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<h2>Sommerlektüre Empfehlungen von Nachrichten-Kuratorium und -Redaktion</h2>Burkhard König, Universität RegensburgDie kürzeste Geschichte Deutschlands. Von James Hawes<div><img src="https://media.graphcms.com/foyfRNxxTcyZBYefSa7W">

</div>Darum gehts: Der Sieg gegen die Römer im Teutoburger Wald, die barbarische Grausamkeit des Dreißigjährigen Kriegs, der Aufstieg des militaristischen Preußens im 18. Jahrhundert – wie Blitzlichter scheinen diese Ereignisse in James Hawes’ fulminantem Parforceritt durch die deutsche Geschichte. Die alles beherrschende Frage, die sich wie ein roter Faden durch die Seiten zieht: Gehört das Herzstück Europas zum Westen oder zum Osten?Das gefällt mir: Das Buch spannt den großen Bogen der Geschichte des Teils von Europa, der jetzt Deutschland ist. Mir fehlte immer das Gesamtbild, und die unterhaltsame Darstellung des Autors zeigt viele Dinge auf, die heute von Bedeutung sind, aber Ursachen in der Geschichte haben. Vieles kann man nach der Lektüre besser einordnen.Eignet sich für: Alle, die sich für politische und kulturelle Zusammenhänge interessieren, und wie wir dahin gekommen sind, wo wir jetzt sind.Ullstein-Verlag 2018. 336 Seiten, brosch. 10 Euro. ISBN 978–3–548–06043–9Chefredakteur Christian RemenyiFröhliche Scholastik – Die Wissenschaftsrevolution des Mittelalters. Von Frank Rexroth<div><img src="https://media.graphcms.com/4p5Wp4glQWkY5JtFbYUG">

</div>Darum gehts: Im 12. und 13. Jahrhundert entstanden die Universitäten, und viele Historiker lassen hier die europäische Wissenschaftsgeschichte beginnen. Rexroth wirft einen Blick auf die zwei Jahrhunderte davor – und damit auf eine Zeit, in welcher der neue Typ des Wissenschaftlers und Akademikers erst allmählich entstand.Das gefällt mir: Das Buch zeigt: Die soziokulturellen Elfenbeintürme der Gelehrsamkeit damals und heute unterscheiden sich gar nicht so sehr voneinander.Eignet sich für: Alle (Wissenschafts-)Geschichtsbegeisterten, die etwas tiefer bohren möchten.Verlag C. H. Beck 2019. 505 Seiten, geb. 29,95 Euro. ISBN 978–3–406–72521–0Denise Schütz, Verband der Chemischen IndustrieZero – Sie wissen, was du tust. Von Marc Elsberg<div><img src="https://media.graphcms.com/v6VPnAU8SwyuT6E5Zaw4">

</div>Darum gehts: Die Internetplattform Freemee analysiert jegliche Daten ihrer Benutzer. Basierend darauf verspricht sie ein in allen Bereichen optimiertes Leben. Nur der Online-Aktivist Zero warnt vor den Gefahren, und eine Journalistin vermutet einen Zusammenhang zwischen Freemee und dem Tod eines jungen Mannes.Das gefällt mir: Der Thriller regt dazu an, bewusster über den Einfluss von Wearables, Apps und die damit verbundene Datensammlung nachzudenken.Eignet sich für: Alle, die eine spannende Lektüre im Stil von George Orwells 1984 schätzen.Blanvalet-Verlag 2016. 512 Seiten, brosch. 10,99 Euro. ISBN 978–3–734–10093–2Eberhard Ehlers, Seniorexperten ChemieSupermacht des Lebens – Reisen in die erstaunliche Welt der Viren. Von Karin Mölling<div><img src="https://media.graphcms.com/yfbiPGFAQvS4hZmzsMjZ">

