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Vorstandssitzungen im Mai und Juni

Berichte über die reguläre Sitzung des GDCh-Vorstands am 27. Mai und über die Ad-hoc-Videokonferenz am 19. Juni. Sitzung (Videokonferenz) des GDCh-Vorstands am 27. Mai 2020Die erste reguläre Sitzung des neu gewählten GDCh-Vorstands fand am 27. Mai 2020 als Videokonferenz statt. Ursprünglich sollt...

<h2>Fachgruppen und Arbeitskreise</h2><h2>Junge WirtschaftschemikerInnen JuWiChem – Day 2020: Made in Germany vs. made by Germany: Wie attraktiv ist der Standort Deutschland für die chemische Industrie?</h2>Über 120 Anmeldungen – neuer Rekord. So gut wurde der JuWiChem-Day 2020 im Online-Format angenommen. Aufgrund der aktuellen Lage rund um die Corona-Pandemie fand die Jahrestagung der Jungen WirtschaftschemikerInnen der Fachgruppe Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) am 5. Juni auf der Online-Plattform Zoom statt. Thema war „Made in Germany vs. Made by Germany: Wie attraktiv ist der Standort Deutschland für die chemische Industrie?“.Nach Begrüßung durch den JuWiChem-Bundesvorstand hörten die Teilnehmenden zunächst zwei Vorträge und konnten anschließend in virtuellen Räumen selbst aktiv werden und sich austauschen. Am Nachmittag gab es außerdem einen interaktiven Online-Workshop. Sponsoren der Veranstaltung waren K+S und BCNP Consultants.Mark Schulzig, Beiersdorf, stellte über den ersten Vortrag das globale Produktions- und Entwicklungsnetzwerk sowie die Karriere- und Einstiegsmöglichkeiten bei Beiersdorf vor. Teilnehmende konnten über die Chatfunktion Fragen stellen. So wollten sie etwa wissen, wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit in die Standortentscheidungen einfließt.Im zweiten Vortrag sprach Rolf Albach, Covestro, über „Spatial Economy“ sowie den Wettbewerb nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen Regionen. Dabei holte er die Zuhörer mit einigen persönlichen Anekdoten ab und rief schließlich zur aktiven Mitarbeit in der VCW, dem JCF und weiteren Fachgruppen auf.Wie gewohnt sollte das Netzwerken im Vordergrund des JuWiChem-Days stehen – über das Onlineformat eine besondere Herausforderung. Für einen möglichst persönlichen Austausch wurden alle Teilnehmenden auf verschiedene virtuelle Räume aufgeteilt: Über Webcam konnten sie sich sehen und über Mikrophon auch direkt unterhalten. Die JuWiChem hatten außerdem fünf Alumni der Wirtschaftschemie eingeladen, die sich und ihren Karriereweg abwechselnd in allen Räumen vorstellten. Mit dabei waren Norbert Hansen, (Patentanwalt, Maiwald), Jan Grommas (K+S), Jantje Weber (Ferring Pharmaceuticals), das ehemalige JuWiChem-Bundesvorstandsmitglied Lukas Eckl (Biesterfeld) und Nadine Schäfer (Management Consulting Analyst bei Accenture).In der Mittagspause blieben die virtuellen Räume geöffnet und die Teilnehmenden wurden immer wieder zufällig durchmischt. Dies bot die Möglichkeit, viele Wirtschaftschemiker aus ganz Deutschland kennen zu lernen und sich zu vernetzen – und das gemütlich in Jogginghosen von zuhause aus.Den Abschluss bildete ein dreistündiger Workshop mit Holger Bengs, Initiator des European Chemistry Partnerings und der VCW-Stammtische. Hier lernten die Teilnehmenden zu „netzwerken wie ein Profi“. Erarbeitet wurde, was Netzwerken bedeutet und wie man dies mit System in den Alltag integrieren kann. Bengs gab dabei viele kreative Anregungen und hilfreiche Tipps.Julian Vogel, Ulm, <a href="mailto:j.vogel@juwichem.de">j.vogel@juwichem.de</a><h2>AG Phosphorchemie P-Chemistry-Onlineseminare – United in Phosphorus</h2>Die Phosphorchemie ist in Deutschland tief verwurzelt und gründet sich auf die Arbeiten von Hennig Brand und seine Suche nach dem Stein der Weisen, bei welcher er zufällig den weißen Phosphor