GDCh


<p>Zum fünften Mal seit 2004 wurden Ende vergangenen Jahres die Dekanate der Chemiefakultäten nach Anzahl und Fachrichtung der Habilitanden und Juniorprofessuren, der abgeschlossenen Habilitationen und der Zahl der weiblichen W2/C3- und W3/C4-Professoren gefragt. Die GDCh dankt allen Ansprechpartnern an den Hochschulen, die die Daten ihrer Fakultäten zur Verfügung gestellt haben.</p>


<h2>Habilitanden, Habilitationen und Juniorprofessoren</h2>
<p>Nach wie vor ist die Anzahl der Habilitanden deutlich höher als die der Juniorprofessoren. An 47 Chemiefakultäten lehren und forschen Habilitanden, aber nur 30 Fakultäten meldeten im Jahr 2012 Juniorprofessoren. An deutschen Universitäten waren am Stichtag 31. Dezember 2012 insgesamt 269 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Habilitanden in Chemiefachbereichen beschäftigt. Damit ist die Summe der Habilitanden deutlich höher als 2008 und 2010 (jeweils 210), aber geringer als in den Umfragen der Jahre 2004 (317) und 2006 (278). Der Frauenanteil unter den Habilitanden betrug mit 71 Personen 26 % und liegt damit im Rahmen der Vorjahre (23 % bis 29 %).</p>
<p>Die Zahl der beendeten Habilitationen liegt mit 35 unter den Werten der letzten vier Umfragen (zwischen 42 und 67). Unter den erfolgreich Habilitierten waren sechs Frauen, das entspricht 17 %. Damit ist auch der Frauenanteil unter den Habilitierten gegenüber den letzten beiden Umfragen (29 % bzw. 30 %) gesunken. Diese Werte sind aufgrund der insgesamt geringen Zahlen allerdings nicht aussagekräftig.</p>
<p>Dagegen steigt die Anzahl der Juniorprofessuren seit der ersten Erhebung 2004 kontinuierlich an, auch wenn sie auf deutlich niedrigerem Niveau liegt als die der Habilitanden. 57 junge Forscherinnen und Forscher hatten 2012 eine Juniorprofessur inne. Bei der ersten Umfrage 2004 waren es 31 Personen gewesen, in den Folgejahren dann 37 (2006), 39 (2008) und 45 (2010). Der Frauenanteil lag 2012 bei 26 %. Die Aufschlüsselung auf die einzelnen Hochschulen ist in der Tabelle dargestellt.</p>