</div>Darum gehts: Provokante Fragen und Aussagen wie „Stammen wir von Viren ab?“ oder „Die meisten Viren machen gar nicht krank“. Das Buch berichtet viel über HIV.Das gefällt mir: Die Autorin macht mit ihrer Wortwahl die Sachverhalte auch für Laien nachvollziehbar. Man gewinnt die Erkenntnis, dass Viren mehr sein können als Auslöser von Krankheiten.Eignet sich für: Alle, die mehr über Viren wissen wollen.Verlag C.H. Beck 2015. 318 Seiten, geb.24,95 Euro. ISBN 978–3–406–66969–9Redakteurin Eliza LeusmannThe Lies of Locke Lamora. Von Scott Lynch<div><img src="https://media.graphcms.com/K8028b27R7yHjn2Llaqn">

</div>Darum gehts: Locke Lamora lebt in der mysteriösen Inselstadt Camorr. Der Waisenjunge wird zunächst versklavt, gerät dann aber an einen Trickbetrüger, der ihn im Laufe der Jahre zum Meisterdieb macht. Und dann bekommt Locke zwei Probleme: Der unvermeidliche, bösartige Gegenspieler will nicht nur den allumfassenden Frieden zerstören, sondern spannt dafür auch Locke ein. Und das tut Stadtoberhaupt Capa Barsavi auch …Das gefällt mir: Die sympathischen Protagonisten trotzen dem brutalen Leben in Camorr mit Intelligenz, (Wort-)Witz und oft derben Worten.Eignet sich für: Fans von Ocean‘s Eleven, Liebhaber mafiöser Strukturen oder mittelalterlicher und römischer Folterkultur sowie Menschen, die Gaunerei für einen einfachen Broterwerb halten.Verlag Del Rey 2007. 736 Seiten, brosch. 7,79 Euro. ISBN 978–0–553–58894–1Redakteurin Frauke ZbikowskiFactfulness – Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Von Hans Rosling<div><img src="https://media.graphcms.com/0y2ayERfQIO0JcD3Z1op">

</div>Darum gehts: Wie wichtig es ist, Statistiken verstehen und interpretieren zu können, sehen wir jetzt in der Covid-19-Epedemie. Kaum einer konnte statistische Daten besser mit Leben füllen als Hans Rosling, der im Jahr 2017 verstorbene schwedische Arzt und Professor für internationale Gesundheit. In seinem Buch stellt er dem Leser die Welt vor – über Einkommensverteilung und Energieverbrauch über Bildung bis zu Krankheiten und mehr.Das gefällt mir: Auch wenn Statistik immer ein Blick in die Vergangenheit ist, liefert Roslings Buch immer wieder erstaunliche Einsichten, gerade für Naturwissenschaftler.Eignet sich für: Neugierige und Faktenversessene.Ullstein-Verlag 2019. 400 Seiten, brosch. 16 Euro. ISBN 978–3–548–06041–5Hans-Dieter Arndt, Universität JenaWhat if? Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen. Von Randall Munroe<div><img src="https://media.graphcms.com/yJlsKY70Rxivphb6W14V">

</div>Darum gehts: Fragen der Art, die nicht wirklich einer Antwort bedürften, werden vollkommen wissenschaftlich beantwortet: Wie viel Raum nimmt das Internet ein?, Was würde passieren, wenn man ein Mol Maulwürfe („a mole of moles“) auf einem Platz versammelte?, oder: Wann hat die Rechenleistung aller installierten Computer die Rechenleistung aller menschlichen Gehirne auf dem Planeten überholt?Das gefällt mir: Die zugängliche, vollkommen neutrale, dennoch niemals langweilige oder angestrengt wirkende Argumentationsweise. Und dass das Buch in kleinen Häppchen oder komplett gelesen werden kann, ohne dass es langweilig wird.Eignet sich für: Menschen, die amüsanten Smalltalk lostreten wollen, die in wissenschaftliche Argumentation eingeführt werden möchten, und die, die interessiert, warum Wissenschaftler eigentlich für alles und jedes eine Erklärung haben wollen.Penguin-Verlag 2016. 368 Seiten, brosch. 10 Euro. ISBN 978–3–328–10031–7Wolfgang Kautek, Universität WienDie Weisheit ist ein unruhiger Geist. Von Leopold Rosenmayr<div><img src="https://media.graphcms.com/t5HBQTPcQcqXlXMmJeLy">

