Rezension: Zeit ‐ in Gedanken erfasst. Philosophische Glossen. Buch von Uwe Justus Wenzel.

Im Ohrensessel die Welt betrachten

Zeit – in Gedanken erfasst. Philosophische Glossen. Von Uwe Justus Wenzel. Schwabe-Verlag, Basel, 2020. 168 Seiten, brosch. 28,00 Euro. ISBN 978–3–7965–4080–6

Bestimmen die Naturwissenschaften unser Denken und unsere Kultur stärker als alle anderen gesellschaftlichen Entwicklungen? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt Zeit – in Gedanken erfasst. Der Autor Uwe Justus Wenzel präsentiert dabei verschiedene Perspektiven auf unsere Zeit. Warum er das tut, erläutert er in einer Einleitung zum Begriff Zeitgeist und der Eigenheit feuilletonistischer Texte.

Das Buch ist eine Sammlung von 38 Artikeln, die der Autor von 1995 bis 2017 für das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung geschrieben hat. Obwohl Wenzel studierter Philosoph ist, nutzt er überwiegend Sprachbilder aus Natur und Technik. Zum Beispiel warte der Tag „im Uhrwerk des Weckers in gespannter Bereitschaft“. Und Gegenwartsdiagnostik sei eine „Archäologie der Spätmoderne, [in der] nach Leitfossilien in den Sedimenten des kollektiven Seelenlebens“ gefahndet wird. Die Leserin begegnet Osmo

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