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Die Kunststoffindustrie in südostasiatischen Ländern wächst. Umweltbelastungen lassen sich dabei nur klein halten, wenn sich Plastikhandhabung und -konsum ändern. Kreislaufwirtschaft nach westlichem Vorbild soll dabei helfen, sich aber den Gegebenheiten vor Ort anpassen.
Der Kunststoffmarkt Südostasien wird in den Jahren 2018 bis 2023 jährlich um 5,5 Prozent wachsen. Die größten Kunststoffkonsumenten sind dort dem Bericht des indischen Beratungsunternehmens Mordor Intelligence zufolge die Bau- und Verpackungsbranche sowie Folien- und Blattanwendungen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/4lKBtf0RZ2yRtdtcQNEO"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Region Südostasien Muchmania, Adobe Stock</figcaption></figure>
Die Region umfasst die Länder Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Osttimor, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Die größten Kunststoffhersteller der Region sind in Indonesien, den Philippinen, Vietnam, Thailand und Malaysia; sie produzieren insgesamt etwa 8,9 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr. Unternehmen in Europa stellen pro Jahr etwa 60 Millionen Tonnen her, weltweit sind es jährlich etwa 325 Millionen Tonnen.Der Markt für technische Kunststoffe umfasste im Jahr 2017 in der Asien-Pazifik-Region, zu der außer Südostasien Australien und Ozeanien gehören, etwa 25,4 Millionen Tonnen. Er wird Mordor zufolge bis zum Jahr 2023 durchschnittlich um etwa 5,7 Prozent pro Jahr wachsen. Davon werden Polyethylenterephthalat(PET)-Harze demnach 51 Prozent ausmachen, und die Menge wird jährlich um 6,6 Prozent zunehmen.<h2>Verpackungsmarkt</h2>In Thailand erwirtschaften mehr als 10 000 Nahrungsmittel- und Getränkeverarbeitungsbetriebe etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die thailändische Verpackungsindustrie wird im Jahr 2020 voraussichtlich 63,1 Billionen Einheiten produzieren, was einem jährlichen Wachstum von 4,2 Prozent entspricht. Verpackungen mit hoher Funktionalität wie personalisierte oder On-the-go-Verpackungen werden zunehmen, ebenso wie Hartkunststoffe.Indonesien wird in der Region im Markt für flexible Verpackungen führen, wobei die Lebensmittelverpackungen in diesem Land 70 Prozent des Plastikkonsums ausmachen. Der indonesische Kunststoffmarkt wird in den Jahren von 2018 bis 2023 jährlich etwa um 6,2 Prozent wachsen.Die wachsenden Kunststoff- und Verpackungsbranchen vergrößern das Abfallproblem. Über die Hälfte des Plastikmülls in den Weltmeeren stammt aus China, Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam. Müll aus anderen Ländern nehmen nach China auch immer mehr der südostasiatischen Länder nicht mehr an.In Indonesien leben 250 Millionen Menschen, die im Jahr 2016 insgesamt 9,8 Milliarden Plastiktüten verwendet haben. Im Jahr 2025 sollen von Indonesien aus mit passender Abfallwirtschaft 70 Prozent weniger Plastik in die Weltmeere gelangen, indem Produktverpackungen überarbeitet und recyclebare Materialien verwendet werden.Die philippinische Regierung hat Einwegplastik für Utensilien, Tüten und Trinkhalme verboten. In Thailand will die Regierung bis zum Jahr 2022 dünne Einwegplastiktüten und bis 2025 Einwegplastikbecher sowie Plastiktrinkhalme verbieten.<h2>Kunde Automobilindustrie</h2>In Südostasien entstanden im Jahr 2018 mehr als vier Millionen Fahrzeuge bei etwa 600 Millionen Einwohnern. Fertigung und Vertrieb wuchsen dem dortigen Automobilverband zufolge von Januar bis November 2018 um etwa 7,6 Prozent.Automobilhersteller wie Toyota, Ford, Honda, BMW und Mercedes produzierten im Jahr 2018 in Thailand 2,2 Millionen Fahrzeuge (+ 9 % zum Vorjahr); 1 Million Fahrzeuge verkauften sie dort (+ 19 %). In Indonesien wurden 1,2 Millionen Fahrzeuge hergestellt und 1,1 Millionen verkauft (+ 10 % beziehungsweise + 6,9 %).Immer mehr Hersteller bauen zudem Elektrofahrzeuge. Weltweit wurden im Jahr 2018 mehr als 1,2 Millionen davon verkauft. Dem Beratungsunternehmen Frost &amp; Sullivan zufolge werden die Hersteller im laufenden Jahr mehr als 1,6 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen, 90 Prozent davon in China, den USA und Europa. In China produzierten Unternehmen im Jahr 2017 die Hälfte der weltweit verkauften Elektrofahrzeuge, in Europa und den USA waren es 21 beziehungsweise 17 Prozent, in Japan und Südkorea 8 beziehungsweise 3 Prozent.Auch in Südostasien erwarten Hersteller mehr Elektrofahrzeuge. So startet das britische Unternehmen Dyson ein Elektrofahrzeugprojekt in Singapur, obwohl fast 90 Prozent der dortigen Fahrzeuge zurzeit mit Benzin laufen. Allerdings gibt es sowohl ein Car-Sharing-System für Elektrofahrzeuge als auch eine Elektrotaxiflotte.Thailand, Malaysia und Indonesien unterstützen Privatinvestitionen in Elektrofahrzeuge über die Wertschöpfungskette. In Thailand etwa stieg so die Zahl an Hybridfahrzeugen in den Jahren 2014 bis 2018 von 60 000 auf 102 000.<h2>Einen Kreislauf erzeugen</h2>Die in Malaysia ansässige Nichtregierungsorganisation Circular Economy Asia (CEA) fordert, dass asiatische Länder ihre Müllprobleme gemeinsam in den Griff bekommen und eine Kreislaufwirtschaft anstreben. Das CEA-Modell sieht einen Sammelservice vor und unterstützt freie Müllsammler, da dieses System dort gut funktioniere. Der CEA zufolge ist bis zum Jahr 2050 eine Kreislaufwirtschaft in Asien umgesetzt, wenn dortige Politiker dies jetzt unterstützen und zum Beispiel wie in Deutschland Deponierungen abschaffen.Zirkulares Wirtschaften soll auf der Kunststoffmesse K 2019 vom 16. bis 23. Oktober in Düsseldorf im Mittelpunkt stehen. Und Südostasien steht für viele Regionen der Welt, die auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft sind. Die Messe will Erfahrungen und Wissen über Recycling und nachhaltige Entwicklung mit Kunststoffen von Rohstoffproduzenten und Maschinenbauern international zusammenführen. MB<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.k-online.com" target="_blank">www.k-online.com</a></ext-link>

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