</div>Darum gehts: Weisheit hat nicht einfach mit intellektueller Nachdenklichkeit zu tun, sondern ist ein mühsamer Findungsprozess in einer zweckrationalen und erfolgsgesteuerten Gesellschaft. Was erweist sich haltbar in der persönlichen Praxis, was alles gedacht, ergründet, gefolgert wurde?Das gefällt mir: Bemerkenswerte Gedanken werden gehoben und aufgedeckt. Fragen werden bewegt, denen wir gern ausweichen, solange uns die Betriebsamkeit des Alltags Vermeidungsmöglichkeiten bietet.Eignet sich für: Jeden, der sich weiterentwickeln möchte. Chemiker dürften die Kapitel „Wissenschaft drängt zur Spitze menschlicher Erfahrung“, „Warum soll Weisheit ein unruhiger Geist sein?“ und „Du musst abweichen vom Weg, den Du gewöhnlich gehst“ spannend finden.Böhlau Verlag, Wien 2016. 240 Seiten, geb. 29 Euro. ISBN 978–3–205–79627–5Redakteurin Maren BulmahnDer Honiganzeiger. Von Sibylle Barden<div><img src="https://media.graphcms.com/taEDD3qHTZakmRX4P347">

</div>Darum gehts: Im Jahr 2028 ist die Europäische Union zerstört, es herrschen Oligarchen und ein tödliches Virus ist wie selbstverständlich im Alltag dabei. Aber Deutschland hat noch einen Bundeskanzler – und einen Diplomaten, der die Welt retten soll.Das gefällt mir: Die Ideen, wie unser Leben in so naher Zukunft aussehen könnte, haben mich fasziniert, auch wenn sie größtenteils erschreckend sind.Eignet sich für: Menschen, die Abgründe von Finanzmärkten und Politik nicht scheuen.Verlag BoD 2019. 432 Seiten, brosch. 18,90 Euro. ISBN 978–3–749–42457–3Susanne Rehn, Deutsches Museum MünchenZerrissene Erde (Die große Stille, Band 1). Von Nora K. Jemisin<div><img src="https://media.graphcms.com/Wt26TEAASTeJT5lUmX2t">

</div>Darum gehts: Eine Welt, die sich permanent geologisch verändert. Ein spezielles Kastenwesen hält eine Gesellschaft aufrecht, die mit diesen Gegebenheiten zurechtkommen muss. Manche Menschen greifen aktiv in das geologische Geschehen ein, lösen also Erdbeben aus oder verhindern sie. Sie werden von der Gesellschaft verfolgt. Der Roman folgt drei dieser Personen in verschiedenen Zeitaltern episodenweise.Das gefällt mir: Man taucht in eine völlig andere Welt ein, mit eigenen Fachbegriffen, ungewöhnlichen Namen und einem rigiden und unbekannten Gesellschaftssystem. Anfangs noch verwirrend, findet man sich schnell zurecht und stellt fest, dass die Menschen in dieser ungewöhnlichen Welt auch viele bekannte Gefühle umtreiben: Liebe, Angst, Schmerz.Eignet sich für: Alle, die Science Fiction nicht grundsätzlich ablehnen.Knaur-Verlag 2018. 496 Seiten, brosch. 14,99 Euro. ISBN 978–3–426–52178–6Ursula Westphal, Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in AdlershofLesen, Schreiben, Atmen – Eine Einladung zum Schreiben. Von Doris Dörrie<div><img src="https://media.graphcms.com/vBgw5k4xSHapMlIDDTt3">

</div>Darum gehts: Das Buch bietet einen kreativen (und interaktiven) Zugang insbesondere zum autobiografischen Schreiben. Daneben erfahren wir viel über die Autorin persönlich.Das gefällt mir: Die vermittelte Leichtigkeit, welche die Angst vor der leeren Seite gar nicht erst aufkommen lässt.Eignet sich für: Naturwissenschaftler, die über den Tellerrand des Schreibens einer wissenschaftlichen Veröffentlichung hinausblicken wollen. Warnung : Kommt man den zahlreichen Aufforderungen, selbst aktiv zu werden, nach, benötigt die Lektüre Zeit und Aufmerksamkeit.Diogenes-Verlag 2019. 288 Seiten, geb. 18 Euro. ISBN 978–3–257–07069–9Vera Köster, Wiley-VCHGehen. Weiter Gehen. Eine Anleitung. Von Erling Kagge<div><img src="https://media.graphcms.com/IXfsAowJSfOGR1ZOBZdx">