<h2>Frauenanteil bei den W2/C3- und W3/C4-Professuren</h2>
<p>Erneut deutlich angestiegen ist die Anzahl der Professorinnen. Zum Stichtag meldeten die Hochschulen insgesamt 119 Frauen mit einer Professur. Dies sind 23 mehr als in der letzten und 49 mehr als in der ersten Umfrage 2004 im Jahr. Auf 51 gestiegen ist die Anzahl der W3- oder C4-Professorinnen. Daneben wurden 48 W2- oder C3-Professorinnen gemeldet. 20 Wissenschaftlerinnen besetzten eine Stiftungs- oder vergleichbare Professur.</p>
<p>Bei insgesamt zirka 967 Chemieprofessuren an deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen (Angaben des Statistischen Bundesamts für das Jahr 2011; neuere Daten liegen noch nicht vor) ergibt dies einen Frauenanteil von 12,3 %. Gegenüber der letzten Umfrage (10,5 %) ist der Frauenanteil damit erneut leicht gestiegen. Bei der ersten Umfrage 2004 hatte der Anteil bei 8,8 % gelegen. Mit 112 Chemieprofessorinnen hat das statistische Bundesamt für das Jahr 2011 eine ähnliche Zahl ermittelt wie die GDCh für das Jahr 2012.</p>
<p>Der Frauenanteil der einzelnen Studienabschnitte im Chemie- und Biochemie-Studiengang für verschiedene Jahre ist in den Abbildungen 1 und 2 gezeigt. Um zu erkennen, wie sich der Frauenanteil mit den Qualifikationsstufen ändert, muss berücksichtigt werden, wie hoch der Frauenanteil unter den Studienanfängern war, als die heutigen Habilitanden oder Juniorprofessoren ihr Studium begannen. Geht man davon aus, dass die heutigen Habilitanden nach 18 bis 20 Semestern promoviert haben, einen ein- bis zweijährigen Postdoc-Aufenthalt absolvierten und die Habilitation bis zu fünf Jahre dauert, so haben die heutigen Habilitanden sowie die fertig Habilitierten ihr Studium etwa in den Jahren 1995 bis 2002 begonnen und ihre Promotionen in den Jahren 2004 bis 2011 absolviert. Dies dürfte auch für die Juniorprofessoren gelten. Zwischen 1995 und 2002 stieg der Frauenanteil unter den Anfängern im Studiengang Chemie von etwa 36 % auf 45 % und in Biochemie von 42 % auf 58 %. Dieser Anstieg lässt sich auch bei den Promotionen der letzten Jahre erkennen, bei denen der Frauenanteil um 40 % lag. Der Anteil weiblicher Studienanfänger ist seit 2006 wieder gesunken. Dies wird sich vermutlich in den kommenden Jahren auch bei den Promotionen zeigen.</p>
<p>Bei Habilitanden und Juniorprofessuren lag der Frauenanteil in den letzten Jahren bei 23 % bis 30 %, also niedriger als bei den Promotionen einige Jahre zuvor. Bei den beendeten Habilitationen schwankt der Frauenanteil aufgrund der geringen absoluten Zahlen stark, weshalb sich aus diesen Daten keine Rückschlüsse ziehen lassen, ob Frauen ihre Habilitation seltener abschließen als Männer oder nicht.</p>


<h2>Fachrichtungen</h2>
<p>Die Verteilung der Habilitanden auf die einzelnen Disziplinen ist in Abbildung 3 aufgeschlüsselt, die Fachrichtungen der Juniorprofessoren in Abbildung 4. Abbildung 5 zeigt die Fächer, in denen die Habilitation abgeschlossen wurde.</p>
<p>Karin J. Schmitz, Frankfurt a.M.</p>
<p><a href="mailto:karriere@gdch.de">karriere@gdch.de</a></p>



Wissenschaftlicher Nachwuchs in der Chemie

Zum fünften Mal seit 2004 wurden Ende vergangenen Jahres die Dekanate der Chemiefakultäten nach Anzahl und Fachrichtung der Habilitanden und Juniorprofessuren, der abgeschlossenen Habilitationen und der Zahl der weiblichen W2/C3- und W3/C4-Professoren gefragt. Die GDCh dankt allen Ansprechpartner...


<p>Zu Beginn der Sitzung begrüßt die GDCh-Präsidentin Prof. Barbara Albert als außerordentlichen Gast zum Hauptthema der heutigen Sitzung “GDCh-Aktivitäten für einen guten Chemieunterricht” den Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht, Prof. Holger Butenschön. Die Tagesordnung sowie das Protokoll der letzten Sitzung am 17. September in Göttingen werden genehmigt.</p>


