GDCh

Die Stiftung des deutschen Führungskräfteverbandes der chemischen und pharmazeutischen Industrie (VAA) hat zum zweiten Mal ihren Forschungspreis für herausragende Dissertationen anlässlich einer feierlichen Veranstaltung an der TU Berlin an fünf Naturwissenschaftler deutscher Universitäten verliehen.
Zur diesjährigen Preisverleihung kamen Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Politik und verfolgten die Kurzvorträge der Preisträger. Professor Matthias Kraume, Prodekan der TU, und der Ehrenvorsitzende des VAA, Dr. Karlheinz Messmer, eröffneten die Veranstaltung: “Schöpfergeist, Mut und Durchhaltevermögen zahlen sich aus — hier machen sich junge Forscher weit reichende Gedanken über wissenschaftliche Grundlagen der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft von morgen”. Die Laudationes hielten die Mitglieder des wissenschaftlichen Kuratoriums.
Der deutsche Führungskräfteverband ist mit seinen ca. 30 000 akademischen Mitgliedern in Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie vertreten und organisiert. Im Jahr 2010 gründete der Verband eine Wissenschaftsstiftung. Dem Kuratorium der Stiftung gehören die Professoren Stefan Buchholz (Evonik), Ralf Dohrn (Bayer Technology), Wolfram Koch (GDCh) und Thomas J. Martin (Dottikon) sowie Dr. Karlheinz Messmer an.
Erklärtes Ziel der Stiftung ist es, Wissenschaft, Forschung und Bildung in naturwissenschaftlich-technischen Fachbereichen in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext zu fördern sowie Hochschule und Industrie einander näher zu bringen. Um die Verbindungen und Netzwerke zu verfestigen und somit einen nachhaltigen Fortschritt zu ermöglichen wird ein Stiftungspreis jährlich an fünf herausragende Doktorarbeiten deutscher Universitäten in den Fachbereichen Chemie, Life Science, Pharmazie und Technik vergeben. Der Preis ist gegenwärtig mit insgesamt 15 000 Euro (3000 Euro pro Arbeit) dotiert.
 Das Kuratorium der VAA-Stiftung lädt in einem dreijährigen Rotationsmodus pro Jahr 16 Fachbereiche ein, Arbeiten vorzuschlagen. Der Preis soll an herausragende Dissertationen gehen, die mit dem Prädikat “summa cum laude” bewertet wurden und deren Themen einen potentiellen industriellen Anwendungsbezug aufweisen.
Thomas J. Martin, Konstanz 
<a href="mailto:thomas.martin@uni-konstanz.de">thomas.martin@uni-konstanz.de</a>


<h2>Die Preisträger und ihre Forschungsarbeiten</h2>
Dr. Stephan M. Hacker (AK Prof. Andreas Marx, Universität Konstanz): Entwicklung einer Methode, um auf der Basis fluorogener ATP-Sonden den Verbrauch von Adenosintriphosphat (ATP) durch Enzyme (z. B. UBA1) direkt in Echtzeit sichtbar zu machen.
Dr. Klaus Pollinger (AK Prof. Achim Göpferich, Universität Regensburg): Entwicklung neuartiger Nanopartikel, die sich im Körper auf Zelloberflächen an bestimmten Stellen (Netzhaut, Niere) anreichern und damit als selektive Trägersysteme für Wirkstoffe dienen können.
Dr. Elisabeth Schäfer (AKe Prof. Gabriele Sadowski, TU Dortmund und Prof. Sabine Enders, TU Berlin): Modell zur Berechnung simultaner Phasengleichgewichte und Grenzflächeneigenschaften von binären und ternären Mischungen durch Kombination der PCP-SAFT Zustandsgleichung mit der Dichtegradiententheorie am Beispiel der katalytichen Hydroformulierung von langkettigen Olefinen zu Aldehyden.
Dr. Martin L. Stein (AK Prof. Michael Groll, TU München): Entwicklung einer neuen NMR-basierten Testreaktion zur Identifizierung von Proteasominhibitoren auch in trüben Bakterienkulturen. Es gelang, Cepafungin I, den bisher stärksten bekannten Proteasominhibitor, zu identifizieren und zu charakterisieren.
Dr. Anna Voll (AK Prof. Wolfgang Marquardt, RWTH Aachen): Entwicklung einer Screeningmethode zur Identifizierung, Bewertung und Auswahl von Synthesewegen zur Erzeugung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. In das Verfahren wurden ökonomische und ökologische Bewertungskriterien eingearbeitet.

