Industrie + Technik

<p>Wacker Chemie aus München hat das Jahr 2021 mit Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Das Unternehmen will die Dividende um 6 Euro pro Aktie erhöhen.</p>
<p>Beim Münchner Chemiekonzern Wacker belief sich der Umsatz im Jahr 2021 auf 6,21 Mrd. Euro. Das sind 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ausschlaggebend waren höhere Verkaufspreise und Absatzmengen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung nach 2 Euro im Vorjahr eine Dividende von 8 Euro je Aktie vor.</p><p>Zum Jahresende 2021 hatte Wacker weltweit 14 406 Beschäftigte, 123 mehr als zuvor; davon arbeiteten 10 006 in Deutschland, das sind 90 Personen weniger als im Jahr zuvor.</p><h2>Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender bei Wacker Chemie</h2><p>Der Chemiker Christian Hartel hat im Mai 2021 den Vorstandsvorsitz bei Wacker von Rudolf Staudigl übernommen.</p><div><img src="https://media.graphassets.com/Qp80FmCTIW5hL46ncr8g">

</div><p></p><p>Zur Nachhaltigkeit: Zum einen werden wir unseren ökologischen Fußabdruck verbessern. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere absoluten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent senken. Zum anderen eröffnen sich für uns durch die weiter zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen attraktive Geschäftsperspektiven.</p><p>Über das laufende Jahr: Wir erwarten, dass sich unser Chemiegeschäft im weiteren Jahresverlauf gut entwickeln wird. Wir rechnen hier mit höheren Preisen, steigenden Absatzmengen und positiven Produktmixeffekten. Im Polysiliciumgeschäft erwarten wir ebenfalls höhere Preise und einen besseren Produktmix. Foto: Wacker Chemie</p><h2>Investitionen</h2><p>Wacker hat im Jahr 2021 etwa 344 Mio. Euro investiert, also ungefähr 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzern hat vor allem Kapazitäten in den Chemiebereichen ausgebaut: Im chinesischen Nanjing entstehen ein Reaktor für Dispersionen und ein Sprühtrockner für Dispersionspulver. In Amsterdam hat das Unternehmen in Impfstoffherstellung und Biopharmaka investiert. Weitere Projekte liefen für Zwischen- und Endprodukte sowie Infrastrukturmaßnahmen in Burghausen und Nünchritz.</p><p>In Einrichtungen für Forschung und Entwicklung (F+E) investierte der Konzern 5,6 Mio. Euro. Die F+E-Kosten betrugen 154,2 Mio. Euro (<xref rid="nadc20224124206-fig-0001" ref-type="fig">Grafik</xref>).</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/3ulUBXDSjilXmSlSm0hL"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Wacker Chemie hat im Jahr 2021 etwa 164 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung (F+E) ausgegeben. Das sind knapp 5 Prozent mehr als im Vorjahr und 2,6 Prozent des Umsatzes.</figcaption></figure>
<h2>Geschäftsbereiche</h2><p>Etwa 70 Prozent des gesamten Umsatzes von Wacker Chemie kommen aus Produkten, die auf dem Rohstoff Silicium beruhen. Der zweitwichtigste Rohstoff ist Ethylen.</p><p>Der Umsatz im Geschäftsbereich Silicones mit Silikonen etwa für Smartphones, Autos und Lacke betrug 2,6 Mrd. Euro (+16 %).</p><p>Die polymeren Bindemittel und Additive des Geschäftsbereichs Polymers brachten 1,67 Mrd. Euro (+29 %).</p><p>Polysilicon liefert hochreines Polysilicium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Der Umsatz hat sich im Jahr 2021 fast verdoppelt. Er stieg auf 1,53 Mrd. Euro (+93 %). Das lag vor allem an gestiegenen Preisen für Solarsilicium.</p><p>Bei Biosolutions ist der Umsatz auf 296 Mio. Euro gestiegen (+20 %). Zu diesen Biotechprodukten gehören Cyclodextrine, Cystein, Biopharmazeutika, Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze. MB</p>

Wacker

Mit Silicium und Ethylen

Wacker Chemie aus München hat das Jahr 2021 mit Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Das Unternehmen will die Dividende um 6 Euro pro Aktie erhöhen. Beim Münchner Chemiekonzern Wacker belief sich der Umsatz im Jahr 2021 auf 6,21 Mrd. Euro. Das sind 32 Prozent mehr als vor einem Jahr....

