemie für die eine Welt“ ist ein Projekt, das die drei Schlüsselkonzepte Förderung des Systemdenkens innerhalb der Chemie, inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie ethische Überlegungen beim chemischen Handeln und Forschen und dem Einsatz von Chemikalien umfasst [Nachr. Chem. 2016, 64, 1190].</p><h2>Tagungen, Öffentlichkeitsarbeit, Namen</h2><p>Nach einem Überblick über die GDCh-Tagungsorganisation und das Programm des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie 2017 (WiFo) zu Beginn des zweiten Tages tauschten sich die Anwesenden über Entwicklungen aus, die es schwieriger machen, etwa die Kosten von Veranstaltungen zu decken. Dazu gehören steigende Raummieten bei universitären Trägern ebenso wie immer höhere Reisekosten, vor allem bei Referenten aus dem Ausland.</p><p>Die neue Leiterin der GDCh-Öffentlichkeitsarbeit, Karin Schmitz, informierte über einige der im Jubiläumsjahr 2017 geplanten Aktionen wie die Beteiligung der GDCh an der „Langen Nacht der Wissenschaften“ in Berlin und einen ChemistrySlam im Rahmen des WiFo. Um dem immer wieder geäußerten Wunsch nach einer schnellen Übersicht über News aus der GDCh möglichst zielgruppengerecht zu erfüllen, wird eine Abfrage nach der Nutzung digitaler Angebote eingerichtet.</p><p>Michael Hilt, Delegierter der Fachgruppen im GDCh-Vorstand, präsentierte die Empfehlungen einer Kommission, die sich unter seiner Federführung mit einer Überarbeitung der Fachgruppencharta beschäftigt hat. In der Frage, ob der in der GDCh-Satzung so verankerte Begriff „Sektion“ (Struktur mit Querschnittsfunktion) zugunsten der einheitlichen Bezeichnung „Fachgruppe“ aufzugeben sei, konnte kein Konsens gefunden werden.</p><p>Thisbe Lindhorst ging auf die von ihr angestoßene Diskussion über einen geschlechts- und nationalitätenneutralen Namen ein, der an die Stelle von „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ treten könnte und wie er in der englischen Bezeichnung „German Chemical Society“ bereits verwirklicht ist [Nachr. Chem. 2016, 64, 705]. Zu ihrem Namensvorschlag „Deutsche Chemische Gesellschaft“ unter Beibehaltung des GDCh-Logos äußeten sich einige der Teilnehmer zustimmend; zu einem eindeutigen Votum kam es jedoch nicht.</p><p>Gerhard Karger, Leiter der Abteilung Mitgliedermarketing/Fach- und Regionalstrukturen, appellierte an die Teilnehmer, das Angebotsspektrum ihrer Fachgruppen zu erweitern und damit ihre Attraktivität weiter zu steigern. Zur Umsetzung entsprechender Ideen stehen Mittel aus dem Sonderfonds für außergewöhnliche Fachgruppenaktivitäten bereit.</p><h2>Blaubeuren ade</h2><p>Günter Gauglitz informierte, dass die Universität Tübingen das im Jahr 2016 bereits zum zwölften Mal für diese Klausurtagung genutzte Heinrich-Fabri-Institut in Blaubeuren verkauft hat, sodass es nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Die Anwesenden bedauern das Ende dieser Tradition und danken Günter Gauglitz und seinem Team unter lang anhaltendem Beifall für die langjährige Unterstützung und die stets angenehme Atmosphäre. Der „Spirit of Blaubeuren“ soll weitergetragen werden.</p><p>Die nächste Klausurtagung findet von 20. bis 21. Oktober im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden statt.</p><p>Gerhard Karger,</p><p>Nicole Bürger,</p><p>Susanne Kühner</p><p><a href="mailto:g.karger@gdch.de">g.karger@gdch.de</a></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/5xIq3FdUR9WsiHZxAqNn"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Teilnehmer der Klausurtagung vor der Höhle „Hohle Fels“.</figcaption></figure>
<p><named-content>Fotos: Urs Hilbig, Tübingen</named-content></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/NQ9XynjJRQukIbyoim1L"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Michael Hilt (links) dankt dem langjährigen „Blaubeuren-Gastgeber“ Günter Gauglitz im Namen der Fachgruppenvorsitzenden.</figcaption></figure>


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Mit der GDCh in die Zukunft führen

Zur zweitägigen Beratung der GDCh-Fachgruppenvorsitzenden mit der GDCh-Präsidentin trafen sich im Oktober vergangenen Jahres Vertreter von 24 Fachstrukturen zum zwölften Mal im Heinrich-Fabri-Institut in Blaubeuren. Mit dem Verkauf der Tagungsstätte durch die Universität Tübingen geht eine Ära zu...

