Wissenschaft + Forschung

Historische Kulturgüter wie alte Kutschen lassen sich nun ohne Putzhilfen wie Wattestäbchen reinigen. Feinste Bläschen saugen Schmutz auf und wischen über Oberflächen.
Kunst ist der beste Weg, die Kultur der Welt zu begreifen,“ sagte Pablo Picasso (1881 – 1973). Die Oberflächen von Kunst- und Kulturgütern sind die Gesichter der Kunstwerke. Sie spiegeln unsere Geschichte wider, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Identität und müssen erhalten werden.<h2>Zentimeter für Zentimeter</h2>Die Oberflächen historischer Kunst- und Kulturobjekte sind über Jahre hinweg Umwelteinflüssen ausgesetzt. Verschmutzungen beeinträchtigen nicht nur die Optik, sondern greifen auch die Materialien an. Es ist schwierig, solche Objekte zu säubern: Jede Oberfläche erfordert eine spezifisch zugeschnittene Reinigungsmethode, um etwa mineralische Verschmutzungen, Ruß, Gummireste, Pestizide, Fette, Salze oder Fasern zu entfernen, ohne das Kunstwerk zu beschädigen.Diese Arbeit ist derzeit mühsam und zeitaufwendig. Denn die Restauratoren können immer nur wenige Quadratzentimeter mit Wattestäbchen, Lösungsmitteln, Gelen oder Kompressen bearbeiten. Schwer zugängliche Oberflächen und -strukturen lassen sich so oft nur bedingt reinigen.Um die Oberflächen nicht zu beschädigen, ist in jedem Fall auf mechanisches Reinigen und aggressive Chemikalien zu verzichten, etwa auf Aliphate wie Hexan oder Siedegrenzbenzin, Alkohole wie Methoxypropanol, Ketone wie Methylethylketon oder Verdickungsmittel. Im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg befinden sich derzeit 40 historische Fahrzeuge der Könige und Kaiser vergangener Zeiten, die zu säubern sind. Diese historischen Fahrzeuge so zu bearbeiten wie beschrieben würde allerdings mehrere Jahre dauern.<h2>Schaum als Alternative</h2>Auf der Suche nach einer Alternative zu den bewährten Reinigungsmethoden testeten Restauratoren der bayrischen Schlösserverwaltung Schäume und erzielten erstaunliche Ergebnisse. Erstaunlich deshalb, weil Schäumen im Allgemeinen keine Reinigungswirkung zugesprochen wird.1) Es gibt zwar auf Schaum basierende Reinigungsmittel, etwa Teppichreiniger. Allerdings ist hierbei der Schaum nur die Applikationsform, er muss noch mechanisch in das zu reinigende Objekt eingearbeitet werden.Wie Forschungsergebnisse nun zeigen, reinigen geschäumte Reinigungsmittel wesentlich besser als ungeschäumte.1,2) Flüssige Schäume haben daher Potenzial, die Reinigung historischer Objekte zu bewältigen.Schäume reduzieren nicht nur die nötige Menge an Reinigungsmitteln um bis zu 90 Prozent, sondern erleichtern auch, schwer zugängliche Flächen zu säubern. Zu Beginn des Projekts stellten sich daher zwei Fragen: Warum reinigt das geschäumte Reinigungsmittel besser als das ungeschäumte? Und: Welche Eigenschaften muss ein Schaum haben, um effizient zu reinigen? Um diese Frage zu beantworten, wurden Reinigungstests auf Glasplatten mit Modellverschmutzungen durchgeführt, etwa aus gefärbtem Sonnenblumenöl oder Ruß.<h2>Doppelspritzentechnik und Tests</h2>Der Reinigungsschaum wird mit der von Gaillard und Team publizierten Doppelspritzentechnik hergestellt.3) Diese Methode liefert Schäume mit einer Blasengröße zwischen 10 und 20 µm3) und definiertem Flüssigkeitsgehalt. Der Schaum wird mit einem bioverträglichen Zuckertensid stabilisiert, um umwelt- und objektschonendes Reinigen zu gewährleisten.Für die Reinigungstests wurde der Reinigungsschaum auf eine mit gefärbtem, fluoreszierendem Sonnenblumenöl beschichtete Glasplatte aufgetragen. Der Reinigungsprozess lässt sich dadurch von der Unterseite der Glasplatte aus beobachten (Abbildung 1).4)<figure><img src="https://media.graphcms.com/GyuERpI8QYat7rqxLmM3"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Reinigungstest: vor dem Auftragen des Reinigungsschaums auf die Modellverschmutzung (links), nach Auftragen des Schaums (Mitte) und nach der Einwirkzeit, vor Entfernen des Schaums.4)</figcaption></figure>
