Wissenschaft + Forschung

Neuer Test auf Sars-Cov-2: schneller als Elisa | Eine neue Diagnosemethode der Universitäten Paraná (Brasilien) und Tübingen braucht nur einen Tropfen Blut und etwa 15 Minuten Zeit, um Antikörper gegen den Covid-19-Erreger nachzuweisen. Dazu ist auch Vollblut geeignet. Der Test basiert auf magnetischen Nanopartikeln, die mit viralen Antigenen beschichtet sind. Das Blut wird zunächst aufgetragen, dann werden die Partikel gewaschen und mit Entwicklerreagenz behandelt. Ein Farbumschlag weist auf Antikörper hin.Die Methode hat eine Sensitivität von 87 Prozent und eine Spezifität von 99 Prozent. Sie habe insbesondere bei Proben mit niedrigen Antikörperwerten besser abgeschnitten als der Goldstandard Elisa.<ul class="references"><li>
1 ACS Sens. 2021, doi: <ext-link ext-link-type="doi">10.1021/acssensors.0c02544</ext-link></li></ul>
Sars-Cov-2: Kofferlabor für Afrika | Ein Minilabor mit Diagnostikgerät, Solarpanel und Netzgerät zum Nachweis des Covid-19-Erregers wird derzeit in Ghana, Senegal und Ägypten getestet. Entworfen hat ihn ein Team der Universität Leipzig. Wie deren erste Studie zeigt, lässt sich das Virus mit einer Genauigkeit von 94 Prozent fast in Echtzeit nachweisen. Als Probe dient Speichel oder Nasensekret, untersucht wird mit Genomanalyse (recombinase-polymerase amplification, RPA-Methode).Die Methode wird bei anderen Infektionskrankheiten wie Ebola bereits eingesetzt; weitere Studien und Vergleiche mit PCR-Tests sollen nun zeigen, ob sie sich zum klinischen Einsatz eignet.<ul class="references"><li>
2 Anal. Chem. 2021, doi: <ext-link ext-link-type="doi">10.1021/acs.analchem.0c04779</ext-link></li></ul>
Tests erkennen MRSA-Stamm nicht | Zwei in Diagnostik und Krankenhaushygiene genutzte molekulare Schnelltest erkennen einen Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) nicht, und zwar den neuen Stamm European CC1-MRSA-IV. Betroffen sind der Assay BD Max StaphSR von Becton Dickinson und der GeneXpert MRSA/SA BC von Cepheid.In Europa ist der Bakterienstamm zunehmend verbreitet und wird wegen einer zusätzlichen Gensequenz in seinem Genom durch diese molekularen Tests nicht mehr korrekt als MRSA nachgewiesen.<ul class="references"><li>
3 Euro Surveill. 2020, 25(25), pii=2000929</li></ul>
Eliza Leusmann

Meldung

Tests auf Coronaviren und andere Plagegeister

Neuer Test auf Sars-Cov-2: schneller als Elisa | Eine neue Diagnosemethode der Universitäten Paraná (Brasilien) und Tübingen braucht nur einen Tropfen Blut und etwa 15 Minuten Zeit, um Antikörper gegen den Covid-19-Erreger nachzuweisen. Dazu ist auch Vollblut geeignet. Der Test basiert auf magnet...

Seit zwanzig Jahren wird nun schon das postironische Zeitalter ausgerufen, aber so nahe dran, mal im Aprilheft Ernst zu machen, waren wir noch nie. Gut, dass uns unsere Leitartiklerin ins Gewissen redete [diese Nachrichten, S. 3.]: Humor hilft. Wissenschaftlich bewiesen.Und so lebt die Tradition des Aprilhefts der Nachrichten weiter. Von gediegenen wissenschaftlichen Klamaukbeiträgen über feinsinnig-literatisches chemisches Kabarett bis zu grobem Unfug ist in dieser speziellen Ausgabe alles erlaubt. Im Jahr 2000 knallte zum Beispiel Spiderman vom Cover (absolut zurecht übrigens, Peter Parker hat einen Abschluss in Biochemie), ein Kulturschock für die damals noch sehr honoratiorenvereinshafte GDCh. „Ich schäme mich für dieses Blatt“ zitieren die Veteraninnen damalige Reaktionen.Vor einigen Jahren, ich war gerade als erster Digital Native zur Redaktion gestoßen, fiel die Seite 404 (die Nachrichten wurden damals noch jahrgangsweise durchpaginiert) ins Aprilheft, mitten in die Chemienotizen. „404 – Seite nicht gefunden“ war alles, was schließlich auf der Seite stand, und die Leser mutmaßten, dass wohl eine Druckseite nicht übermittelt worden war. Nein, antwortete ich zerknirscht (naja, nur ein bisschen), Aprilheft … Sie wissen schon.Humor im Angesicht des Zero-Day-Exploits bewiesen auch die Jungs und Mädels von Microsoft. Die Redmonder tauften eine mutmaßlich im staatlichen Auftrag handelnde Hackertruppe auf den schönen Namen des Elements 72 – Hafnium. Das passt, denn Hafnium ist schon auch irgendwie seltsam. Allein der Name: Hafnium ist benannt nach Niels Bohr, der entscheidende Hinweise für die Entdeckung des Elements 72 gab. Und Bohr hieß in Wahrheit Niels Hafni.Nein – natürlich nur Spaß (Sie wissen schon … Aprilheft). Bohr hieß Bohr und kam aus Kopenhagen. Das leitet sich ab vom mitteldänischen Wort Køpmannæhafn, also Kaufmänner Hafen, latinisiert ergibt letzteres Hafnia und schon sind wir beim Hafnium. Logisch, wer so einen irren Code knackt, der hackt auch Microsoft-Exchange-Server.Gut, dass unser GDCh-Ober-IT-ler alle unsere Server liebevoll umsorgt (und vor allem rechtzeitig patcht). Wobei: Gerade leitet mir eine Kollegin eine angeblich von mir an sie gesendete Mail weiter, die lautet: „Hallo, Sind Sie im Moment verfügbar? Ich muss etwas mit Ihnen vertraulich besprechen.“ Ist natürlich nicht von mir, meine Mails ans Team beginnen standardmäßig mit: „Investieren Sie in Bitcoins“.Nur Spaß. Sie wissen schon … Aprilheft.Im Interskriptum schreibt Nachrichten-Chefredakteur Christian Remenyi über Chemisches und Komisches – und was sich sonst noch so im Zettelkasten der Redaktion findet. <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>

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