GDCh


<p>“Chemie ist langweilig und kompliziert.” Dieses landläufige Vorurteil kann jeder Chemiker schnell widerlegen. Denn wer sich mit chemischen Themen befasst, merkt, wie häufig sie uns im Alltag begegnen und wie spannend es ist, sich mit den Grundbausteinen des Lebens auseinanderzusetzen. Vor diesem Hintergrund entwickelte Professor Dr. Katharina Kohse-Höinghaus im Jahr 2003 das Projekt “Aktuelle Wochenschau” und “HighChem hautnah”, das sie gemeinsam mit der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie (DBG) umsetzte.</p>
<p>Im Jahr 2005 übernahm die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) das Projekt. Seither vermittelt die Aktuelle Wochenschau leicht verständlich aktuelle Themen und “Dauerbrenner” der Chemie. Dazu übernimmt jedes Jahr eine andere Teildisziplin, sprich GDCh-Fachgruppe, die Patenschaft und stellt wöchentlich einen neuen Artikel auf die Internetseite <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.aktuelle-wochenschau.de" target="_blank">www.aktuelle-wochenschau.de</a>.</ext-link> Die Beiträge behandeln Basiswissen, aktuelle Beispiele aus Forschung, Entwicklung und Anwendung und werfen einen Blick in die Zukunft.</p>
<p>Hinter dem Projekt steckt die Idee, chemische Themen und Fragestellungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Insbesondere Lehrer, Oberstufenschüler und junge Studierende chemischer Fachrichtungen sollen informiert werden. Aber auch Profis können profitieren, indem sie benachbarte Disziplinen kennen lernen und vielleicht sogar Lösungsansätze oder Synergien für sich erkennen.</p>
<p>Am Ende des Jahres werden alle Beiträge redaktionell aufbereitet und in der gedruckten HighChem-Broschüre mit einer Auflage von 10 000 Exemplaren veröffentlicht. Im Laufe der Jahre entsteht so eine lebendige Dokumentation der verschiedenen Teilgebiete der Chemie.</p>


<h2>Die Aktuelle Wochenschau 2014: Unser Wasser — viel mehr als nur H2O</h2>
<p>Das Jahr 2014 steht im Zeichen der Wasserchemie: Wöchentlich informieren Experten der Wasserchemischen Gesellschaft zu Themen aus ihrem Fachgebiet. Wasser ist heute ein wesentlicher Roh- und Betriebsstoff der Technik, Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, und wir selbst bestehen zu über 50 Prozent aus Wasser. Selbst auf Kontaminationen kann (Hoch-)Wasser einen Einfluss haben. Das Themenspektrum der Wasserchemie ist breit und vielfältig; das schlägt sich auch in der Aktuellen Wochenschau nieder.</p>


<h2>Themen am Puls der Zeit</h2>
<p>So beschreibt beispielsweise das Verbundprojekt ToxBox in der zwölften Woche der Aktuellen Wochenschau in diesem Jahr die Entwicklung von hierarchischen Verfahren, die das Gefährdungspotenzial anthropogener Verunreinigungen im Trinkwasser zeigen. Dafür wurde der Gesundheitliche Orientierungswert (GOW) des Umweltbundesamts, der bisher nur Genotoxität und Neurotoxität berücksichtigte, um das Modul “endokrine Wirkungen” erweitert. Damit konnten auch aktuelle Fragestellungen in der Trinkwasserversorgung berücksichtigt und schließlich ein aktueller Leitfaden zur Risikobewertung neuer Spurenstoffe im Trinkwasser verfasst werden.</p>
<p>Der neunte Wochenschaubeitrag beschäftigt sich mit Mikroplastik im aquatischen Ökosystem. Die Autoren beschreiben, wie Mikroplastik entsteht und welche Folgen durch Kunststoffverschmutzungen für die aquatische Umwelt möglich sind. In gewohnt konzentrierter Weise bringt der Wochenschaubeitrag alle relevanten Denkansätze auf den Punkt. Die Themen Biofilme und Hydraulic Fracturing (Fracking) sind zwei weitere von vielen guten Gründen unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.aktuelle-wochenschau.de" target="_blank">www.aktuelle-wochenschau.de</a></ext-link> vorbeizuschauen.</p>


<h2>Heiß begehrte Lektüre — HighChem hautnah</h2>
<p>Die HighChem-Broschüren bieten dann einen umfassenden Blick auf den Stand eines Fachgebietes aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Gleichzeitig liefern die Broschüren einen Überblick, welcher Autor Experte auf welchem Gebiet ist und als Ansprechpartner dienen könnte. Dass die Rechnung aufgeht, zeigt der Erfolg der HighChem-Broschüren. Bis auf wenige Einzelstücke bleibt von der hohen Auflage nichts zurück.</p>
<p>Die aktuelle Broschüre “HighChem hautnah — Aktuelles aus der Biochemie” bringt die Beiträge der Aktuellen Wochenschau 2013 kurz und bündig auf den Punkt. Anders als in den vergangenen Jahren blieb diese Ausgabe nicht renommierten Wissenschaftlern überlassen, sondern es wurden Studierende einbezogen. Die Artikel für die Aktuelle Wochenschau entstanden 2013 allesamt im Rahmen von Studienprojekten zum Schreiben für die Biochemie an der TU Darmstadt und der Universität Greifswald. Dementsprechend erwartet die HighChem-Leser dieses Jahr das Ergebnis eines spannendes Experiment: Mehr als 52 bebilderte und kommentierte biochemische Beiträge von Studierenden. Die Broschüre wurde auf der Tagung Bioorthogonal Chemistry der GDCh-Fachgruppe Biochemie am 16. Juli vorgestellt.</p>