Verleihung des Forschungspreises der Stiftung des deutschen Führungskräfteverbandes VAA in Berlin

Die Stiftung des deutschen Führungskräfteverbandes der chemischen und pharmazeutischen Industrie (VAA) hat zum zweiten Mal ihren Forschungspreis für herausragende Dissertationen anlässlich einer feierlichen Veranstaltung an der TU Berlin an fünf Naturwissenschaftler deutscher Universitäten verlie...

Die Nachrichten aus der Chemie wurden seit ihrer Gründung 1953 bis Anfang dieses Jahrhunderts von dem Verlag, der heute Wiley-VCH heißt und früher als Verlag Chemie bzw. VCH bekannt war, publiziert. Zunächst als Beilage der Angewandten Chemie auf blauem Papier gedruckt (daher der Spitzname “Blaue Blätter”), später als eigenständige Zeitschrift.
Nach knapp 15 Jahren, in denen die Nachrichten in Eigenregie der GDCh und von 2011 bis 2014 in Partnerschaft mit dem Verlag De Gruyter besorgt wurden, kehrt die Mitgliederzeitschrift der GDCh in diesem Jahr zu ihren Verlagswurzeln zurück. Zu dem Verlag, mit dem wir bis auf eine Ausnahme auch alle unsere Fachzeitschriften mit großem Erfolg publizieren und mit dem die GDCh bzw. ihre Vorgängerorganisationen seit seiner Gründung im Jahr 1921 auf das Engste verbunden sind. Was bedeutet das für die Leserinnen und Leser der Nachrichten?
Zunächst bleibt festzuhalten, dass sich an der hohen Qualität der redaktionellen Inhalte natürlich nichts ändert. Die Redaktion wird auch künftig bei der GDCh in Frankfurt angesiedelt sein und unabhängig vom Verlag agieren. Auch das gedruckte Heft wird so aussehen wie bisher. Verbesserungen ergeben sich vor allem in den elektronischen Angeboten: Ab 2015 werden die Nachrichten aus der Chemie als gleichrangige Zeitschrift auf Wiley Online Library (WOL) publiziert, wo auch alle alten Jahrgänge digitalisiert verfügbar sein werden. Die Literaturverzeichnisse sind weitgehend aufgearbeitet, so dass eine Verlinkung aus den Nachrichten, aber auch aus der gesamten Literatur in die Nachrichten hinein, möglich ist. Ab dem Jahrgang 2007 stehen aus den Satzdaten der Redaktion erstellte HTML-Versionen zur Verfügung. Diese enthalten bisher den Text und die Literaturverzeichnisse, werden aber ab dem Jahrgang 2015 noch deutlich attraktiver.
Die weiterhin verfügbare PDF-Version gibt das Layout der Print-Version 1:1 wieder. Auf der GDCh-Homepage wird es auch die Möglichkeit geben, gesamte Hefte am Bildschirm durchzublättern; für weitergehende Funktionen wird der Leser dann auf die Online-Version auf WOL geleitet.
Was sind diese weitergehenden Funktionen, die WOL über den reinen PDF-Download hinaus anbietet? Zunächst sind die Nachrichten leicht recherchierbar und werden auch von Suchmaschinen wie Google sehr gut erfasst. Alle Interessierten können sich für E-Mail-Benachrichtigungen registrieren, die versandt werden, sobald ein neues Heft online erscheint. Alternativ steht auch ein RSS-Feed zur Verfügung. Hinweise und Kommentare zu Artikeln können mit einem Klick in soziale Medien gepostet werden; die Einbindung des Altmetric-Dienstes in WOL erlaubt es, solche Posts leicht zu finden. Einzelne Artikel können vor der Heftzusammenstellung als Early View erscheinen; Inhaltsverzeichnisse kann die Redaktion illustrieren und annotieren, um es den Lesern zu erleichtern, individuell interessante Artikel zu finden. Mit nur einem Klick gemangen Artikeldaten in Literaturverwaltungen.
Auch das Lesen am Bildschirm wird auf der Wiley Online Library deutlich attraktiver. Seit 2014 bietet WOL neben der alten minimalistischen HTML-Version unter dem Stichwort “Enhanced HTML” eine Form an, die sich selbstständig an das Ausgabemedium anpasst: von Smartphone über Tablet und Laptop bis hin zum Großbildschirm auf dem Schreibtisch werden die Beiträge in einer der jeweiligen Bildschirmgröße angepassten Form präsentiert. Wer darüber hinaus ganze Hefte auf seinem Smartphone oder Tablet unterwegs lesen möchte, wird dies mit einer kostenlosen App können, die die gleichen praktischen Funktionen bietet, wie sie die Angewandte Chemie und die anderen GDCh- und ChemPubSoc-Europe-Zeitschriften schon bieten. Aktuell nur für Apple iOS, bald auch für Google Android.
Zusammengefasst: Die bewährte hohe inhaltliche Qualität und die Attraktivität des gedruckten Heftes der Nachrichten aus der Chemie wird nun ein modernes und zeitgemäßes elektronisches Angebot ergänzen. Es lohnt sich einmal mehr, GDCh-Mitglied zu sein.
Wolfram Koch


