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Anfang Dezember 2022 fand nach zweijähriger Coronapause das Regionaltreffen der Promovierenden und Nachwuchsgruppenleiter:innen statt, die vom Fonds der Chemischen Industrie gefördert werden. Ziele dieser eintägigen Veranstaltung sind der wissenschaftliche Austausch sowie das Kennenlernen und Vernetzen der Stipendiat:innen. Eingeladen hatte Bartholomäus Pieber am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPICI) im Science Park Potsdam-Golm. Es nahmen 18 Wissenschaftler:innen aus Nordostdeutschland teil.Nach der Begrüßung durch Bartholomäus Pieber (MPICI) hielt Po-Yuen Ho (IPF Dresden, AK Lissel) den ersten Vortrag über die Synthese rutheniumbasierter Metallopolymere und deren Anwendung in der organischen Elektronik. Es folgte ein Beitrag von Carla Kirschbaum (FU Berlin, AK Pagel) zur spektroskopischen Unterscheidung von Lipidisomeren mit Kryogene-Gasphasen-Infrarotspektroskopie in superfluidem Helium.Nach der Mittagspause präsentierte Alessandro Marotta (MPICI, AK Molloy) Syntheserouten zur Darstellung von Organoborverbindungen. Es folgte Philipp Royla (TU Dresden, AK Weigand), der das Publikum in die Chemie der niederkoordinierten Phosphonium-Phosphanide und deren Anwendung als Phospha-Wittig-Reagenzien einführte. Den Schluss dieser Vortragssession bildete Johanna Schlögl (FU Berlin, AK Riedel) mit einem Vortrag über die Chemie der starken Oxidationsmittel und neue Ansätze zur Stabilisierung molekularer Silber(II)-Verbindungen.Nach der Kaffeepause präsentierte Jan-Erik Siewert (LIKAT, AK Hering-Junghans) die Stabilisierung von Phosphinidinen mit zwei N-heterocyclischen Carbenen und deren Anwendung als neuartige Liganden. Zum Schluss gab Shayan Vazirieh Lenjani (IPF Dresden, AK Roßner) Einblicke in die suprakolloidale Selbstassemblierung polymerfunktionalisierter Gold-Nanorods.Es folgte eine Postersession. Hierbei stellte Finn Gattwinkel (TU Berlin, AK Oestreich) vor, wie sich Alkoholracemate durch enantioselektive Silylierung nichtenzymatisch, kinetische spalten lassen. Alexander Kafka (TU Berlin, AK Heß) zeigte, wie sich der Ostwald-Katalysator durch die Reduktion der PtO2-Bildung stabilisieren lässt. Außerdem präsentierte Henning Remm (TU Berlin, AK Gensch), wie multiple lineare Regression dazu beiträgt, die Aktivität von Hoveyda-Grubbs-II-Präkatalysatoren in der Initiationsreaktion der Olefin-Metathese vorauszusagen und zu verstehen. Robert Schmidt (TU Berlin, AK Gradzielski) gab Einblicke in die Untersuchung von Rheologie und Struktur Mucin-nachahmender Hydrogele, und Robert Strothmann (FHI Berlin, AK Reuter) zeigte, wie sich maschinelles Lernen zum Design neuer <link href="#nadc20234134657-fig-0001">molekularer Lichtschranken einsetzen lässt.<figure xml:id="nadc20234134657-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/xjEaYH7TRsGRgzMQmP5k"><figcaption><label>Abb.1: </label>Die Teilnehmer:innen des regionalen FCI-Treffens. Foto: privat</figcaption></figure></figure>Die Nachwuchsgruppenleiter:innen Bartholomäus Pieber (MPICI), Oliver Dumele (HU Berlin), David Buhrke (HU Berlin), Franziska Heß (TU Berlin), Tobias Gensch (TU Berlin) und John Molloy (MPICI) gaben auf Basis ihrer Erfahrungen Ratschläge zur Karriereplanung in der Akademia.Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Preisverleihung, bei der Carla Kirschbaum den Preis für den besten Vortrag erhielt und Henning Remm den Preis für das beste Poster. Außer Urkunden erhielten die Gewinner einen Büchergutschein im Wert von 150 Euro (gestiftet von Wiley-VCH).Johanna Schlögl, Potsdam

Tagungsbericht

Treffen der Fonds‐Stipendiat:innen Nordost

Anfang Dezember 2022 fand nach zweijähriger Coronapause das Regionaltreffen der Promovierenden und Nachwuchsgruppenleiter:innen statt, die vom Fonds der Chemischen Industrie gefördert werden. Ziele dieser eintägigen Veranstaltung sind der wissenschaftliche Austausch sowie das Kennenlernen und Ver...