<p>Im zweiten Durchlauf des GDCh-Mentoring-Programms CheMento nutzten 61 Teilnehmer die Chance, ihre Erfahrungen mit einer ihnen unbekannten Person zu teilen und ihre Kompetenzen zu erweitern. Neben der Frage „Was will ich und was brauche ich dafür?“ setzten sich die Teilnehmer unter anderem mit Karriereplanung, Berufswahl sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf auseinander.</p>
<p>„Sehr überrascht hat mich, wie intensiv das Mentoring war“, schrieb eine Mentee in ihrem Endbericht zum zweiten Durchlauf des GDCh-Mentoring-Programms „CheMento“. Im Januar 2016 starteten erneut 30 Tandems in ein spannendes und arbeitsintensives Mentoring-Jahr. Erfahrene Mentoren standen jungen Kollegen zur Seite und gaben ihre Erfahrungen weiter. Von dem Programm überzeugt, stellten sich 20 von 30 Mentoren des ersten Jahrgangs für eine weitere Runde zur Verfügung.</p><p>Begleitend fanden während des Mentoring-Jahres drei Veranstaltungen statt. Jeweils zu Beginn, in der Mitte und zum Abschluss der Kooperation kamen Mentees und Mentoren zusammen, um sich auszutauschen und unterstützende Informationen zum Mentoring zu erhalten. Erstmals gehörte ein speziell für die Mentees konzipiertes Bewerbungsseminar zum Programm. Im vergangenen Februar gab es die Abschlussveranstaltung zur zweiten Runde des Programms.</p><h2>Abschluss bei Clariant</h2><p>Die Abschlussveranstaltung fand auf Einladung des Unternehmens im Clariant Innovation Center in Frankfurt-Höchst statt. Nach den Einführungsworten von GDCh-Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfram Koch, hielt Dr. Martin Vollmer, Cief Technology Officer bei Clariant International, einen Vortrag über den Innovationsprozess in einem global agierenden Unternehmen. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer einen Einblick über den typischen Arbeitstag und die Herausforderungen des Berufseinstiegs eines Chemikers von Dr. Dorothee Borchmann. Drei Tandems berichteten in einem Interview exemplarisch von ihren Erwartungen zu Beginn und ihren Erfahrungen sowie Fortschritten während des Mentorings.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/1zy9qlQJSVyP7z8ZaV8X"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Teilnehmer von CheMento nutzen bei der Abschlussveranstaltung die Chance zum Netzwerken. <named-content>Foto: Clariant</named-content></figcaption></figure>
<h2>Wie lief die Kooperation der Tandems ab?</h2><p>Das persönliche Gespräch war die am häufigsten genutzte Form der Kommunikation. Auch über Telefon und E-Mail tauschten sich die Tandems während des Mentoring-Jahres aus. Trotz großer räumlicher Entfernung mancher Tandems, funktionierte in den meisten Fällen der Austausch einwandfrei. „Es ist wichtig eine Vertrauensbasis zu haben, alles andere ergibt sich dann von alleine“, resümierte eine Mentorin.</p><p>Die Highlights der Zusammenarbeit reichten vom Shadowing – die Begleitung am Arbeitsplatz – über gegenseitige Besuche inklusive Betriebsführungen, simulierten Bewerbungsgesprächen, Fachvorträgen vor den Kollegen des Mentors und gemeinsamen Messebesuchen. Sogar eine Wanderung im Schwarzwald hatte ein Tandem unternommen. Und ein Mentor reiste an, als seine Mentee ihre Promotion verteidigte.</p><h2>Was haben die Teilnehmer gelernt?</h2><p>Die Mentees haben viel über sich selbst gelernt. „Vor allem mein Selbstbewusstsein durch das tolle, positive Feedback meines Mentors und seiner Kollegen und meine Fokussierung auf mein Berufsleben (…) wurden ausgebaut. Dadurch konnte ich meine Stärken, Schwächen, Ziele und Wünsche besser einschätzen.