<h2>Arbeitsgruppe “Chemie ist …”</h2>
“Chemie ist…” heißt eine der fünf GDCh-Arbeitsgruppen der Arbeitsgemeinschaft Chemie und Gesellschaft. Die Gruppe möchte die alltägliche Chemie der Öffentlichkeit näher bringen. Dabei werden wir nicht nur die Vorteile der Chemie für die Gesellschaft herausstellen, sondern auch ihre Risiken.
Viele sehen einen Gegensatz zwischen Natur und Chemie. Hier möchten wir Brücken bauen. Denn alle Stoffe und Stoffumwandlungen in der Natur sind Chemie; außerdem sind die Produkte der chemischen Industrie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus ist die Bewertung von chemischer Forschung und deren Produkten komplex.
Ein typisches Beispiel hierfür ist die Entwicklung von Waschmitteln. So wurde die Waschkraft der Seifen durch die Einführung der Alkylbenzosulfonsäuren erheblich verbessert. Da diese aber aus Erdöl bereit gestellt werden, wurden sie in den 90er Jahren durch Alkylpolyglykoside ersetzt. Die haben dagegen eigentlich nur Vorteile: Sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen synthetisiert, sind leicht abgebaut und bilden keine schwerlöslichen Salze. Allerdings stieg dadurch der Bedarf an Palmöl, sodass in den Tropen riesige Kokosplantagen die dortige Flora verdrängen. Wie dieses Beispiel zeigt, sollten Vor- und Nachteile der chemischen Produktentwicklung nicht nur unter Fachleuten verstanden und diskutiert werden.
An die Öffentlichkeit werden wir uns zum Beispiel mit Büchern, Interviews, interaktiven Webseiten, Chemistry Slams, Cartoons oder kurzen Filmen wenden. Für diese Aufgaben suchen wir die Unterstützung möglichst vieler Freunde und Kollegen.
Wolfgang Gerhartz, <a href="mailto:wolfgang.gerhartz@gmx.de">wolfgang.gerhartz@gmx.de</a>; Doris Fischer-Henningsen, Richard Göttlich, Vera Köster, Ursula Kraska, Uta Neubauer, Wolfgang Sobeck, Lutz Tietze

Verleihung des Forschungspreises der Stiftung des deutschen Führungskräfteverbandes VAA in Berlin

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...