GDCh

Zur zweitägigen Beratung mit dem GDCh-Präsidenten trafen sich Anfang November vergangenen Jahres Vertreter von 33 GDCh-Fachstrukturen, der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, des JungChemikerForums sowie Mitarbeiter der GDCh-Geschäftsstelle. Nach zwei von der Coronapandemie geprägten Jahren konnte die Veranstaltung erstmals wieder in Präsenz stattfinden; Austragungsort war das Parkhotel in Fulda.GDCh-Präsident Karsten Danielmeier griff nach seiner Begrüßung einige auch für die Fachgruppen relevante Themen aus der Arbeit des GDCh-Vorstands auf. So findet im Jahr 2023 die Wahl des GDCh-Vorstands für die Amtsperiode 2024 bis 2027 statt. Alle GDCh-Mitglieder sind aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen; auch die Vorsitzenden der Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften sollen als wichtige Multiplikatoren auf die Wahl als Möglichkeit aufmerksam machen, die Zukunft der GDCh mitzugestalten.Der Mitgliederschwund in der GDCh gibt Anlass zur Sorge. Hauptursachen sind die sinkenden Anfängerzahlen im Studiengang Chemie und die Austritte beim Statuswechsel vom Jungmitglied zum im Berufsleben stehenden ordentlichen Mitglied. Für diese Zielgruppe empfiehlt eine vom Vorstand eingesetzte Kommission „Mitgliederbindung im Übergang“ den Ausbau des Stammtischangebots der Vereinigung für Chemie und Wirtschaft und niedrigschwellige digitale Angebote zur weiteren Vernetzung der Mitglieder untereinander. Gegenläufig zum GDCh-Gesamttrend steigt jedoch die Zahl der Mitglieder in den GDCh-Fachgruppen und hier besonders der Anteil junger Mitglieder. Dies ist zum einen auf die Attraktivität der einzelnen Fachgruppen-Themenschwerpunkte zurückzuführen, zum anderen vor allem auf die Gründung von Fachgruppen-Jugendorganisationen, in denen die Jungmitglieder eigene Ideen verwirklich können.Eine positive Bilanz lässt sich aus dem Parlamentarischen Abend im September in Berlin ziehen, in dessen Rahmen sich Bundestagsabgeordnete sowie Referenten und Referentinnen in individuellen Gesprächen mit Vertretern naturwissenschaftlicher Disziplinen über Themen wie „Energiespeicherung und -verteilung“ oder „Resilienz und Nachhaltigkeit“ austauschten. Auch die GDCh-Fachgruppen sollen stärker als bisher auf Entscheidungsträger in der Gesellschaft zugehen und die Stimme der Wissenschaft erheben.GDCh-Geschäftsführer Wolfram Koch ergänzte die Ausführungen um einen Überblick über neueste Entwicklungen im Publikationswesen: Im von der GDCh mitunterstützten Preprintserver ChemRXiv sind mittlerweile mehr als 15 000 Paper abgelegt, und mit Direct Journal Transfer besteht nun die Möglichkeit, die Veröffentlichungen direkt an die entsprechenden Primärjournale weiterzuleiten. Nach dem Relaunch des Publikationsverbunds ChemPubSocEurope unter dem neuen Namen Chemistry Europe, an dem neben der GDCh weitere 16 kontinentaleuropäische chemische Gesellschaften beteiligt sind, haben sich die nun herausgegebenen 19 Fachzeitschriften positiv entwickelt.<h2 type="main">Die Glanzpunkte des Jahres</h2>Die Anwesenden berichteten anhand von über 30 Powerpointfolien über die Arbeit ihrer Fachstrukturen im Jahr 2022. Elisabeth Kapatsina als Geschäftsführerin der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie und Monja Schilling, Mitglied des Bundesvorstands des GDCh-JungChemikerForums, ergänzten um die Aktivitäten ihrer Organisationen. Übergreifende Themen waren unter anderem die Ausrichtung von Tagungen, personelle Wechsel in den Leitungsgremien, die Vergabe von Auszeichnungen sowie die Veränderungen in den Mitgliederzahlen.