Gesellschaft Deutscher Chemiker

Der Wirtschaftschemiker

Rethinking Chemistry Regulation – was brauchen wir?

Nachrichten aus der Chemie, Juni 2023, Seite 41, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Das Wissenschaftsforum Chemie 2023 steht unter dem Titel „Rethinking Chemistry“. Das beherzigt die EU-Kommission und denkt mit dem Konzept „Essential Use“ in ihrer „Chemical Strategy for Sustainability“ über eine Neuorientierung im Chemikalienrecht nach.1)

Gefährliche Substanzen werden heute auf Basis wissenschaftlicher Risikoeinschätzungen reguliert. Ganzen Substanzfamilien lassen sich beschränken, indem man die Anwendungen einteilt: „Luxus“, „ersetzbar“ oder „essenziell“. Das ist selten, aber in zwei Fällen etabliert: FCKW und POP.2,3) Dieser Ansatz ist für demokratische Prozesse einfacher, weil die Diskussion, was notwendig ist, auf gesellschaftlichen Werten beruht – wohingegen die Diskussion um Risiken auf Messwerten basiert. In dieser Kolumne geht es aber nicht darum, wer für wen definiert, was notwendig ist. Es geht um Wirtschaft.

Beim Karl-Ziegler-Symposium 2023 haben Franziska Lissel und Juliane Simmchen einen Vortrag zur historischen Entwicklung der Polymere gehalten. Deren Wachstum entstand aus Notwendigkeiten, und auch aus dem Wunsch nach individueller Mobilität: Mit der Nachfrage nach Treibstoff wuchsen Raffinerien. Über deren Nebenp

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