P4 entdeckte. Phosphor ist ein für alle Lebewesen essenzielles Element, und Phosphorverbindungen sind ein elementarer Bestandteil von Biomolekülen wie Nukleotiden. Auch aus der organischen Synthesechemie sind Reaktionen wie die Mitsonobu-, Appel- oder Wittig-Reaktion als synthetische Werkzeuge nicht wegzudenken.Mit Phosphor als verbindendem Element wurde im Frühjahr 2019 die GDCh-Arbeitsgemeinschaft Phosphorchemie im Rahmen der Chemiedozententagung in Koblenz gegründet. Die 1. Mitgliederversammlung wählte dann während des Wissenschaftsforums 2019 in Aachen den Vorstand mit der Vorsitzenden Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins und dem Stellvertreter Prof. Dr. Manfred Scheer.Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste die erste Jahrestagung der AG Phosphorchemie, die im Anschluss an die Chemiedozententagung in Dresden geplant war, abgesagt werden. Auch die experimentellen Arbeiten an vielen Universitäten weltweit mussten aufgrund der Covid-19-bedingten Maßnahmen ab Mitte März dieses Jahres eingestellt werden. Doch bereits kurz nach dem weltweiten Shutdown vieler Universitäten und Forschungseinrichtungen etablierten sich Onlineseminare, um den wissenschaftlichen Austausch aufrecht zu erhalten. Mitte April etablierte Dr. Christian Junghans-Hering (Likat, Rostock) mit Unterstützung durch die GDCh-AG Phosphorchemie eine Online-Seminarreihe zum Thema Phosphorchemie. Das Konzept sieht einen 20-minütigen Vortrag von Nachwuchswissenschaftlern und eine 40minütige Präsentation etablierter WissenschaftlerInnen vor. Das Auftaktseminar am 12. Mai wurde intensiv über eine eigene Website, durch die GDCh und insbesondere über Twitter beworben. Als Vortragende für den Inaugural Event konnten Lars Longwitz vom Likat in Rostock und Prof. Dr. Douglas Stephan von der University of Toronto in Kanada gewonnen werden. Für die Auftaktveranstaltung über die Plattform Zoom registrierten sich 330 Teilnehmer, von denen dann 257 aktiv am Seminar teilnahmen.Nach einer Einführung durch den Organisator Christian Junghans-Hering stellte Evamarie Hey-Hawkins die AG Phosphorchemie vor; diese Präsentation kann auch über die Website der Online-Seminarreihe eingesehen werden. Insgesamt nahmen am ersten Seminar WissenschaftlerInnen aus 24 Nationen teil, unter anderem Teilnehmer aus Singapur, Japan, China und Australien. Im Schnitt verweilten die Teilnehmer 80 Minuten im Konferenzraum.Im ersten Vortrag stellte Lars Longwitz die neuesten Ergebnisse zur PIII/PV-Redoxkatalyse vor. Im zweiten Vortrag des Abends überzeugte Doug Stephan das Auditorium, dass einfache Alkalimetallphosphanide als frustrierte Lewis-Paare angesehen werden können, und präsentierte aktuelle Ergebnisse zur Darstellung von Diphosphaharnstoffderivaten und „anorganischem“ DMF (Me2PC(O)H). Nach einer abschließenden Diskussion endete die erste Veranstaltung nach 90 Minuten.Nur neun Tage später fand am 21. Mai das zweite Seminar statt, in dem Dr. Michael B. Geeson aus der Gruppe von Prof. Christopher (Kit) Cummins am MIT, USA, über katalytische Phosphinidentransferreaktionen referierte. Darauf folgte ein Ausflug in die Chemie offenschaliger Phosphorsysteme, vorgetragen von Priv.-Doz. Dr. Rajendra Ghadwal von der Universität Bielefeld. Obwohl das Seminar an einem Feiertag stattfand, waren 118 Teilnehmer zugeschaltet.<figure><img src="https://media.graphcms.com/FUeDWvJCSSYBtKl22xPq"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Priv.-Doz. Dr. Rajendra Ghadwal führt in die Chemie konjugierter Moleküle ein, während der Computer des Veranstalters in einem leeren Seminarraum steht. Foto: Christian Hering-Junghans</figcaption></figure>