<h2 type="main">GDCh-Veranstaltungen – Nulltoleranz bei Fehlverhalten, Fallstricke beim Gemeinnützigkeitsrecht</h2>Der Leiter der GDCh-Abteilung Bildung und Wissenschaft Hans-Georg Weinig und die Leiterin des GDCh-Veranstaltungsbereichs Maike Bundschuh blickten auf die 2022 durchgeführten Fachgruppentagungen zurück. Allein im September fanden zwölf Tagungen mit insgesamt 3650 Teilnehmern und Teilnehmerinnen statt. Die von der GDCh-Vorstandskommission zur Weiterentwicklung des Veranstaltungsbereichs erarbeiteten Richtlinien geben Planungssicherheit und bringen die Wünsche der Fachgruppen mit den in der Geschäftsstelle zur Verfügung stehenden Ressourcen in Einklang. Auf und am Rand von Fachgruppentagungen kam es zu drei Fällen von Fehlverhalten: Bedrohung eines Vortragenden, sexuelle Belästigung sowie ein körperlicher Angriff. Ein solches Verhalten darf, darin waren sich alle Teilnehmenden einig, nicht toleriert werden. Ralf Will, Leiter Rechnungswesen der GDCh, ergänzte die Gespräche um die GDCh-Veranstaltungen durch Ausführungen zum Gemeinnützigkeitsrecht und zeigte, welche Gefahren bei einer Fehlverwendung von Finanzmitteln lauern – bis hin zum Verlust der Gemeinnützigkeit und der damit verbundenen steuerlichen Vorteile.<h2 type="main">Chemie neu denken</h2>Zu Beginn des zweiten Veranstaltungstags zeigte der GDCh-Präsident in seinem Impulsvortrag „Rethinking Chemistry – ein Auftrag für die GDCh und ihre Fachgruppen“, dass sich die chemische Industrie in einem Veränderungsprozess befindet, der mit Begriffen wie Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit charakterisiert werden kann. Daraus ergibt sich die Frage, welchen Transformationspfad sich die Branche zu eigen machen muss, um überlebens- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Auf diesen Überlegungen basiert das von Karsten Danielmeier für seine Amtszeit ausgerufene Motto „Rethinking Chemistry“. Dieses Leitmotiv enthält unter anderem die Aufforderung, Forschungs- und Entwicklungsziele im Hinblick auf Nachhaltigkeit neu zu denken. Mit der Frage „Wie können die Fachgruppen dabei unterstützen?“ leitete er zur anschließenden Breakout-Session mit drei Gruppen über.Für Gruppe 1 soll Chemie von der Öffentlichkeit als Teil der Lösung gesellschaftlich relevanter Probleme wahrgenommen werden. Hier ist eine eindeutige Positionierung der GDCh anzustreben und zu kommunizieren. Fachgruppenmitglieder und -Jugendorganisationen könnten mit Vorträgen und Webinaren unterstützen; weitere Ideen sind willkommen. Um das Motto „Rethinking Chemistry“ auszugestalten, muss entsprechend den Überlegungen von Gruppe 2 die Lehre in der Chemie sich mit der digitalen Transformation auseinandersetzen und sowohl digitales Arbeiten implementieren als auch digitale Tools zur Verfügung stellen. Des Weiteren ist es erwünscht, dass die GDCh-Fachgruppen in Fragen von interdisziplinärem Zuschnitt wie Energiewende oder Nachhaltigkeit zusammenarbeiten, um Expertenwissen und Kompetenzen zu bündeln. Gruppe 3 sieht „Umweltfreundliche Stoffkreisläufe“ als zentrales Thema für die Chemie. Umweltaspekte sind künftig bei der Herstellung und beim Inverkehrbringen von Chemieprodukten entscheidend. Hier soll die GDCh die Chance ergreifen, Meinungsbildner zu werden.Karsten Danielmeier schloss die Veranstaltung mit einem Dank an alle <link href="#nadc20234135676-fig-0001">Anwesenden für die konstruktiven Beiträge und intensiven Diskussionen. Auch die nächste Klausurtagung wird in Fulda stattfinden; der Termin wurde auf den 6. und 7. November 2023 festgelegt.<figure xml:id="nadc20234135676-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/ILZ15UB2TSWZpNtsSHgA"><figcaption><label>Abb.1: </label>Die Teilnehmenden der Fachgruppen-Klausurtagung in Fulda. Foto: Nicole Bürger</figcaption></figure></figure>Gerhard Karger <a href="mailto:g.karger@gdch.de">g.karger@gdch.de</a>

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