Industrie + Technik

<p>Die Münchner Wacker-Chemie ist zufrieden mit dem Jahr 2019. Das Unternehmen hat größere Mengen verkauft. Allerdings waren die Preise geringer als im Vorjahr.</p>
<p>Der Chemiekonzern Wacker erreichte im Jahr 2019 einen Umsatz von 4,93 Mrd. Euro nach 4,98 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Niedrigere Preise vor allem für Solarsilicium, aber auch für Standardsilikone sind der Grund für den Rückgang um 1 Prozent. Dagegen haben insgesamt höhere Absatzmengen und Wechselkursänderungen durch den stärkeren US-Dollar den Umsatz verbessert.</p><p>65 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Produkten, die auf Silicium beruhen. Die übrigen haben überwiegend Ethylen als Grundstoff.</p><h2>Mitarbeiter und Forschung</h2><p>Der Konzern produziert an 24 Standorten. Davon sind 10 in Europa und je 7 in Amerika und Asien. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Jahr 2019 um etwa 120 auf weltweit 14 658, davon waren 10 356 in Deutschland beschäftigt.</p><p>Die Forschungskosten betrugen im Jahr 2019 etwa 173 Mio. Euro, das sind 5,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor und 3,5 Prozent des Umsatzes.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/h0aoyYRmTHGZPl77CrAI"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Verteilung der Kosten für Forschung und Entwicklung (F+E) bei Wacker Chemie im Jahr 2019.</figcaption></figure>
<h2>Geschäftsbereiche</h2><p>Der Umsatz im Geschäftsbereich Silicones sank im Jahr 2019 um 2 Prozent auf 2,45 Mrd. Euro. Dafür verantwortlich sind niedrigere Preise bei Standardsilikonen.</p><p>Der Geschäftsbereich Polymers verkaufte mehr Dispersionen und Dispersionspulver und setzte 3 Prozent mehr um: 1,32 Mrd. Euro.</p><p>Biosolutions setzte etwa 7 Prozent mehr um. Zu den Produkten gehören Cyclodextrine, Acetylaceton und Polyvinylacetatfestharze für Kaugummirohmasse. Maßgeblich für den Umsatz von 243,0 Mio. Euro waren höhere Absatzmengen.</p><p>Der Umsatz des Geschäftsbereichs Polysilicon sank im Jahr 2019 um 5 Prozent auf 780 Mio. Euro. Der Konzern setzte zwar mehr Solarsilicium ab als im Vorjahr, aber die Verkaufspreise waren niedriger.</p><h2>Bauchemie</h2><p>1,7 Mrd. Euro setzte der Konzern mit Bauchemie um, das sind 35 Prozent des Gesamtumsatzes. Zu den Produkten gehören Silikone, die Beton wasserabweisend machen, Polymere für Mörtelmischungen, Dispersionen für Innenraumfarben sowie Bindemittel für Dämmsysteme und Fliesenkleber.</p><h2>Investitionen</h2><p>Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 379,5 Mio. Euro im Jahr 2019, 18 Prozent weniger als im Vorjahr.</p><p>Vor allem Kapazitäten in den drei Chemiebereichen hat der Konzern damit ausgebaut: Im US-amerikanischen Charleston hat eine Anlage für hochdisperse Kieselsäuren den Betrieb aufgenommen. In Ulsan, Südkorea, stellt Wacker in einem neuen Sprühtrockner Dispersionspulver für Bauanwendungen her. In Zhangjiagang, China, produziert eine Anlage jetzt Festsilikonkautschuk für den asiatischen Markt.</p><p>Im norwegischen Holla startete eine Produktionsanlage für Siliciummetall. MB</p><h2>Rudolf Staudigl, Wacker-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Zum laufenden Jahr: 2020 wird aus heutiger Sicht ein weiteres sehr anspruchsvolles Jahr. Der hohe Wettbewerbs- und Preisdruck im Geschäft mit Polysilicium bleibt eine Herausforderung. Handelskonflikte und geopolitische Krisen bergen Abwärtsrisiken. Die Unsicherheiten aufgrund des Coronavirus überschatten derzeit jedoch zusätzlich alle anderen Risiken.</p><div><p><named-content>Foto: Wacker Chemie</named-content></p><img src="https://media.graphcms.com/urZvCNOiSoGjsTDRulq5">

</div><p></p><p>Zum Industriestrompreis von unter 4 Cent pro Kilowattstunde für energieintensive Unternehmen in Deutschland: Unsere chinesischen Wettbewerber zahlen unter 2 Cent pro Kilowattstunde – staatlich subventioniert aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken. Hätten wir dieselben Strompreise wie in China, dann wäre Wacker das weltweit effizienteste Unternehmen in der Herstellung von hochqualitativem Polysilicium.</p>

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Silicium und Silikone

Die Münchner Wacker-Chemie ist zufrieden mit dem Jahr 2019. Das Unternehmen hat größere Mengen verkauft. Allerdings waren die Preise geringer als im Vorjahr. Der Chemiekonzern Wacker erreichte im Jahr 2019 einen Umsatz von 4,93 Mrd. Euro nach 4,98 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Niedrigere Preise vor al...

