Bildung + Gesellschaft

Kurioses, Erstaunliches, &Uuml;berraschendes &mdash; was vor 50 Jahren in den &bdquo;Nachrichten aus der Chemie&ldquo; stand, die damals noch &bdquo;Nachrichten aus Chemie und Technik&ldquo; hie&szlig;en.

Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren standen Rechner noch nicht in jedem Analyselabor:Bei Kostenfragen waren die Meinungen wohl auch schon damals geteilt: „Mittlere Prozeßrechner, die genügend Speicherplätze und ausreichend Rechengeschwindigkeit haben, sind an und für sich zu vertretbaren Preisen (einige hunderttausend DM) auf dem Markt.“Bekanntlich haben Menschen auch heute noch im Labor ihre Daseinsberechtigung : „K. Habfast ... als Vertreter der Spektrometerhersteller beruhigte die, denen vor allzuviel Automatisierung unheimlich wird: dem Chemiker bleibe immer noch, was nicht ‚als Algorithmus formulierbar ist‘; Phantasie und Intuition haben hier genug Spielraum.“Mitglieder der GDCh können sich die alten Blauen Blätter online ansehen: Sie haben Zugriff auf sämtliche Nachrichten-Jahrgänge – bis zurück zur ersten Ausgabe der GDCh-Mitgliederzeitschrift aus dem Jahr 1953, und zwar über <a href="https://www.gdch.de/nachrichten" target="_blank">www.gdch.de/nachrichten</a> und „mygdch“.<div><img src="https://media.graphcms.com/eZ5Wky4XQkqiH7lWxfJQ">

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Meldung

Vor 50 Jahren standen Rechner noch nicht in jedem Analyselabor:Bei Kostenfragen waren die Meinungen wohl auch schon damals geteilt: „Mittlere Prozeßrechner, die genügend Speicherplätze und ausreichend Rechengeschwindigkeit haben, sind an und für sich zu vertretbaren Preisen (einige hunderttausend...

Ein Studium generale legt eine Wissensgrundlage für das Fachstudium und erweitert den Horizont der Studierenden, mein Peter-André Alt.
Nach der Bologna-Reform stehen einschneidende Veränderungen im Studienaufbau nicht eben auf der Wunschliste von Hochschulen und Politik. Nun dennoch eine Diskussion um die breite Einführung eines Studium generale? Ich hielte es für richtig.Wir müssen uns die Ausgangslage vor Augen führen: Seit Jahren werden die Erstsemester immer heterogener. Heute studiert weit mehr als die Hälfte eines Jahrgangs. Manche Studienanfänger sind dank G8 erst 17 Jahre alt, andere kommen ohne Abitur, aber mit Berufserfahrung. Die Hochschulen sind internationale Schmelztiegel – mit klassischen Auslandsstudierenden, mit Menschen mit Migrationshintergrund, mit Geflüchteten. Diese diversen Biografien können bereichernd sein, bedeuten aber auch eine enorme Herausforderung. Wir müssen uns der Frage stellen, wie wir die unterschiedlichen Ausgangssituationen ausgleichen können.Ein Studium generale – wie ich es mir vorstelle – kann eine Antwort sein. Im Kern hat es zwei Funktionen: Es trägt zum allgemeinen Bildungsauftrag bei, der für jedes Hochschulstudium konstitutiv ist. Daneben steht es für eine Neuordnung der Studieneingangsphase, um Orientierung zu ermöglichen und so zum Studienerfolg beizutragen.Sicher ist ein Studium generale nicht die alleinige Antwort. Wir haben auch über Strukturfragen zu sprechen, über die Aufgabenverteilung im Hochschulsystem und im Bildungswesen allgemein. Ein Studium generale sollte aber ein wichtiger Faktor in dieser Diskussion sein. Schauen wir uns die Gründe an:Nötig ist erstens eine gute Fundierung der Studienfachwahl. Schon über vermeintlich bekannte Fächer wie Chemie oder Anglistik herrschen beim Einstieg oft falsche Vorstellungen, weil die Schulerfahrungen übertragen werden. Erst recht gilt das für Fächer wie Psychologie oder Maschinenbau. In einem Studium generale können Studierende ihre Vorstellungen korrigieren. Sie müssen sich noch nicht auf ein Hauptfach festlegen und entscheiden danach besser informiert.Erforderlich ist es zweitens, Wissenslücken zu schließen. Ein Studium generale ist kein Schnupperstudium. In Grundlagen- und Einführungskursen sollten Studierende vielmehr erste Punkte für ihr späteres Fach erwerben. So wird eine solide Wissensgrundlage der diversen Anfängergruppen für das eigentliche Fachstudium sichergestellt.Geboten ist schließlich Wissen über die unterschiedlichen Fachkulturen und Methoden wissenschaftlichen Denkens. Fachwissen ist in der akademischen wie in der Arbeitswelt essenziell, doch ebenso wichtig ist der Blick über den Tellerrand. Bis heute wird dieser im Rahmen der Curricula wenig gefördert. Aber ein weiter Horizont ist wichtiger denn je. Globale Herausforderungen erfordern eine interdisziplinäre Herangehensweise, auf die ein Studium generale vorbereitet.Wir wollen Studierende, die ihr Fach informiert gewählt haben, die auf einer vergleichbaren, soliden Wissensgrundlage aufbauen können und Lerninhalte in den Kontext anderer Disziplinen und Methoden einzuordnen wissen. Das alles fördert ein Studium generale. Es steht damit nicht in Konkurrenz zum Fachstudium, sondern sichert dessen Qualität.Was sind die nächsten Schritte? Die Studieneingangsphase gehört stärker als bisher auf die Tagesordnung und mit ihr die Diskussion um ein Studium generale. Wir müssen allgemeine und fachspezifische Konsequenzen für den Aufbau des Studiums ausloten. Dazu gehören Rolle und Gestaltung des Masters, der in seiner Leistungsfähigkeit und Bedeutung nicht leiden darf. Wir müssen über Zulassungs- und Kapazitätsregeln sprechen. In jedem Fall sollten wir uns der beschriebenen Aufgabe konstruktiv stellen, statt zu versuchen, die Diskussion bereits im Ansatz zu ersticken.<h2>Der Autor</h2>Peter-André Alt ist seit August 2018 Präsident der Hochschulrektorenkonferenz und seit 2005 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der FU Berlin. Alt studierte an der FU Berlin Germanistik, Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie und lehrte an den Universitäten in Bochum und Würzburg. Seit 2010 ist er Präsident der FU Berlin.<div><img src="https://media.graphcms.com/JXsRwgYgRc2RV90DzJ2b">

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