<h2>Hauptthema: GDCh-Aktivitäten für einen guten Chemieunterricht</h2>
<p>Der Fachgruppenvorsitzende Prof. Holger Butenschön stellt die GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht und ihre Aktivitäten vor. Dabei geht er besonders auf die jährlich stattfindende und gut besuchte Fortbildungs- und Vortragstagung, die Fachgruppenpreise und die Veröffentlichungen der Fachgruppe, insbesondere die vier mal im Jahr erscheinende Zeitschrift <i>Chemkon, Chemie konkret</i> <i>— Forum für Unterricht und Didaktik,</i> ein. Butenschön betont, dass gerade die Chemielehrer für die GDCh besonders wichtig sind, da ein guter Chemieunterricht zum einen die Nachwuchsgewinnung für das Chemiestudium und die Chemieberufe befördert und zum anderen als Multiplikator für die Chemie in der gesellschaftlichen Diskussion wirkt. Guter Unterricht zeichnet sich vor allem durch attraktive und lehrreiche Experimente aus, sowie durch Bezug zu aktuellen Fragen, wie etwa die Beiträge der Chemie zur Energieforschung. In der Diskussion wird die wertvolle Arbeit der Fachgruppe gewürdigt. Der Vorstand regt an, künftig einen der Fachgruppenpreise in einem größeren Rahmen auf einer GDCh-Veranstaltung, z. B. dem Wissenschaftsforum, zu verleihen, um die Sichtbarkeit der Fachgruppe zu erhöhen. Um die Bedeutung der Fachgruppe zu stärken, sollte die Chemielehrerschaft auch bei der Mitgliederwerbung besonders berücksichtigt werden.</p>


<h2>GDCh-Angelegenheiten</h2>
<p>Im Rahmen der nächsten General Assembly der Iupac, die zusammen mit dem Iupac Congress vom 9. bis 15. August 2013 in Istanbul stattfindet, ist auch wieder ein World Chemistry Leadership Meeting (WCLM) geplant. Dabei sollen junge Menschen eine wichtige Rolle spielen. Der GDCh-Vorstand beschließt, drei Reisestipendien in Höhe von 1200 Euro für junge Teilnehmer aus Deutschland und drei zusätzliche für entsprechende Teilnehmer aus osteuropäischen Ländern zur Verfügung zu stellen.</p>
<p>Der Vorstand hatte auf der letzten Sitzung beschlossen, den Fachbereichen für Chemie an den deutschen Hochschulen zu empfehlen, sich am Fachbereichs-Ranking des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) bis auf weiteres nicht mehr zu beteiligen. Mit dem CHE soll nun eine Diskussion aufgenommen werden, um die Kritikpunkte zu adressieren. Zur Vorbereitung dieser Gespräche setzt der Vorstand eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz der Präsidentin ein.</p>
<p> Gemeinsam mit den anderen Chemieorganisationen hat die GDCh im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 einen Flyer “Positionen und Forderungen der Chemieorganisationen zu Bildung, Forschung und Innovation” erarbeitet, dem der Vorstand zustimmt.</p>
<p>Anschließend nimmt der Vorstand Berufungen in die Kuratorien der GDCh-Zeitschriften <i>Nachrichten aus der Chemie</i> sowie <i>Chemie in unserer Zeit</i> vor und stimmt der Aufnahme der Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain als neues Förderndes Mitglied zu.</p>
<p>Es folgen Berichte zur Fortführung des Forschungsratings des Wissenschaftsrats, zum Stand der Vorbereitung für das Wissenschaftsforum 2013, zum Fortschritt der Arbeitsgruppe “Stärkung der Mitgliederbasis”, sowie zur jährlichen Beratung der Fachgruppen- und Sektionsvorsitzenden mit der Präsidentin in Blaubeuren.</p>
<p>Der Geschäftsführer erläutert den Stand der Abwicklung der FIZ Chemie gGmbH. Wie die beiden anderen privaten Gesellschafter, Dechema und Forschungsgesellschaft Kunststoffe, wird die GDCh ihre Anteile gegen Erstattung der Einlage auf die GmbH übertragen.</p>
<p>Es folgt der Bericht des Schatzmeisters, Dr. Thomas Geelhaar, zur aktuellen Finanzsituation der GDCh. Auf der Ertragsseite kann vor allem bei der Vermögensverwaltung eine positive Entwicklung verbucht werden. Die Einnahmen liegen deutlich über dem Planansatz. Es ist davon auszugehen, dass — sollte es in den letzten Dezembertagen nicht noch zu nicht vorhersehbaren Verwerfungen an den Finanzmärkten kommen — die GDCh einen Jahresüberschuss deutlich über den Planansatz realisieren wird. Zusammenfassend stellt der Schatzmeister fest, dass die Finanzen der GDCh trotz der anhaltenden Finanz- und Eurokrise nach wie vor wohlgeordnet sind. Der Vorstand nimmt den Bericht zustimmend zur Kenntnis.</p>


