Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Rohstoff für eine neue Chemie

Nachrichten aus der Chemie, April 2020, S. 20-23, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Die Weltgeltung der deutschen Chemie beruht auf den Firmengründungen des 19. Jahrhunderts. Holz- und Teerchemie bildeten die Rohstoffbasis vor dem Erdölzeitalter. Der typische und wichtigste Chemierohstoff der damaligen Zeit war Steinkohlenteer.

Steinkohle dient im Wesentlichen zur Strom- und Wärmeerzeugung durch Verbrennung und zur Koksproduktion für die Eisenverhüttung. In den deutschen Steinkohlerevieren arbeiteten auf dem Höhepunkt der Steinkohleförderung Anfang der 1950er Jahre 610 000 Kumpels in über 180 Gruben. Ende 2018 stellten die letzten Steinkohlezechen Deutschlands Prosper Haniel in Bottrop und Bergwerk Ibbenbüren am Rand des Münsterlandes die Förderung ein.

Bei der Hochtemperatur-Verkokung von Fettkohle – der für das Ruhrgebiet typischen schwarz-dunkelbraunen dichten Kohle – fallen je Tonne zirka 750 kg Hüttenkoks, 370 m3 Kokereigas und 35 kg Steinkohlenteer an. Steinkohlenteerdestillate nutzte erstmals im Jahr 1838 Bethell in Großbritannien als Holzschutzmittel. Die Firma Avenarius führte im Jahr 1888 den Namen Karbolineum als Handelsmarke ein.

Pioniere der Verwertung des Steinkohlenteers waren Karl Ludwig Freiherr von Reichenbach (17

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