Industrie + Technik

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als zuvor. Er investiert in die deutschen Standorte wie Mannheim und Penzberg.<p>Roche Deutschland setzte im Jahr 2023 8,3 Mrd. Euro um; das sind 2,4 Prozent mehr als zuvor. Der Umsatz der Pharmasparte wuchs um 4 Prozent, die Umsätze der kleineren Sparten Diagnostik und Diabetes Care sanken (<link href="#nadc20244140765-fig-0001">Grafik). Deutsche Standorte sind in Mannheim, Penzberg, Grenzach-Wyhlen und Ludwigsburg.</p><figure xml:id="nadc20244140765-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/7mQkficMTxK8TWXFC04J"><figcaption><label>Abb.1: </label>Umsatzänderungen der Roche-Sparten in Deutschland.</figcaption></figure></figure><p>Über 60 Prozent des Umsatzes lieferten neue Produkte etwa in der Augenheilkunde, der Neurologie, Onkologie, Hämatologie und gegen seltene Erkrankungen. Die Diagnostiksparte setzte 806 Mio. Euro um, 31 Prozent weniger als zuvor wegen des rückläufigen Covid-Geschäfts. Der Diabetes-Care-Umsatz sank um 27 Prozent auf 124 Mio. Euro. Dies lag an weniger Blutzuckermessungen und daran, dass das Unternehmen das Schlauchpumpengeschäft eingestellt hat.</p><p>Bei Roche Deutschland arbeiteten Ende Dezember 18 242 Beschäftigte, 236 mehr als zuvor. Weltweit beschäftigte der Roche-Konzern 103 605 Menschen, davon 44 920 in Europa und 28 661 in Nordamerika.</p><h2 type="main">Pharma und Forschung</h2><p>Weltweit sank der Umsatz des Schweizer Konzerns um 7 Prozent auf 58,7 Mrd. Schweizer Franken (CHF); 44,6 Mrd. CHF davon entstammen dem Pharmageschäft. Die fünf größten Wachstumstreiber lieferten 14,8 Mrd. CHF: Vabysmo bei schweren Augenerkrankungen, Ocrevus bei Multipler Sklerose, Hemlibra gegen Hämophilie A sowie die Brustkrebsmedikamente Polivy und Phesgo. Vabysmo kam Anfang 2022 auf den Markt, erzielte einen Umsatz von 2,4 Mrd. CHF und ist eines der umsatzstärksten Roche-Medikamente.</p><p>In Forschung und Entwicklung investierte der Konzern im Jahr 2023 etwa 13,2 Mrd. CHF, 5 Prozent mehr als im Vorjahr.</p><h2 type="main">Investiert in Deutschland</h2><p>Der Schweizer Konzern hat im Jahr 2023 in seine deutschen Standorte insgesamt mehr als 1,4 Mrd. Euro investiert, etwa in die drei Neubauten, die im Juni 2023 in Mannheim fertiggestellt wurden: ein Launch Center für Massenspektrometrie, ein Büro- und Trainingsgebäude für den Kundenservice und eine Erweiterung der Diagnostika-Produktion.</p><p>Ebenso umfasst diese Summe Bauprojekte in Penzberg: ein neues Gentherapiezentrum, einen Neubau für die Diagnostikforschung und das neue Diagnostikfertigungsgebäude, für das in diesem Jahr der Grundstein gelegt wird.</p><p>Darüber hinaus prüft Roche weitere Investitionen in Deutschland von etwa einer Milliarde Euro in den kommenden drei Jahren. MB</p><h2 type="main">Deutsche Roche-Geschäftsführer:innen</h2><p>Daniela Kahlert, Geschäftsführerin Roche Diagnostics Deutschland (links): Unsere Kunden stehen vor der Herausforderung, mehr zu leisten bei zunehmendem Ressourcen- und Kostendruck. Wir arbeiten an Lösungen, um Gesundheitsdaten zu verknüpfen und deren Potenzial auszuschöpfen.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/f9BmMp81RCunl3D4z544"></p><p>Claudia Fleischer, Geschäftsführerin Roche Diagnostics und Roche Deutschland: Unsere Investitionen sind ein Bekenntnis zum Standort Deutschland und gleichzeitig Vorleistung und Vertrauensvorschuss für die Politik.</p><p>Hagen Pfundner, Vorstand Roche Pharma: Die Bundesregierung hat unsere Sorgen ernst genommen. Wir wurden als Leitindustrie gehört. Wir erwarten nun, dass die in der Pharmastrategie festgehaltenen Absichten im Dialog mit der Wirtschaft umgesetzt werden. Foto: Roche</p>

Bilanz Roche 2023

Von Augenheilkunde bis Onkologie

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als zuvor. Er investiert in die deutschen Standorte wie Mannheim und Penzberg.Roche Deutschland setzte im Jahr 2023 8,3 Mrd. Euro um; das sind 2,4 Prozent mehr als zuvor. Der Umsatz der Pharmasparte wuchs um 4 Prozent, die U...

