In einem römischen Grab haben Archäologen einen zweitausend Jahre alten Wein entdeckt. Die chemische Analyse der Flüssigkeit zeigt, ob es sich um Rot- oder Weißwein handelt und wo dieser herkommt. Aber warum der Wein sich eine Urne mit den Überresten des Verstorbenen teilt – da sind Chemiker überfragt.
Er habe schon die unterschiedlichsten Artefakte untersucht, erzählt José Rafael Ruiz Arrebola, Professor für Organische Chemie an der Universität Córdoba. Seit vielen Jahren arbeite er mit Archäolog:innen zusammen. „Aber diese Entdeckung ist unglaublich!“
Eine der sechs Urnen, die in einem Familiengrab aus dem ersten Jahrhundert nach Christus im andalusischen Carmona gefunden wurden, enthielt nicht nur Knochenreste, sondern auch eine rötliche Flüssigkeit. „Wir dachten sofort, dass es Wein sein könnte“, sagt Ruiz Arrebola.
Die Gefäße, in denen die Wein- und Knochenreste gefunden wurden. Foto: Daniel Cosano et al.