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<h2>Münster Chiral Molecules and the Electrons’ Spin – A Miraculous Match</h2>Wenn ein Elektron durch chirale Moleküle übertragen wird, wird ein Spin dem anderen vorgezogen. Der bevorzugte Spin hängt von der Händigkeit des Moleküls ab. Ron Naaman ist international als Pionier auf dem neuen Gebiet der elektronischen Spinwechselwirkungen in chiralen organischen Verbindungen bekannt. Ron Naaman ist am 17. Januar 2022 Vortragsgast im GDCh-Ortsverband Münster. Vor kurzem wurde er mit dem „Meitner-Humboldt-Forschungspreis“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis sollen Kooperationen zwischen israelischen und deutschen Forschungsinstitutionen gefördert werden.Michael Ryan Hansen<div><img src="https://media.graphcms.com/o2ODqKyvRG2lAZPHK4bH">

Ron Naaman</div>

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Münster Chiral Molecules and the Electrons’ Spin – A Miraculous MatchWenn ein Elektron durch chirale Moleküle übertragen wird, wird ein Spin dem anderen vorgezogen. Der bevorzugte Spin hängt von der Händigkeit des Moleküls ab. Ron Naaman ist international als Pionier auf dem neuen Gebiet der elek...

Ausgeblättert

So eine Zwiebel ist ganz schön vielschichtig. Und der Duft des Knoblauchs hat vielleicht nicht nur die Teufel, sondern auch Forschungsergebnisse ferngehalten – aus der ganzen Gattung mit Hunderten Alliumgewächsen gab es erst im Sommer 2020 eine halbwegs vollständige Genomsequenz in Referenzqualität: die des Knoblauchs.1) Dies überrascht angesichts der globalen wirtschaftlichen Bedeutung der Zwiebel, die beim Gemüse nur von der Tomate übertroffen wird. Die Zwiebel hinkte ein Jahr später hinterher, mit einem Paper, das eher ein Zwischenergebnis beschreibt und sich ausführlich über die Probleme beklagt, die diese Pflanze der Forschung bereitet.2) So etwas treibt selbst hartgesottenen Genomforscher:innen die Tränen in die Augen.Nun könnte man ja meinen, über eine Pflanze, die uns seit Millionen Jahren begleitet, hätten wir schon längst alles gewusst. Aber weit gefehlt. Denn die Größe des DNA-Bergs, den die Forschungsgruppen zu überwinden hatte, ist ein Problem. Unser menschliches, allzumenschliches Genom hat drei Milliarden Basenpaare. Zwiebel und Knoblauch haben jeweils 16 Milliarden, eine wilde Knoblauchart doppelt so viele. In unserem Genom besteht die überwiegende Mehrheit des Materials aus nicht codierenden Sequenzen – anfänglich lapidar als junk DNA (Müll) bezeichnet, bis sich dann doch zumindest streckenweise regulatorische Funktionen darin finden ließen.Wozu braucht die Zwiebel fünfmal so viel von allem? Selbst wenn sie fünfmal so viele Gene und Funktionselemente hätte wie wir, hieße das immer noch, dass sich auch der Müll verfünffacht hat. Ein wohl nur halb ernst gemeinter Vorschlag rief zum Zwiebeltest auf. Jede neue Theorie zur angeblichen universellen Erklärung der junk DNA muss auch erklären, warum die Zwiebel davon fünf Mal mehr braucht als wir. Bestanden hat den Test noch niemand.Auch in der Taxonomie bleiben noch Fragen offen. Zum einen gibt jede Quelle eine andere Zahl dafür an, wie viele Arten der Gattung Allium zuzurechnen sind – Schätzungen reichen von 260 bis 1100. Und manche Gegenden, in denen die Pflanzen zuhause sind, etwa an den Hanglagen des Himalaya, sind einfach noch nicht flächendeckend erforscht. So haben Forscher aus Indien erst vor kurzem eine neue Alliumart beschreiben, die der Wissenschaft bisher entgangen war. Gefunden wurde diese im Grenzgebiet zwischen Indien und Nepal, wo die Einheimischen die Pflanze durchaus kannten, als Würzzwiebel zu schätzen wissen und sogar anbauen. Nur die offizielle Taxonomie war noch nicht bis zu diesem Bergdorf vorgedrungen.Für uns als Chemiker:innen sind die Alliumgewächse natürlich auch deshalb interessant, weil sie ungewöhnliche Schwefelverbindungen herstellen, die für den strengen Geruch des Knoblauchs sorgen und möglicherweise auch pharmakologisch nützlich sind – Kräuterbücher schreiben dem Knoblauch Heilwirkung unter anderem gegen Arteriosklerose und hohen Blutdruck zu und der Zwiebel gegen Diabetes, Impotenz und mehr. Zu den molekularen Grundlagen dieser nicht immer zweifelsfrei belegten Wirkungen könnte die jetzt auf Genome gestützte Knoblauch- und Zwiebelforschung noch einiges klären. Es bleibt noch vieles zu erforschen, bevor wir Knoblauch und Zwiebel wirklich verstehen.Michael Groß<a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a><div><img src="https://media.graphcms.com/QVcgLhXRTSKEmEFNfuMW">

„Aaah, Knoblauch hat ein sehr anziehendes Genom für einen Biochemiker meines Schlages, meine Liebe, und nächtliches Forschen macht sehrr durrrstig …“ Cartoon: Roland Wengenmayr</div>
<ul class="references"><li>
1 X. Sun, S. Zhu, N. Li et al., Mol Plant 2020, 13, 1328—1339</li><li>
2 R. Finkers, M. van Kaauwen, K. Ament et al., G3 2021, 11, jkab243</li></ul>

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