Entzündungsauflösende Mediatoren
Signal oder Rauschen?
Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2022, S. 58-60, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Lipoxine und Resolvine sind Verbindungen, die im Körper das Auflösen von Entzündungsprozessen stimulieren. Entdeckt und beschrieben haben Biochemiker diese Stoppsignalgeber bereits vor über drei Jahrzehnten; inzwischen gehören sie fast schon zum Lehrbuchwissen. Aber eine wachsende Gruppe von Forschenden warnt jetzt, dass die Wissenschaft sich hier auf einem Irrweg befinde.
Im Jahr 1984 beschrieb Charles Serhan, damals Postdoc am Karolinska-Institut in Stockholm, ein Lipidmolekül namens Lipoxin, das, wie sich später herausstellte, Entzündungen im Körper abschaltet.1) Zuvor hatte man geglaubt, dass sich Entzündungen im Körper einfach zerstreuen, wie Menschen nach dem Ende einer Demonstration. Das Konzept der Entzündungsauflösung geht stattdessen davon aus, dass Moleküle wie Polizisten intervenieren und dadurch die Versammlung ein Ende findet.
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