“</p><p>Außerdem half ihnen das Mentoring bei der Standortanalyse, Berufsorientierung und Identifizierung nächster Schritte. Ein Mentee schrieb in seinem Abschlussbericht, dass er „durch die Denkanstöße (…), die methodischen Tricks (…) und die Möglichkeiten“, die ihm sein Mentor aufgezeigt habe, nun weiß, was er beruflich will. „Mentoring ist kein ‚Malen-nach-Zahlen‘, der Ausgang des Bildes ist vollkommen einem selbst überlassen“, war die Erkenntnis eines Mentees.</p><p>Besonders erwähnenswert fanden die Mentees das Engagement der Mentoren. „Ich schätzte besonders die Flexibilität, Offenheit und die Bereitschaft, Wissen und Erfahrungen mit mir zu teilen als sehr bedeutsam für unsere Kooperation ein“, schrieb ein Mentee in der Evaluation.</p><p>Auch die Mentoren gewannen neue Erkenntnisse. Viele gaben an, ihre Sozial-, Kommunikations- und Beratungskompetenzen verbessert zu haben. Das Mentoring habe sie zur Selbstreflexion gezwungen. Ein Mentor schrieb, er vertraue nun mehr in seine eigenen Stärken. Andere Mentoren gaben an, nun mehr Verständnis für die Situation an Hochschulen zu haben.</p><p>In den Tandems agierten nahezu alle Mentees und Mentoren kollegial und auf Augenhöhe. „Der Kontakt mit meinem Mentee war stets vertrauensvoll und wertschätzend“, äußerte sich ein Mentor. Einige Kooperationen haben im Verlauf des Jahres eine herzliche und freundschaftliche Ebene angenommen.</p><p>Das Ziel, die jungen Nachwuchswissenschaftler unterstützend auf den Berufseinstieg vorzubereiten, wurde in den meisten Fällen erfüllt. Passende Worte zum Abschluss fand eine Mentee: „Aus diesem Jahr nehme ich mit, dass ich gar nicht so viel Angst haben muss vor dem, was da kommt“.</p><h2>Gab es nichts Negatives?</h2><p>Es gab Kooperationen, die nicht funktionierten, eine hat sich sogar vorläufig getrennt. In anderen Fällen war der Zeitpunkt des Mentorings nicht optimal. Einige Mentees waren erst am Anfang ihrer Promotion und benötigten noch keine konkrete Unterstützung bei der Karriereplanung. Andere zum Ende ihrer Promotion hingegen hatten nur noch wenig bis keine Zeit, sich intensiv mit dem Mentoring auseinander zu setzen.</p><p>Bei der Mehrheit der Tandems funktionierte die Zusammenarbeit jedoch gut. Nahezu alle Teilnehmer (26 von 29) würden das Programm weiterempfehlen, drei weitere unter bestimmten Voraussetzungen.</p><h2>CheMento geht weiter</h2><p>Das Programm wird in dritter Runde fortgeführt. Anfang September wird es einen erneuten Aufruf zur Bewerbung als Mentee und der Meldung als Mentor geben. Anfang des nächsten Jahres startet dann ein Mentoring-Jahr für 30 neue Tandems.</p><p>Das offizielle Ende des Programms bedeutet für die meisten nicht das Aus ihrer Kooperation. Viele Tandems haben eine persönliche Bindung aufgebaut, sodass sie auch in Zukunft Kontakt zueinander halten werden. Fast alle Mentoren wollen das Programm auch in Zukunft weiter unterstützen. Und auch einige Mentees gaben bereits an, gerne nochmal am Programm teilzunehmen – dann aber als Mentor.</p><p>Alina Gajda, GDCh-Karriereservice</p><h2>Dank</h2><p>Die GDCh dankt:</p><p>Dr. Dominik Albrecht, Dr. Kay Bernhard, Dr. Andreas Bischoff, Dr. Thorben Bonarius, Dr. Gunda Brandenburg, Dr. Peter Brinkmann, Prof. Dr. Aránzazu del Campo, Günther Eberhard, Dr. Sebastian Emmerling, Dr. Armin Förtsch, Dr. Thomas Früh, Dr. Markus Haider, Prof. Dr. Dariush Hinderberger, Prof. Dr. Klaus-Peter Jäckel, Prof. Dr. Yvonne Joseph, Prof. Dr. Peer Kirsch, Dr. Gerhard Langstein, Prof. Dr. Robert Luxenhofer, Dr. Max Nüllen, Dr. Daniela Pufky-Heinrich, Maria Roth, Dr. Johannes Scholz, Dr. Helmut Schulenberg-Schell, Prof. Dr. Margit Schulze, Dr. Fabian Seeler, Dr. Lydia Simon, Dr. Lisa Steinhauser, Dr. Dennis Troegel, Prof. Dr. Andrea Wanninger, Dr. Bernhard Weckerle, Dr. Ralf Wischnat</p><p>sowie drei weiteren Mentoren, die ungenannt bleiben wollen.</p>

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