Beim französischen Pharmakonzern Sanofi hat sich der Umsatz im Jahr 2023 verglichen mit dem Vorjahr kaum geändert, die Geschäftsführung in Deutschland dagegen schon.<p>Im Jahr 2023 erreichte der Umsatz des französischen Pharmakonzerns <link href="#nadc20244140768-fig-0001">Sanofi 43,1 Mrd. Euro; das sind 0,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zwar hatten die Verkäufe um 5,3 Prozent zugenommen, aber Wechselkursänderungen verringerten dies um 5,1 Prozentpunkte.</p><figure xml:id="nadc20244140768-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/re8biVlhQm6OWZuxDJ4A"><figcaption><label>Abb.1: </label>Die Umsätze der Sanofi-Sparten im Jahr 2023 nach Regionen aufgeteilt.</figcaption></figure></figure><p>Hauptumsatzbringer war das Neurodermitis-Medikament Dupixent mit 10,7 Mrd. Euro (+34,0 %). Sanofi hat das Mittel zudem nun gegen chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) in den USA, der EU und China eingereicht.</p><p>Sanofi kooperiert mit dem belgischen Unternehmen Janssen Pharmaceutica, einer Tochter des US-amerikanischen Pharma- und Konsumgüterherstellers Johnson &amp; Johnson. Sie wollen einen Impfstoff gegen pathogene <i>Escherichia coli</i> entwickeln und vermarkten. Die Keime verursachen antimikrobielle Resistenzen. Zusammen mit dem israelischen Unternehmen Teva Pharmaceutical will Sanofi den Wirkstoff TEV‘574 zur Marktreife bringen. Er soll Colitis ulcerosa und Morbus Crohn behandeln, zwei Arten von Darmentzündungen.</p><p>Das Sanofi-Segment Biopharma umfasst Therapien bei seltenen (Blut-)Erkrankungen, neuro-, immuno- und onkologischen Erkrankungen (Specialty Care), Mittel gegen Herz-, Stoffwechsel- und Nierenerkrankungen (General Medicines) sowie Impfstoffe. Im Jahr 2023 stiegen die Biopharma-Umsätze um 5,1 Prozent auf 37,9 Mrd. Euro. Das Segment Consumer Healthcare bietet apothekenpflichtige Arzneimittel und Gesundheitsprodukte für die Selbstmedikation und setzte 5,2 Mrd. Euro um.</p><p>Die Dividende soll 3,76 Euro betragen, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.</p><h2 type="main">Führende Frauen</h2><p>Seit November setzt sich die Geschäftsführung von Sanofi in Deutschland zusammen aus:</p><p><list><listitem>Heidrun Irschik-Hadjieff, Vorsitzende der Geschäftsführung und Geschäftsführerin Impfstoffe,</listitem><listitem>Oliver Coenenberg, Geschäftsführer Personal und Organisation sowie Arbeitsdirektor,</listitem><listitem>Marcus Lueger, Geschäftsführer Finanzen,</listitem><listitem>Anne Reuschenbach, Geschäftsführerin Pharmazeutische Produktion &amp; Fertigung, sowie</listitem><listitem>Marion Zerlin, Geschäftsführerin Forschung &amp; Entwicklung.</listitem></list></p><p>Bei Sanofi besteht die Geschäftsführung zu 60 Prozent, der Aufsichtsrat zu 50 Prozent aus Frauen. In den Führungsebenen liegt der Frauenanteil zwischen 35 und 52 Prozent. In der deutschen Pharmaindustrie ist jede dritte Führungskraft eine Frau, etwa 39 Prozent der Belegschaft sind weiblich. MB</p><h2 type="main">Sanofi-Chef Paul Hudson</h2><p>Zur Immunologie: Das Jahr 2023 ebnete den Weg für unsere wissenschaftliche Führungsrolle in der Immunologie. Mit zwölf potenziellen Blockbustern in einer späten Entwicklungsphase ist unsere Forschung und Entwicklung auf dem Weg zur Branchenführerschaft in der Immunologie.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/Lemr2aFTRSBxo0jjgzGg"></p><p>Über Neueinführungen: Wir haben ein weiteres Jahr mit einer starken Leistung bei Spezialmedikamenten und Impfstoffen geliefert. Wir konzentrieren uns weiterhin auf erwartete Markteinführungsmöglichkeiten wie bei Dupixent gegen die Lungenerkrankung COPD. Gleichzeitig unternehmen wir Schritte, um bis zum Jahr 2030 ein reines Biopharma-Unternehmen zu werden, das mit Pharma-Neueinführungen mehr als zehn Milliarden Euro zum Umsatz beitragen wird. Foto: Sanofi</p>

Bilanz Roche 2023

Von Augenheilkunde bis Onkologie

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