<h2>Wie Schaum reinigt</h2>Den Ergebnissen der Reinigungstests zufolge sind bei der Reinigung mit Schaum mehrere physikalische Mechanismen am Werk. Es ist bereits bekannt, dass Schäume ähnlich wie Schwämme Schmutz von Oberflächen wegsaugen (Abbildung 2).5,6)<figure><img src="https://media.graphcms.com/0UKu7ZUyQpSU7G2ki5sC"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Um die Saugwirkung des Schaums zu beobachten, wird er auf fluoreszierendes Öl aufgetragen (links) und beobachtet. Mit der Zeit wird das Öl in die Plateau-Borders des Schaums gesaugt (rechts).</figcaption></figure>
Dieser Mechanismus ist effizienter, wenn die Schaumblasen zusätzlich auf den Oberflächen wischen.4) Die Mechanik des Wischens ähnelt dem Abwischen eines Tischs. Im Schaum ruft die inhärente Instabilität das Wischen hervor. Diese Instabilität beruht auf den Zerfallsprozessen Koaleszenz und Ostwald-Reifung, durch die sich die Schaumblasen kontinuierlich verändern (Abbildung 3). Die Koaleszenz, also das Platzen der Blasen im Schaum, ist sogar zu hören.4)<figure><img src="https://media.graphcms.com/QlsWe1KiS5CMQIcgnMlj"><figcaption><label>Abb. 3: </label>Wischaktivität der Schaumblasen auf einer Glasplatte mit gefärbtem Öl (grün). Sie resultiert aus Ostwald-Reifung (Vergrößern und Verkleinern der Schaumblasen), Koaleszenz (Platzen der Schaumblasen) und dem anschließenden Neuordnen der Schaumblasen.</figcaption></figure>
<h2>Die Reinigung optimieren</h2>Der Reinigungsprozess lässt sich durch Schäume mit der „richtigen Instabilität“ optimieren: Die Schäume müssen stabil genug sein, um den Schwamm-Effekt auszuüben, müssen aber gleichzeitig instabil genug sein, um optimales Wischen zu gewährleisten.4) Diese beiden Effekte wirken zusammen so stark, dass es reicht, den Schaum für eine gewisse Zeit auf der Oberfläche zu lassen, um sie zu reinigen. Dann wird er abgesaugt oder abgeblasen, also ohne weitere Oberflächenbelastung durch mechanische Aktion entfernt.Das grundlegende Prinzip wurde zuerst an Modelloberflächen erforscht.4) Kürzlich haben die Restauratoren in Schloss Nymphenburg das Konzept erstmals an den historischen Originaloberflächen der historischen Fahrzeuge im Marstall getestet. Ein aus Holz geschnitzter, vergoldeter Delfin am Krönungswagen Kaiser Karl VII. (gebaut 1721) erstrahlt dank Schaum nun im alten Glanz (Abbildung 4).<figure><img src="https://media.graphcms.com/LNSOfxocT7yESranvlR2"><figcaption><label>Abb. 4: </label>Historischer geschnitzter und vergoldeter Delfin am Krönungswagen von Kaiser Karl VII. vor der Reinigung (obenlinks) , während der Reinigung mit Schaum (oben rechts) und nach der Reinigung. Foto: Tamara Schad, Bayrische Schlösserverwaltung</figcaption></figure>
Ob sich der Schaum auch zur Reinigung senkrechter Oberflächen eignet, wurde am Wagscheid (Holz geschnitzt, vergoldet) am 1. Krönungswagen von König Max I. Joseph von Bayern aus dem Jahr 1813 untersucht (Abbildung 5). Der Schaum bleibt nicht nur während der kompletten Einwirkzeit von ein bis fünf Minuten auf dem Objekt, sondern säubert auch wie erhofft. Der Schaum reinigt zudem nicht nur glatte, sondern auch raue, nicht saugende und schwer zugängliche Oberflächen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/819ue2GaTR6Vgjbqts4D"><figcaption><label>Abb. 5: </label>Senkrechte Stelle am Wagscheid (Holz geschnitzt, vergoldet) des 1. Krönungswagens von König Max I. Joseph von Bayern aus dem Jahr 1813 vor der Reinigung (oben links), während der Reinigung mit Schaum (oben rechts) und nach der Reinigung. Foto: Tamara Schad, Bayrische Schlösserverwaltung</figcaption></figure>