</div>Darum gehts: Eine Aneinanderreihung von kurzen Essays und wenigen Fotos. Beim Lesen wandert man auf leichten und auch verblüffenden Wegen durch Kagges Erlebnisse, Beobachtungen, EntdeckungenDas gefällt mir: Mich hat die Aufmerksamkeit für das Kleine und die Begeisterung für das langsame Gehen gepackt, beim Lesen und bis jetzt.Eignet sich für: Die, die im Immer-schneller mal kurz innehalten wollen.Insel-Verlag 2018. 160 Seiten, geb. 16 Euro. ISBN 978–3–458–17768–5

Rezension

Sommerlektüre ‐‐ Empfehlungen von Nachrichten‐Kuratorium und ‐Redaktion

Sommerlektüre Empfehlungen von Nachrichten-Kuratorium und -RedaktionBurkhard König, Universität RegensburgDie kürzeste Geschichte Deutschlands. Von James Hawes Darum gehts: Der Sieg gegen die Römer im Teutoburger Wald, die barbarische Grausamkeit des Dreißigjährigen Kriegs, der Aufstieg des mil...

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<h2>Jungchemikerforum</h2><h2>International „Job hunting during Covid-19“ – ein Webinar von IYCN und EYCN</h2>Nach den Webinaren im April zu den Themen Covid-19 und Arbeiten im Homeoffice [Nachr. Chem. 2020, 68(6), 76], boten das International Younger Chemists Network (IYCN) und das European Young Chemists’ Network (EYCN) ein weiteres Webinar mit dem Thema „Job hunting during Covid-19“ an. Eingeladene Gäste beleuchteten und diskutierten in ihren Präsentationen die aktuelle und künftige Stellensuche. Beteiligt an der Organisation des Events waren die GDCh-Jungchemiker Maximilian Menche (Secretary EYCN) und Sebastian Weber (Social Media Committee Leader IYCN).Bailey Mourant (Chair-Elect IYCN) eröffnete und moderierte das Webinar. Der erste Sprecher – „ChemJobber“, ein Karriereberater aus den USA – bewertete die aktuelle Jobsituation mit Fokus auf die USA anhand von Statistiken. Er berichtete von vielen Unsicherheiten und dass die Erwartungen an den Verlauf der aktuellen Krise nicht von der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 extrapolierbar wären. Die ungewöhnliche Situation lasse schwerlich eine Vorhersage zu, es stehe aber mit Sicherheit weder in der Akademia noch in der Industrie ein normales Einstellungsjahr bevor. Es sei zwar schwierig, einen Job zu finden, mit Hilfe in den verschiedenen Stadien der Bewerbung sei es aber machbar. Außerdem solle man als Chemiker nicht nur Arbeitsplätze in der Chemie im Blick haben, sondern alle Optionen in Betracht ziehen.Die zweite Sprecherin, Paulette Vincent-Ruz (Postdoktorandin der University of Michigan), berichtete, wie man als Forschende auf dem Weg in die akademische Karriere mit der aktuellen Situation umgehen könne. Höchste Priorität habe hier eine Position mit gesicherter Finanzierung. Solange es Unsicherheiten gibt, werden mehr Personen in ihrer Position bleiben und nach der Krise vermutlich mehr Bewerber gleichzeitig auf eine Stelle kommen. Daher sei es gerade jetzt wichtig, das Netzwerk auszubauen und sich auf seinem Gebiet etwa über Social Media und Online-Vorträge in Workshops und Webinaren bekannt zu machen, bevor man vor einem Komitee steht. Man brauche sehr viel Unterstützung, um einen Job in der Akademia zu bekommen, man sollte also versuchen, sich schon vor der Bewerbung über diesen Weg zu positionieren und zu qualifizieren. Außerdem sollte man offen mit seinem Betreuer über die persönliche Situation und über die vorübergehende Weiterbeschäftigung sprechen.Die dritte Sprecherin, Michelle Lucas (Sibelco), beleuchtete die Situation aus der Perspektive