<h2>Ob Currywurst oder Vampire — Chemie gibt Antworten</h2>
<p>Der frische Wind zeigt sich insbesondere in der Themenauswahl und darin, auf welch unkonventionellen Wegen den Projektteilnehmern an der TU Darmstadt und der Universität Greifswald der Brückenschlag von alltäglichen zu biochemischen Themen gelingt. So befasst sich ein Beitrag mit Currywurst — um an diesem Beispiel zu erklären, warum scharf kein Geschmack ist und Currywurst im Mund als brennend empfunden wird. Dabei werden das zugrunde liegende Capsaicin und seine Auswirkungen auf den menschlichen Körper ausführlich beschrieben.</p>
<p>Auch eine mögliche Erklärung für das Fabelwesen Vampir gibt die Broschüre. Abseits jeglicher Vampirromantik ähneln die Symptome der Krankheit “Morbus Günther” auf verblüffende Weise den überlieferten Eigenschaften der Blutsauger. Darüber hinaus reicht das Themenspektrum der neunten HighChem-Broschüre von neuen Ansätzen in der Krebstherapie, über Einblicke in die molekulare Anatomie des Spinnenfadens bis zur bakteriellen Herstellung von biologisch abbaubaren Kunststoffen.</p>
<p> Alle Broschüren — auch die der vergangenen Jahre — sind kostenlos bei der GDCh erhältlich (<a href="mailto:pr@gdch.de">pr@gdch.de</a>).</p>



Warum die Currywurst im Mund brennt

“Chemie ist langweilig und kompliziert.” Dieses landläufige Vorurteil kann jeder Chemiker schnell widerlegen. Denn wer sich mit chemischen Themen befasst, merkt, wie häufig sie uns im Alltag begegnen und wie spannend es ist, sich mit den Grundbausteinen des Lebens auseinanderzusetzen. Vor diesem...


<p>Die Veranstaltungsreihe “DA stimmt die Chemie” beginnt am 18. September, also zwei Tage vor dem Tag der offenen Tür, im Kongresszentrum Darmstadtium, und zwar mit dem Konzert der Philharmonie Merck: “Die vier Elemente”. Zuvor werden der TU-Präsident, der Oberbürgermeister der Stadt und ein Mitglied der Geschäftsleitung von Merck in das Gesamtprogramm der Veranstaltungsreihe einführen.</p>
<p>Ein Highlight der Reihe ist am 19. September der halbtägige Kongress “Nachhaltigkeit — Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand?”, der von Merck und der Chemie3 Allianz — Nachhaltigkeitsinitiative von VCI, BAVC und IG BCE — im Darmstadtium veranstaltet wird. Hier werden ein Expertenworkshop zu Wachstum und Nachhaltigkeit vorgestellt, und Brigitte Zypries (Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium) und Patricia Lips (Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung) geben Impulse aus der Politik. Im Zentrum steht eine Podiumsdiskussion, an der neben Karl-Ludwig Kley (VCI), Michael Vassiliadis (IG BCE), Hartmut Erlinghagen (BAVC) und Jürgen Trittin als Vertreter der Politik auch GDCh-Vorstandsmitglied Thisbe Lindhorst teilnimmt. Das Thema: Herausforderungen und Akzeptanz für die Chemie-Industrie in Deutschland. Gegen Ende der Veranstaltung liegt noch eine Siegerehrung an: Die Ergebnisse des Ideen-Wettbewerbs für Schüler zu den Themen Nachhaltigkeit, Wachstum und Wohlstand.</p>
<p>Am Tag der offenen Tür, am 20. September, nehmen in Darmstadt sowohl Merck als auch die TU teil. Er wird beschlossen mit der Experimentalvorlesung “Chemische Sinfonie” im Hochschulstadion der TU.</p>
<p>Mitte Oktober wird dann die Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Bis Mitte Mai 2015 werden darin u.a. sechs GDCh-Kolloquien einbezogen, die den Anspruch haben, für die Öffentlichkeit von Interesse zu sein. Es gibt weiter einen historischen Stadtrundgang mit Führung “Auf den Spuren der Chemie in Darmstadt”, ein Kolloquium mit Podiumsdiskussion zur Rolle der Chemie in der Zukunft, einen Science Slam, eine Kindervorlesung, und auch das “Museum auf Achse”, die Chemieausstellung des Carl-Bosch-Museums Heidelberg, wird zu Gast sein.</p>
<p>Weitere Informationen zur beispielgebenden Aktion über <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.dastimmtdiechemie.de" target="_blank">www.dastimmtdiechemie.de</a></ext-link>.</p>
<p>Renate Hoer</p>



Warum die Currywurst im Mund brennt

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