Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Venomik – Gifte von Spinnen und Schlangen charakterisieren

Nachrichten aus der Chemie, November 2022, S. 44-47, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Um Tiergifte zu charakterisieren, nutzt die Forschung Multi-Omics-Verfahren, Next-Generation-Sequencing, Bioinformatik und mehr. Dabei entstehen immer wieder Ideen, die Verfahren zu optimieren, sodass sie der gesamten chemisch-pharmazeutischen Analytik zugute kommen.

Das Gift der Wüstenspinne Diguetia canities aus dem Südwesten der USA und Mexiko tötet Beutetiere, indem es die Natriumkanäle in deren Nervenzellen öffnet. Die amerikanische Schabe (Periplaneta americana) ist dagegen unempfindlich. Wie Laboruntersuchungen ergeben haben, wirkt das Gift aber bei deutschen Schaben (Blattella germanica). Das zeigt, wie spezifisch Toxine im Tierreich wirken können.1) Venomik versucht zu klären, woraus der Giftcocktail des Tiers besteht, welcher Stoff oder welche Stoffe wirken und nach welchem Mechanismus. Dazu kommt die Frage: Wirkt das Gift auch bei Menschen?

Dafür ist im Labor zu entscheiden, mit welchen Verfahren im Cocktail nach bekannten Giften gefahndet wird und wie sich unbekannte Gifte in einem Vielstoffgemisch identifizieren lassen. Entscheidend ist dabei die Probennahme am Tier und der Zusammenhang zwischen biomolekularer Chemie und Taxonomi

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