<h2>Andere Materialien</h2>Im nächsten Schritt soll getestet werden, ob Schaum auch historische Oberflächen reinigt, die nicht aus vergoldetem Holz bestehen. Zusätzlich soll der Reinigungsschaum optimiert werden, und zwar hinsichtlich Blasengröße, Ostwald-Reifung und Koaleszenz. Dabei sollte der Wassergehalt möglichst gering sein, um die Oberfläche nicht durch das herauslaufende Reinigungsmittel zu beschädigen. Zudem soll das Reinigungsmittel nicht in die Oberfläche eindringen, da dies den Feinschmutz tiefer in das Objekt einbringen würde. Anschließend soll der Schaum in einem Maßstab produziert werden, der zulässt, auch größere Objekte zu reinigen – bisher lassen sich nur zirka 60 mL des Schaums auf einmal herstellen.Das Projekt wird finanziert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Université de Strasbourg, Institut d’Études Avancées (USIAS), Frankreich.<h2>Die Autoren</h2>Diesen Beitrag verfassten Tamara Schad (oben), Cosima Stubenrauch (unten), Natalie Preisig, Wiebke Drenckhan, Heinrich Piening und Dirk Blunk. Stubenrauch ist seit 2009 Professorin am Institut für Physikalische Chemie der Universität Stuttgart, wo auch Preisig arbeitet. Schad promoviert seit Oktober 2018 in Stubenrauchs Arbeitsgruppe. Drenckhan ist Forschungsdirektorin der CNRS am Institut Charles Sadron in Straßburg. Piening leitet seit 1995 die Holzrestaurierung und das Labor für Archäometrie der Bayerischen Schlösserverwaltung, München. Blunk ist seit 2000 Forschungsgruppenleiter im Institut für Organische Chemie der Universität Köln.<div><img src="https://media.graphcms.com/KUHiM2DRVmBCWUli6CQE">

</div><div><img src="https://media.graphcms.com/uWAyFiXJRxCJXiv1yy3J">

</div><figure><img src="https://media.graphcms.com/tTLClAOsRMKM22c74RZc"><figcaption><label>Abb. 6: </label>Bild: Alex/AdobeStock</figcaption></figure>
<h2>AUF EINEN BLICK</h2>Bisher werden Kunstobjekte zentimeterweise mit Wattestäbchen, Lösungsmitteln, Gelen oder Kompressen gereinigt.Schäume saugen und wischen Schmutz von Oberflächen durch physikalische Effekte. So lassen sich auch schwer zugängliche Oberflächen und -strukturen reinigen.Die Methode ist bisher für goldbeschichtetes Holz erprobt, eignet sich vermutlich aber auch für andere Materialien.
<ul class="references"><li>
1 S. Jones, E. Rio, C. Cazeneuve et al., L. Nicolas-Morgantini, F. Restagno, G.S. Luengo, COLSUA 2016, 498: 268</li><li>
2 B. Fournel, S. Faure, J. Pouvreau, C. Dame, S. Poulain, Decontamination Using Foams: A Brief Review of 10 Years French Experience. Proceedings of 9th ASME International Conference on Radioactive Waste Management and Environmental Remediation, 2003, 37327: 1483</li><li>
3 T. Gaillard, M. Roché, C. Honorez et al., Int. J. Multiphas. Flow 2017, 96, 173–187</li><li>
4 T. Schad, N. Preisig, D. Blunk et al., J. Colloid Interf. Sci. 2021, 590, 311–320</li><li>
5 R. Mensire, K. Piroird, E. Lorenceau, Phys. Rev. E 2015, 92, 05314-(1–5)</li><li>
6 R. Mensire, J.T. Ault, E. Lorenceau, H.A. Stone, Europhys. Lett. 2016, 113, 44002-(1–6)</li></ul>

Artikel

Schaum in Aktion

Historische Kulturgüter wie alte Kutschen lassen sich nun ohne Putzhilfen wie Wattestäbchen reinigen. Feinste Bläschen saugen Schmutz auf und wischen über Oberflächen. Kunst ist der beste Weg, die Kultur der Welt zu begreifen,“ sagte Pablo Picasso (1881 – 1973). Die Oberflächen von Kunst- und Kul...