<h2>Preise und Stiftungen</h2>
<p>Der Vorstand beschließt die Preisträger und Verleihungsgelegenheiten für GDCh-Auszeichnungen des Jahres 2012 [s. <i>Nachr. Chem.</i> 2013, <i>61</i>, 160]. Er beschließt die Einrichtung eines neuen GDCh-Preises auf dem Gebiet der Biochemie. Dem Vorschlag der Fachgruppe Biochemie folgend wird der neue Preis nach dem Biochemiker und Nobelpreisträger von 1910, Albrecht Kossel, benannt. Der Preis soll in der Regel alle zwei Jahre verliehen werden und ist wie die übrigen GDCh-Preise mit 7500 Euro dotiert. Der Fachgruppe Biochemie wird ein Vorschlagsrecht für die Besetzung der Auswahlkommission eingeräumt. Eine erste Verleihung soll im Jahr 2014 stattfinden. Anschließend nimmt der Vorstand Berufungen in verschiedene Auswahlkommissionen vor und beruft Prof. Paul Knochel, München, in den Beirat der Karl-Ziegler-Stiftung. Schließlich nimmt er die Entscheidung des Stiftungsrats der Meyer-Galow-Stiftung zustimmend zur Kenntnis, den ersten Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie an Dr. Susanne Röhrig, Bayer Health Care, zu verleihen.</p>


<h2>Bildung, Forschung, Internationales</h2>
<p>Der Vorstand beschließt, eine GDCh-Frühjahrsschule zum Thema “Entrepeneurial Attitude” versuchsweise einzurichten. Im Fokus dieser Frühjahrsschule stehen Berufsanfänger in Industrie und Administration, zu den inhaltlichen Schwerpunkten sollen insbesondere Soft Skills wie strategisches Denken, Arbeitsführung, Kostenverwaltung und Innovationskraft gehören. Die inhaltliche Schirmherrschaft übernimmt GDCh-Altpräsident Prof. Dieter Jahn. Die für die Teilnehmer anfallenden Kosten werden bei der ersten Pilotveranstaltung von der GDCh übernommen. Nach einem ersten Durchgang wird sich der Vorstand erneut damit befassen und über eine Verstetigung entscheiden.</p>
<p> Der Vorstand verabschiedet das gemeinsame Papier von GDCh, Dechema, DBG, DGM und VCI “Chemie als ein Innovationstreiber in der Materialforschung”, welches am 13. Dezember 2012 im Rahmen eines Kolloquiums vorgestellt wird. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit informiert sich der Vorstand über weitere Projekte und Aktivitäten, wie die General Assembly der EuCheMS in Dublin, das GDCh/<i>Angewandte Chemie</i>-Symposium in Busan, Südkorea, bei dem ein Kooperationsabkommen mit der Koreanischen Chemischen Gesellschaft unterzeichnet wurde, das Treffen mit Vertretern der EU-Kommission zum Thema Open Access in Brüssel, den nächsten Veranstaltungen der Reihen “Transatlantic Frontiers of Chemistry Symposium” in Kloster Seeon und “Chemical Sciences and Society Symposium” in Tokio, dem GDCh/ACS- Studentenaustauschprogramm sowie der Fortsetzung des “European Chemistry and Chemical Engineering Education Network” ohne Aussprache aus den schriftlichen Unterlagen.</p>
<p>Die Präsidentin dankt der BASF für die Gastfreundschaft und den Mitgliedern und Gästen des Vorstands für die konstruktive Sitzung und schließt die Sitzung gegen 18:15 Uhr.</p>
<p>Wolfram Koch</p>



Wissenschaftlicher Nachwuchs in der Chemie

Habilitanden, Habilitationen und Juniorprofessoren

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...