der Recruiter. Auch sie betonte, dass Eigenwerbung wichtig sei. Personalabteilungen schauen oft auf Portalen wie LinkedIn nach Kandidaten, daher ist es wichtig, die Portale schon vor dem Bewerbungsprozess zu nutzen und aktiv zu gestalten. Bei der Bewerbung selbst komme es darauf an, sich von der Masse abzusetzen. Dies gelinge, vor allem zu Zeiten mit vielen Bewerbungen auf wenige Stellen, durch das Übersetzen der Anforderungen der Ausschreibung auf die persönliche Bewerbung, um sich als die offensichtliche Wahl darzustellen. Es sei besonders wichtig, auch die Keywords der Stellenbeschreibung zu benutzen, da einige Firmen bereits mit Computeralgorithmen nach diesen filtern. Sollte einer schriftlichen Bewerbung ein Anruf oder gar ein Videogespräch folgen, ist es wichtig, eine persönliche Komponente einzubringen und auch Smalltalk nicht zu unterschätzen. Dies ist gerade in Zeiten, wo man sich nur im virtuellen Raum trifft, entscheidend. Es sollte vermieden werden, das Geschriebene zu wiederholen, denn in einem Gespräch steht die Person hinter den bereits bekannten Qualifikationen im Vordergrund. Ein gutes Gespräch sollte ein Dialog sein, der auch interessierte Rückfragen des Bewerbers beinhaltet.Als letzter Vortragender sprach Robert Bowles (RSC Karrieremanagement) darüber, wie man aktuell die Jobsuche angehen sollte. Die besondere Situation biete außergewöhnlich viel Zeit: Diese solle genutzt werden, um sich vorzubereiten, zu reflektieren, was man möchte, und auf Jobportalen nach aktuellen Möglichkeiten zu recherchieren. Es biete sich außerdem an, den Lebenslauf und die Profile in sozialen Netzwerken wie LinkedIn in Form zu bringen. Man könne sie außerdem nutzen, um interessante Unternehmen zu finden und über die Positionen in den Profilen der Alumni der Universität neue Ideen zu bekommen und Bekannte zu fragen, um mehr über eine bestimmte Position zu erfahren. Vor der Bewerbung selbst sollte man sich Grenzen setzen und abwägen, welche Faktoren die Jobsuche beeinflussen und welche davon die größte Rolle spielen. Bowles betonte zudem, wie wichtig es sei, Bewerbungen zu strukturieren und hob hervor, dass Qualität vor Quantität steht.In der abschließenden halbstündigen Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmenden ihre Fragen an die Sprecher richten. Das komplette Webinar ist auf dem YouTube Kanal der Iupac verfügbar.Emiel DobbelaarJCF-Bundesvorstand, Ressort für Internationales und Werbemittel<a href="mailto:e.dobbelaar@jungchemikerforum.de">e.dobbelaar@jungchemikerforum.de</a><h2>Digitales JCF – Schnelle Reaktion auf Absage des Frühjahrssymposiums</h2>Aufgrund der Covid-19-Pandemie mussten das diesjährige Frühjahrssymposium sowie das begleitende Sprechertreffen abgesagt werden. Dies war jedoch kein Grund für das JCF, die Angebote komplett ausfallen zu lassen. Das JCF-Sprechertreffen wurde zum ursprünglich geplanten Termin erstmals als Videokonferenz durchgeführt. Etwa 100 Funktionspersonen der JCF-Regionalforen nahmen teil. Dank vorher aufgestellter Kommunikationsregeln und deren beispielhafter Einhaltung gab es keine größeren Probleme. Auch wenn die persönliche Komponente vermisst wurde, war das Feedback der Teilnehmenden positiv. Auch die Sprecher-Workshops, die für den Vortag des Sprechertreffens geplant waren, wurden digital nachgeholt.Den Anfang machte der How-To-Sprecher-Workshop, geleitet von Tim Kröber und Tobias Wilcke. Über 20 neu gewählte Personen in leitender oder stellvertretender