Herbicides are designed to kill plants. At certain concentrations, herbicides remove all kinds of plants, making them a popular tool to control weeds and invasive plants. But this is risky if the goal is to protect native plant communities.
Wetlands such as marshes and swamps are productive ecosystems that crucially contribute to cycling nutrients, regulating our climate, and sustaining wildlife.Aquatic plants living in wetlands remove pollutants from surface water and provide habitat for insects, fish, amphibians, and birds (Figure 1). The more diverse the aquatic plant community, the greater the variety of services it may be able to provide.1)<figure><img src="https://media.graphcms.com/21aqDD4YTbePKjRuICei"><figcaption><label>Abb. 1: </label>View on a wetland in Ontario, Canada, inhabited by many different plants. Photo: Verena Sesin</figcaption></figure>
However, the influx of new, non-native plant species to a wetland can actually decrease plant diversity if they behave invasively, which results in the loss of other species from the community. Invasive plants tend to grow quickly, densely, and tall, fueled by their efficient nutrient use. Some invasive plants produce allelopathic substances – chemicals that inhibit the growth of other plant species. Equipped with these properties, invasive plants can outcompete resident plant species and reduce plant diversity.2) Wetlands covered by a monoculture of one dominant invasive plant species are the reality in many places worldwide. But land managers have options to limit the spread of invasive plants and protect plant communities.<h2>Land managers’ toolbox</h2>Land managers can draw on multiple mechanical, biological, and chemical methods to control or remove invasive plants. The toolbox of mechanical methods includes cutting, pulling, rolling, and mowing the invasive plant material. Biological control includes introducing insects into the ecosystem that are natural enemies of the invasive plants, which thus control the plants by feeding on them. Chemical control is achieved by applying herbicides, which are designed to kill plants.For invasive plants that are particularly difficult to control, land managers often combine several methods. For example, plants are first sprayed with herbicides, and the plant material is then rolled flat onto the ground. In some cases, invasive plant material is subsequently burned to remove above-ground material, with the aim of promoting native plant regrowth. Ongoing management using different methods is often necessary, because otherwise invasive plants could quickly recolonise after treatment. “Secondary invasions” of other invasive plants are often observed, because they tend to be better competitors than native species. The use of several methods provides flexible solutions for land managers to tailor their control strategies to different invasive plants and prevent secondary invasions.<h2>Herbicide benefits and risks</h2>Applying herbicides on invasive plants is less labour-intensive than mechanical control methods. Herbicides also do not introduce new species into the ecosystem that could potentially pose a further ecological risk to native species. The increasing demand for herbicides resulted in the commercial development of a variety of herbicide products.Herbicide products are formulations of several ingredients, of which at least one substance is toxic to plants. These active ingredients are designed by chemists to target and disrupt specific biochemical pathways within plants, resulting in injury or death. Popular active ingredients currently used in North America include glyphosate, triclopyr, imazapyr, clopyralid, and 2,4-D.3) But herbicides may have unintended effects on non-target species.Many herbicides are non-selective, meaning they are toxic to a variety of plants and have effects on both invasive and native plants. Glyphosate (Figure 2), for example, disrupts the shikimate pathway, which is crucial for the biosynthesis of amino acids.4) Many plants, algae, fungi, and bacteria use the shikimate pathway to produce the basic building blocks for their functioning and growth. When glyphosate herbicides are applied broadly to natural areas such as forests, they affect many non-target plants and associated organisms including soil fungi. In wetlands where invasive plants co-occur with threatened native plant species, land managers must therefore target their application to the invasive plants using special equipment such as wipe applicators or backpack sprayers (Figure 3). If the native plants are exposed to glyphosate, they can suffer toxic effects ranging from wilting to stunted growth, and even death.<figure><img src="https://media.graphcms.com/vk1RgNtwRUGvZvP68ZXa"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Chemical formula of glyphosate (N-(phosphonomethyl)glycine).</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/Z9L3kL3VTpCn3nyKNsA7"><figcaption><label>Abb. 3: </label>Applying herbicide on invasive plants using a small sprayer that can also be worn as a backpack. Photo: Janice Gilbert</figcaption></figure>