<p>Boehringer Ingelheim setzte im Jahr 2019 mehr um und forschte mehr. Dabei kooperiert der Konzern mit anderen Pharmaunternehmen. Größter Umsatzbringer war ein Diabetesmittel.</p>
<p>Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzte im Jahr 2019 etwa 19 Mrd. Euro um, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung (F+E) stiegen ebenfalls um 9 Prozent, und zwar auf 3,5 Mrd. Euro; das sind 18 Prozent des Umsatzes. In Sachanlagen investierte das Unternehmen 1,1 Mrd. Euro (+13 %). Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um 1,4 Prozent auf etwa 51 000.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/5mZhh4YLRLaiuckj4LfX"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsatzanteile, die Boehringer Ingelheim in den Jahren 2015 bis 2019 für Forschung und Entwicklung (F+E) in die Geschäftsbereiche Humanpharma (linke Skala) und Tiergesundheit (rechte Skala) investierte; zum Vergleich: Investitionen in Sachanlagen (rechte Skala).</figcaption></figure>
<h2>Für Mensch, Tier und im Auftrag</h2><p>74 Prozent des Umsatzes machte Boehringer im Jahr 2019 im Geschäftsbereich Humanpharma. Dabei war Jardiance für Typ-2-Diabetiker umsatzstärkstes Medikament (2,2 Mrd. Euro, +47 %). Im Bereich Immunologie lässt das US-amerikanische Unternehmen Abbvie nun die mit Boehringer entwickelte Substanz Risankizumab gegen Schuppenflechte zulassen. Der Geschäftsbereich Tiergesundheit setzte 4 Mrd. Euro um, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Während das Haustiersegment zulegte, sank der Umsatz bei Nutztierprodukten aufgrund der Afrikanischen Schweinepest. Verkaufsstärkstes Mittel war Nexgard. Das Antiparasitikum brachte 740 Mio. Euro (+21 %).</p><p>Die biopharmazeutische Auftragsproduktion von Boehringer Ingelheim wuchs im Jahr 2019 um 7 Prozent auf 786 Mio. Euro.</p><h2>Krebs, Hepatitis, Entzündungen</h2><p>Im Jahr 2019 kaufte Boehringer das Schweizer Biotechunternehmen Amal Therapeutics, das Krebsimpfstoffe entwickelt. Boehringer arbeitet zusammen mit dem südkoreanischen Pharmaunternehmen Yuhan an einem Mittel gegen die Lebererkrankung nichtalkoholische Steatohepatitis und startete mit dem US-amerikanischen Unternehmen Eli Lilly eine Phase-III-Studie zur Herzinsuffizienz.</p><p>Die F+E-Kosten betrugen bei Humanpharma im Jahr 2019 insgesamt 3 Mrd. Euro. In der onkologischen Forschung überführte Boehringer zehn Projekte in klinische Phasen. Zu Atemwegserkrankungen sowie entzündlichen und fibrotischen Erkrankungen reichte das Unternehmen die Daten zweier Phase-III-Studien ein.</p><p>Für die Tiergesundheits-F+E hat Boehringer im Jahr 2019 eine Datenbank erstellt. Darin sind mehr als 2000 Krankheiten und klinische Symptome erfasst, die sich nach Kriterien wie Krankheitserregern oder betroffenen Organsystemen auswerten lassen. MB</p><h2>Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim</h2><p>Über Investitionen: Unser aktuelles Investitionsprogramm für den Ausbau europäischer Produktionsanlagen hat ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. In Wien planen wir dieses Jahr die Einweihung einer neuen Produktionsanlage für biopharmazeutische Produkte. Dies ist die größte Einzelinvestition in Sachanlagen, die wir als Unternehmensverband je getätigt haben. Wir planen in der Anlage die Produktion des eigenen Portfolios, aber auch die Auftragsproduktion. Zur Nachhaltigkeit: Wir haben im vergangenen Jahr den wiederverwendbaren Inhalator Respimat für unsere Atemwegsprodukte Spiriva und Spiolto auf den Markt gebracht. Durch den Inhalator sollen 776 Tonnen Kunststoffabfälle und 14 300 Tonnen CO<sub>2</sub>-Emissionen bis zum Jahr 2025 vermieden werden.</p><p>Über Tiermedizin: Auf dem Weg zu neuen Produkten haben wir im vergangenen Jahr weltweit über 400 klinische Studien initiiert und über 200 Produktzulassungen erhalten, unter anderem für Arti-Cell Forte in Europa, der ersten stammzellenbasierten veterinärmedizinischen Therapie zur Behandlung von Lahmheit bei Pferden.</p>

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