<p>Borealis aus Wien liefert Polyolefine, andere Kohlenwasserstoffe und Stickstoffprodukte. Im Jahr 2021 hat das Unternehmen vorbereitet, sich vom Stickstoffbereich zu trennen.</p>
<p>Das österreichische Unternehmen Borealis hat im Jahr 2021 mit etwa 6900 Beschäftigten 10,15 Mrd. Euro umgesetzt; das sind 32 Prozent mehr als im Vorjahr.</p><p>Borealis gehört seit dem Jahr 2020 zu 75 Prozent dem österreichischen Öl- und Gasunternehmen OMV und zu 25 Prozent einer Beteiligungsgesellschaft der staatlichen Aktiengesellschaft Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).</p><h2>Thomas Gangl, Borealis-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Seit April 2021 ist Thomas Gangl Borealis-Vorstandschef. Er folgt auf Alfred Stern, der zu OMV wechselte.</p><div><img src="https://media.graphassets.com/E0wL0JbwRPqRB1PKhfrR">

</div><p></p><p>Über Beschäftigte: Unsere Mitarbeiter stellten eine hohe Flexibilität unter Beweis, als es darum ging, sich anzupassen. Damit meine ich vor allem das Auf und Ab bei Energiepreisen und Nachfrage, die Lieferkettenverwerfungen und das Hin und Her mit den Lockdowns in vielen Ländern.</p><p>Zum Jahr 2021: Für mich persönlich war dieses Jahr der Höhepunkt einer Reise der Transformation: vom Beginn meiner beruflichen Laufbahn als Verfahrenstechniker bei der OMV über meine Aufgaben als OMV-Vorstands- und Borealis-Aufsichtsratsmitglied bis hin zum Borealis-CEO. Aus Unternehmenssicht war der Erwerb eines 75-%igen Anteils an Borealis nicht nur die größte Akquisition in der Geschichte der OMV: Es ist dies auch ein Schritt des Wandels für beide. Foto: Borealis</p><h2>Strategie</h2><p>Borealis nennt in der Strategie 2035 drei Hauptziele: geografische Expansion durch Übernahmen und Partnerschaften, Wertschöpfung durch kundenorientierte und zirkuläre Polyolefinlösungen sowie Führung aufgrund der Werte und Denkweise des Unternehmens, sodass das Streben nach Exzellenz alle Aktivitäten von Borealis charakterisiert.</p><p>Borealis und die Abu Dhabi National Oil Company Adnoc wollen für mehr als 6,2 Mrd. US-Dollar (USD) die vierte Anlage im Polyolefinkomplex Borouge bauen. In Nordamerika arbeitet das Unternehmen am Baystar-Projekt und im belgischen Kallo am Bau einer Propan-Dehydrierungsanlage.</p><p>In Lahnstein haben Borealis und Tomra, das Langenfelder Unternehmen für Sammel- und Sortiersysteme, eine Pilotanlage für mechanisches Recycling von Folien und Kunststoffhaushaltsabfällen eröffnet.</p><h2>Geschäftsbereiche und Standorte</h2><p>Borealis gliedert sich in drei Geschäftsbereiche: Polyolefine, Basischemikalien – darunter Phenol, Aceton, Ethylen und Propylen – und Nitro (<xref rid="nadc20224124203-fig-0001" ref-type="fig">Grafik</xref>). Diesen Bereich mit Düngemitteln, Melamin und technischen Stickstoffprodukten wie Ammoniak und Harnstoff will Borealis im laufenden Jahr abstoßen. Der Düngemittelabsatz fiel auf 3,91 Mio. Tonnen (–8 %). Der Melaminbereich verkaufte 143 000 Tonnen, was ungefähr der Menge des Jahrs 2020 entspricht.</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/SKZdIELDRkO1LjJcpIlH"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Borealis-Umsätze betrugen im Jahr 2021 etwa 10 Mrd. Euro nach ungefähr 7 Mrd. Euro im Vorjahr. Vom Bereich Nitro – den Stickstoffprodukten – will sich das Unternehmen trennen.</figcaption></figure>
<p>Die meisten Borealis-Standorte liegen in Europa. Zudem produziert das Unternehmen an drei Standorten in den USA sowie jeweils einem in Brasilien und in Südkorea.</p><p>Borouge, das Gemeinschaftsunternehmen mit Adnoc, betreibt in Ruwais, VAE, einen petrochemischen Komplex. Das US-amerikanische Unternehmen Baystar, ein Joint Venture mit dem französischen Mineralölunternehmen Totalenergies, arbeitet in Texas. MB</p>

Wacker

Mit Silicium und Ethylen

Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender bei Wacker Chemie

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