<h2>Plants differ in glyphosate sensitivity</h2>To reduce risks to nearby native plants, land managers should select a herbicide concentration that best balances effective control of invasive plants and minimum effects on native plants. But not all plants are equally sensitive to glyphosate exposure. To make an informed decision on which concentration to use in a particular case, land managers need to know the concentration-response relationship. This relationship can be statistically modelled from data obtained in toxicity tests that expose plants to a range of concentrations, under controlled conditions (Figure 4).<figure><img src="https://media.graphcms.com/MEm72aw2SUWzuXg8Yck3"><figcaption><label>Abb. 4: </label>Experimental set-up of a toxicity test with the aquatic plant Ammannia robusta in a greenhouse; the plants will be exposed to a range of glyphosate concentrations, followed by monitoring their growth, health, and survival. Photo: Verena Sesin</figcaption></figure>
We modelled concentration-response relationships for the glyphosate spray formulation Roundup Weather Max and three aquatic plants common to North American wetlands: Phragmites australis (common reed), Typha × glauca, and Typha latifolia, the latter two often called cattail or bulrush.5) Both P. australis and T. latifolia are also widely found across Europe, whereas T. × glauca is less common.While P. australis and T. × glauca are invasive in North America, they are not across Europe, and P. australis is integral to many protected European wetlands (Figure 5). That said, Europe has its own set of invasive plants, some of which originate from North America.<figure><img src="https://media.graphcms.com/ZwyVmOn6SxO4Augt3V6c"><figcaption><label>Abb. 5: </label>Phragmites australis growing in a biodiverse site with many other plants in the United Kingdom. Photo: Joanna Freeland</figcaption></figure>
With invasive plant issues varying greatly among geographic regions, we need tailored management approaches, and a first step towards effective protocols is understanding the different susceptibilities of plant species. P. australis, for example, is four to five times more sensitive to glyphosate than the two Typha species. Typha × glauca and T. latifolia exhibited a similar glyphosate response.So how can our results inform land management? For control of invasive plants with minimum effects on nearby native plants, land managers should select a glyphosate concentration based on species-specific susceptibility. For example, a higher concentration would be needed to control T. × glauca than P. australis. Where similarly sensitive invasive and native plants grow close by (e.g., T. × glauca and T. latifolia in North America), land managers should consider a targeted application method, such as wiping glyphosate on invasive plant leaves, to reduce exposure of the native species.<h2>Glyphosate persistence in plants</h2>Glyphosate dissipates quickly from water and binds tightly to soil, where it is degraded by microbes;6) therefore, glyphosate is thought not to persist in the environment. But what happens to glyphosate in plants that are sprayed with it? Glyphosate bound in plant tissues is not readily metabolised, and therefore it degrades more slowly than in soil.7) If glyphosate persists in the leaves of treated invasive plants, and if these are not removed after treatment, then the decaying plant material could potentially release glyphosate into the surrounding environment – impairing the growth of native plants.To understand glyphosate persistence in plant tissues, we spray-treated P. australis and T. × glauca, and quantified glyphosate concentrations in leaves harvested 27 days after treatment.5) We then submerged the treated leaves in water to create leachate, and we quantified glyphosate concentrations in the leachate over three weeks to assess glyphosate release from plant material.8) We found that leaves from both plant species contained glyphosate and released it – not just its degradation product aminomethylphosphonic acid, Ampa – quickly when submerged in water. Phragmites australis retained and released more glyphosate than T. × glauca.To minimise glyphosate input into wetlands, land managers should consider that treated invasive plant material can be a source of glyphosate. Rolling treated plant material to the ground could increase contact with the soil and could result in submergence in water. A simple but labour-intensive option to mitigate potential risks from treated plant material is to remove material near native species that are the focus of protection or restoration efforts.