Seitdem finden die Seminare im Zwei-Wochen-Rhythmus statt. Am 4. Juni berichtete zunächst Gabriele Hierlmeier, Doktorandin in der Gruppe von Prof. Dr. Robert Wolf an der Universität Regensburg, über die elegante Synthese eines Diphosphatetrahedrans. Im Anschluss diskutierte Priv.-Doz. Dr. Carlos Romero-Nieto von der Universität Heidelberg über anellierte Phosphorsechsringe, eine Kombination aus organischer Synthese und Materialwissenschaften. Luong P. Ho, Doktorand in der Gruppe von Prof. Dr. Matthias Tamm an der TU Braunschweig zeigte im 4. Seminar seine Ergebnisse zum Einsatz anionischer Carbene zur Synthese ungewöhnlicher niedervalenter Gruppe-15-Verbindungen. Im Anschluss überzeugte Prof. Dr. Christian Müller von der FU Berlin das Auditorium von der Vielfältigkeit der Chemie von Phosphininen.Im Juli 2020 war die Seminarserie bei der fünften Veranstaltung angekommen, und am 2. Juli zeigte zuerst Moritz Scharnhölz, Doktorand in der Gruppe von Prof. Dr. Hansjörg Grützmacher, ETH Zürich, C2P2-Biradikaloide als Ligandensysteme. Assistant Prof. Alexandra Velian von der University of Washington, USA, sprach im Anschluss über die Oberflächenfunktionalisierung von schwarzem Phosphor und eröffnete neue Perspektiven insbesondere für klassische Molekülchemiker.<figure><img src="https://media.graphcms.com/x7cPwpvwSbbWD4RxO2Nw"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Im 5. Seminar zeigt Alexandra Velian Neuigkeiten auf dem Gebiet der Funktionalisierung von schwarzem Phosphor. Foto: Christian Hering-Junghans</figcaption></figure>
Bisher ist die P-Chemistry Onlineseminar Serie United in Phosphorus ein voller Erfolg. Obwohl mittlerweile unzählige wissenschaftliche Onlineseminare angeboten werden, nehmen alle zwei Wochen etwa 100 bis 120 Zuschauer rund um den Globus an den Veranstaltungen teil und engagieren sich in lebhaften Diskussionen. Bis Ende August wird das Seminar noch im Zweiwochen-Rhytmus stattfinden und danach wahrscheinlich in einen monatlichen Turnus übergehen.Auf der Website <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://gdch.link/phosphorus" target="_blank">https://gdch.link/phosphorus</a></ext-link> ist ein Überblick über die Redner und Rednerinnen zu finden, unter ihnen auch eine Vortragende von Merck, die über industrielle Phosphorchemie in der Pharmazie berichten wird. Melden Sie sich für die Seminare an, und werden Sie Teil unserer weltweiten Phosphorchemiefamilie.Christian Hering-Junghans<h2>Seniorexperten Chemie Offener Brief an die EU zu Glyphosat</h2>In einer mehr als zweijährigen Literaturrecherche entstand unter Federführung des SEC-Mitglieds Eckhart Louis und durch die Unterstützung von Klaus-Dieter Jany eine Expertise zu Glyphosat als Totalherbizid in der Landwirtschaft und anderen Anwendungsgebieten. Diese eröffnet die Möglichkeit, die EU-Kommission zu bitten, die Weiterentwicklung von Totalherbiziden mit ähnlicher oder noch besserer Wirkung als glyphosatbbasierte Totalherbizide zu fördern, die nicht dem Verdacht der cancerogenen Wirkung bei Menschen unterliegen. Dieses Anliegen wird nun in einem offenen Brief den EU-Kommissaren und der EU-Ratsvorsitzenden Ursula von der Leyen unterbreitet.Unterstützt wird die Aktion durch den Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe Seniorexperten Chemie. Der Brief ging zusammen mit vier erläuterenden Anhängen am 16. Juni 2020 an die EU-Kommission und in CC an Bundesministerin Julia Klöckner. Schreiben und Anlagen lassen sich auf den SEC-Webseiten herunterladen: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://gdch.link/secbriefglyphosat" target="_blank">https://gdch.link/secbriefglyphosat</a></ext-link>.Klaus-Peter-Jäckel

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Sitzung (Videokonferenz) des GDCh-Vorstands am 27. Mai 2020

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