Rolle aus verschiedenen Regionalforen nahmen teil und erfuhren, was sie für ihre neue Rolle wissen müssen. Dazu gehören unter anderem Verantwortlichkeiten, Privilegien und der Umgang mit den JCF-Finanzen. Auch über die Möglichkeit, sich im Bundesvorstand zu engagieren, wurde diskutiert und Fragen beantwortet. Wie beim Sprechertreffen war die Rückmeldung nach diesem Workshop durchweg positiv.Am 15. April beschäftigten sich acht Jungchemiker unter Leitung von Melanie Walther mit den „Digitalen Angeboten des JCF“. Insbesondere der Aufbau der JCF-Homepage wurde kritisch beleuchtet und Verbesserungen angestoßen. Diskussionen gab es auch über künftig wichtige Social-Media-Kanäle und die Einbettung der verschiedenen Kanäle in ein Medienkonzept. Ergänzend zur GDCh-Mitgliederumfrage wurde erörtert, welche Aspekte speziell den Jungchemikern bei einer möglichen GDCh-App wichtig und welche Punkte für eine Nutzung eher abschreckend wären.Bereits am folgenden Tag, dem 16. April, fand der Workshop „Chancengleichheit“ unter Leitung von Karen Hindricks statt. Mit den zehn Teilnehmenden wurde im Besonderen die weitere Arbeit des „Teams Chancengleichheit“ besprochen. Hier soll auch außerhalb der regelmäßigen Workshops an Projekten gearbeitet werden, um einen kontinuierlichen Arbeitsfluss zu gewährleisten. Ein weiteres Thema war die Umfrage Chancengleichheit, welche das Team im letzten Jahr durchgeführt hatte. Aus den Ergebnissen sind viele neue Ideen entstanden, wie sich das JCF einbringen kann, um auf das wichtige Thema Chancengleichheit weiter aufmerksam zu machen.Zum Auftakt der internationalen „Earth Week“ trafen sich am 20. April knapp 20 Jungchemiker im virtuellen Workshop „Nachhaltigkeit“ von Emiel Dobbelaar. Aufgrund der vielen Teilnehmenden wurde der Workshop in zwei Konferenzräume geteilt; parallele Diskussionen zu verschiedenen Fragen wurden so möglich. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Erstellen einer Umfrage zum Thema „Nachhaltigkeit in der Lehre und Ausbildung“. Die zweite Gruppe tauschte sich über die Frage „Wie kann das JCF nachhaltiger werden?“ aus. Mit frei verfügbaren Online-Live-Umfrage-Tools und Online-Dokumenten wurde der Workshop parallelisiert und interaktiv gestaltet. Die Ideen ließen sich so auch direkt festhalten und der Fortschritt der beiden Gruppen wurde in Echtzeit sichtbar. Aufgrund des hohen Interesses werden die vielen Ideen von einigen Teilnehmenden in einem zu gründenden „Team Nachhaltigkeit“ weiterverfolgt.Für die kommenden Wochen sind weitere digitale JCF-Formate geplant. Auch einzelne JCF-Regionalforen haben bereits Vorträge und Workshops digital umgesetzt. Dadurch haben sie die regionalen Beschränkungen überwunden und die Krise eindrucksvoll in eine Chance für ein JCF im digitalen Zeitalter umgewandelt.JCF-Bundesvorstand<a href="mailto:bv@jungchemikerforum.de">bv@jungchemikerforum.de</a><h2>Hannover Online dem Atomunfall auf der Spur</h2>Durch die Kontaktbeschränkungen wegen des Coronavirus sind viele Veranstaltungen in diesem Semester in ganz Deutschland digital organisiert, so auch in Hannover. Hier finden normalerweise vier bis fünf GDCh-Kolloquien während eines Semesters statt, doch am Donnerstag, dem 23. April, organisierte das JCF Hannover das erste Online-GDCh-Kolloquium und lud dazu Georg Steinhauser, Institut für Radioökologie und Strahlenschutz in Hannover, ein. Dieser berichtete über einen sonderbaren Vorfall, der sich im Oktober 2017 ereignete: Beinahe über dem