<h2>Risk varies with exposure pathway</h2>To develop effective conservation strategies for native plant communities, land managers must know which risks are associated with each invasive plant control method, because they create different exposure pathways. When glyphosate is sprayed on invasive plants, nearby native plants may be exposed to toxic concentrations of spray drift. Glyphosate applied by wiping the leaves of invasive plants could be transferred to the rhizosphere, the soil that immediately surrounds the plant root system. Plants can translocate absorbed glyphosate from leaves all the way to below-ground roots, and those can release it into the rhizosphere where it could reach the roots of adjacent native plants. In both cases, small amounts of glyphosate could also be washed into surface waters in which native aquatic plants are growing. What are the relative risks of these three exposure pathways to endangered native aquatic plants?We explored these questions using two aquatic plants that are native to North America and listed as endangered species in Ontario: Ammannia robusta (Scarlet Ammannia) and Sida hermaphrodita (Virginia Mallow). We exposed both species to realistic concentrations of glyphosate via the three pathways:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>spray drift (4 · 10–7 – 5 % glyphosate herbicide),<list-item>rhizosphere contact with invasive plants treated by wiping (5 % glyphosate herbicide solution), and</list-item><list-item>water residues (2 and 41 μg · L–1 glyphosate).9)</list-item>Glyphosate spray negatively affected A. robusta and S. hermaphrodita growth and health at concentrations that are much lower (0.1 % and 1.34 % glyphosate herbicide, respectively) than those currently applied to invasive plants in Canada – currently used application rate on Phragmites in Ontario is 5 % glyphosate herbicide. Conversely, exposure to rhizosphere contact with wiped invasive plants or low-level water residues did not cause detrimental effects. This suggests that spray drift exposure is most in need of risk mitigation. Land managers can mitigate potential negative effects by implementing measures that limit spray drifting away from application sites, for example by adjusting nozzle type and spray pressure. Where invasive and native plants grow close together, wipe application could be used instead of spray.<h2>Protecting plant communities</h2>Besides balancing effective removal of invasive plants with minimum negative effects on native plants, land managers must weigh the risks of invasive plants themselves as well as risks associated with herbicide-based control actions. There are also other factors to consider, because plants growing on heavily settled landscapes often face many additional stressors. We have altered much of our surrounding landscape through reshaping of waterbodies, establishing large agricultural monocultures, and creating elaborate infrastructure and even trail systems through conservation areas. All these alterations may stress plants. Changes in hydrology or nutrient availability can make areas unsuitable for certain plant species. Increased disturbance can facilitate the establishment of invasive plant species, which are further spread by human movement. If we want to protect plant communities, we must consider the multitude of factors that contribute to the loss of plant diversity.Ideally, land management strategies are proactive instead of reactive. We have the tools to predict and prevent the spread of invasive species,10,11) we can identify and mitigate sources of pollution, and we can restore habitats to a state that allows native plant communities to flourish. If we pursue a holistic course of action, weed killers might become obsolete in wetlands.<h2>The authors</h2>This article was written by Verena Sesin (photo), Joanna R. Freeland and Christina M. Davy. Sesin is a PhD graduate in the Environmental and Life Sciences program at Trent University in Ontario, Canada. She is studying the ecological risks of pesticides in aquatic ecosystems. Freeland is a Professor in the Department of Biology at Trent University. Her research interests the evolutionary ecology of invasive aquatic plants. Davy is a Research Scientist for the Ontario Ministry of Natural Resources and Forestry. Her research group studies threats to species at risk, and tools to conserve them.<div><img src="https://media.graphcms.com/TJB8FGDT5e4eHwhU2fYg">

</div><h2>In a nutshell</h2>Herbicide use for invasive plant control comes along with risks for nearby native plants.Which herbicide concentration and application method is used should be based on the sensitivities of both the invasive and nearby native plants.Treated plant leaves can leach glyphosate, and can therefore risk the health of nearby native plants.Protection strategies for plant communities must consider many additional stressors including human-caused landscape changes and pollution.
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9 V. Sesin, C. M. Davy, K. J. Stevens, R. Hamp, J. R. Freeland, Integr. Environ. Asses. 2021, 17(3), 597–613, doi: <ext-link ext-link-type="doi">10.1002/ieam.4350</ext-link></li><li>
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