ganzen Kontinent lag eine Wolke von radioaktivem Ruthenium-106. Die Konzentrationen waren verhältnismäßig hoch, aber noch nicht gesundheitsschädigend. Etwas derartiges hatte es so noch nie gegeben, kein Staat übernahm die Verantwortung für die Freisetzung. Wissenschaftler mussten minutiös die Spuren verfolgen. Auch am Institut für Radioökologie und Strahlenschutz der Universität Hannover wurde nach einer Erklärung gesucht. Steinhauser nahm die 120 Zuhörer mit auf eine Reise zur Aufklärung dieses ominösen Falls, die nach Russland führte.Die virtuelle Veranstaltung verlief reibungslos und war ein voller Erfolg. Im Anschluss an den Vortrag konnten über einen Chat Fragen gestellt und von Georg Steinhauser beantwortet werden.Janina Meyer<a href="mailto:janina.meyer@oci.uni-hannover.de">janina.meyer@oci.uni-hannover.de</a><h2>Siegen Reasons to Start Up</h2>Nachdem das Frühjahrssymposium 2020 ausfallen musste, wurde immerhin ein erster Teil der Workshops ins Onlineleben gerettet. Als Kooperation des JCF Siegen mit Carbolution Chemicals fand am 30. April 2020 das Online-Webinar „Reasons to Start Up“ statt. Auf Englisch berichtete Michael Bauer dabei per Videokonferenz, wie er seinen Weg vom frisch promovierten Chemiker über einige Zwischenstationen zum Geschäftsführer eines Kleinunternehmens fand. Darüber hinaus gab er Ratschläge zur Projektplanung, ersten Ideen und Anlaufstellen für Jungunternehmer, die gerade im Begriff sind, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Dazu berichtete er von den Schwierigkeiten während der Gründung seines eigenen Unternehmens und welche Lösungen er jeweils fand. Er betonte, dass die Gründung eines eigenen Unternehmens zwar mit einigen finanziellen Risiken verbunden ist und viel Engagement und Hingabe erfordert, dass das Leben als eigenständiger Unternehmer andererseits viele Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung bietet. Für viele junge Chemiker mit Ambitionen kann es eine Alternative zur Beschäftigung als Arbeitnehmer darstellen.In der nachfolgenden Diskussion beantwortete er Fragen zur Start-up-Gründung. Er beleuchtete zum Beispiel die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der amerikanischen Start-up-Denkweise im Vergleich zur europäischen und verwies auf die Unterschiede der regionalen Märkte. Es sei vor allem wichtig, auf seine eigenen Vorstellungen und Werte zu vertrauen, wenn man etwas Neues aufbauen möchte.Die Take-home-Message des Webinars war, die eigene Business-Gründung als valide Option zwischen der akademischen Karriere und der Laufbahn als Angestellter anzusehen. Sie gab Hoffnung, dass sich künftig mehr junge Köpfe trauen, diesen Weg zu gehen.Eine Aufnahme des Events „JCF Siegen Webinar: Reasons to Start Up by Michael Bauer, Carbolution“ finden Sie auf dem YouTube-Kanal von Carbolution Chemicals (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://youtu.be/QpkXr-QATLk" target="_blank">youtu.be/QpkXr-QATLk</a></ext-link>) und auf der Website des JCF Siegen (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jcfsiegen.de/" target="_blank">www.jcfsiegen.de/</a></ext-link>).Max Müller, Silvia Freese<a href="mailto:s.freese@jungchemikerforum.de">s.freese@jungchemikerforum.de</a><figure><img src="https://media.graphcms.com/ClgLCzYBQrONY6bjm96R"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Online-Kolloquium „Atomunfall. Und niemand hat etwas bemerkt?“</figcaption></figure>

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