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H2-Atlas | Damit das deutsche Energiesystem mehr Wasserstoff nutzt, der mit Energie aus erneubaren Quellen erzeugt wurde, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Wasserstoffatlas herausgebracht. Er soll helfen, Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen verschiedener Wasserstoffanwendungen einzuschätzen.<a href="https://wasserstoffatlas.de" target="_blank">wasserstoffatlas.de</a>H2-Karte | An einer Wasserstoff-Roadmap für Deutschland arbeitet das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung im Rahmen des Projekts „H2 D – Eine Wasserstoffwirtschaft für Deutschland“. Es untersucht etwa Bund- und Länderstrategien, Forschung und Förderung sowie Kennzahlen zum Wasserstoffmarkt. Demnach gibt es zu membranbasierten Elektrolysetechniken die größte Zahl von Projekten, Akteuren und von Deutschland aus angemeldeten Patenten.Zur Wasserstoffkarte: <a href="https://t1p.de/i35kb" target="_blank">t1p.de/i35kb</a>H2-Kompass | Im Jahr 2030 wird der Wasserstoffbedarf in Deutschland höher sein, als sich hier erzeugen lässt. Den Gesellschaften Acatech und Dechema zufolge wird es nicht genug sein, um den Minimalbedarf von etwa 50 Terawattstunden zu decken. Herkunftsnachweise für klimaverträglichen Wasserstoff fördern demnach den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Unzureichende Flächen für erneuerbare Energien hemmen dabei. Zudem sind akzeptanzfördernde Maßnahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien und Wasserstofftransportinfrastrukturen notwendig.<a href="https://wasserstoff-kompass.de" target="_blank">wasserstoff-kompass.de</a>H2-Sicherheit | Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt eine Testmethode, die Werkstoffe und Komponenten etwa für Armaturen, Dichtungen, Verteilnetze und Tankstellen auf ihre Eignung und Sicherheit für eine Wasserstoffnutzung prüft. Dabei wird Wasserstoff innen durch eine Materialprobe geleitet (<link href="#nadc20224129225-fig-0001">Foto).<figure xml:id="nadc20224129225-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/HapDIc58Teea5BFThpfk"><figcaption><label>Abb.1: </label>Ein Mitarbeiter der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung inspiziert einen Testaufbau für die Wasserstoffwerkstoffprüfung. Foto: BAM</figcaption></figure></figure>Zur Wasserstoffsicherheit: <a href="https://t1p.de/a7tre" target="_blank">t1p.de/a7tre</a>Maren Bulmahn

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Wo es beim Wasserstoff langgeht

H2-Atlas | Damit das deutsche Energiesystem mehr Wasserstoff nutzt, der mit Energie aus erneubaren Quellen erzeugt wurde, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Wasserstoffatlas herausgebracht. Er soll helfen, Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen verschiedener...

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen sind ein Risiko für Hersteller, Nutzer und Kläranlagenbetreiber. Haftpflichtversicherer erwarten in diesem Zusammenhang mehr Untersuchungen, Sanierungen und Behandlungen.Per- und polyfluorierte <link href="#nadc20224127996-fig-0001">Alkylsubstanzen (PFAS) sind etwa in wasserdichten Jacken, antihaftbeschichteten Pfannen, fleckenabweisenden Teppichen und in Zahnseide. Die Chemikalienfamilie enthält mehr als 4700 Substanzen, die seit den 1940er Jahren in industriellen Prozessen verbreitet sind: bei der Herstellung von Halbleitern, Dächern, Metallbeschichtungen, Fugenmassen, Dichtungsmitteln, elektrischen Leitungen, Autowachsen, Batterien, Bohrflüssigkeiten, Farben und Feuerlöschschaum.<figure xml:id="nadc20224127996-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/L8eR2MqT9Gj63nQJfWLW"><figcaption><label>Abb.1: </label>Nach einem Tankwagenunfall bleibt Löschschaum auf der Bodenoberfläche zurück, der polyfluorierte Alkylsubstanzen enthalten kann. Foto: Jana / Adobe Stock</figcaption></figure></figure>Die Fähigkeit dieser Chemikalien, Öl, Fett und Wasser abzustoßen, macht sie für die Industrie nützlich. Grund ist die Kohlenstoff-Fluorbindung, die zu den stärksten der organischen Chemie zählt. Daher stammt die Bezeichnung „forever chemicals“ – PFAS sind schwer abbaubar.<h2 type="main">Eine Chemikalie für die Ewigkeit</h2>PFAS werden mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Nieren- und Hodenkrebs, Schilddrüsenerkrankungen, niedriges Geburtsgewicht und Immunsuppression. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa nennt als tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI-Wert) pro Kilogramm Körpergewicht 4,4 Nanogramm der summierten vier PFAS: Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluornonansäure (PFNA), Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS).Wegen ihrer weit verbreiteten Verwendung gibt es viele Wege, auf denen Menschen PFAS begegnen – etwa über Lebensmittelverpackungen, verunreinigtes Wasser, am Arbeitsplatz oder durch Haushalts- und Kosmetikprodukte. Trinkwasser ist der wahrscheinlichste Berührungspunkt. Dieser ist oft lokal begrenzt und mit einer Quelle verbunden, etwa einer Fabrik, die PFAS produziert oder in der Herstellung verwendet hat, oder mit einer Ölraffinerie, einer Chemieanlage oder einer Militärbasis, in der PFAS-haltiger Löschschaum zum Ersticken von Bränden oder bei Übungen diente.Aus Sicht eines Haftpflichtversicherers ergeben sich mehrere Risiken: Ein Industrieunfall oder ein Feuerwehreinsatz kann dazu führen, dass PFAS in Wasserquellen gelangen, was die unmittelbare Umgebung gefährdet. PFAS können aber auch durch das Grundwasser wandern und Gebiete weit entfernt von ihrer ursprünglichen Quelle verseuchen.Zudem gelangen PFAS über das häusliche und gewerbliche Abwasser in Kläranlagen. Dort werden Vorläuferverbindungen teilweise in die langlebigen PFAS transformiert. Einige werden über das behandelte Abwasser in Oberflächengewässer eingetragen, andere verbleiben im Klärschlamm. Nutzt die Landwirtschaft diesen Klärschlamm als Dünger, sickern die Chemikalien ins Grundwasser.Besonders bedenklich ist die Halbwertszeit im Wasser: Bis die Hälfte der Substanzen abgebaut ist, dauert es bei PFOA etwa 92 Jahre und bei PFOS 41 Jahre.<h2 type="main">Sanieren ist kostspielig</h2>Vor allem aufgrund ihrer Langlebigkeit sind die Möglichkeiten zur Reinigung und Sanierung begrenzt und teuer. PFAS haben unterschiedliche Toxizitätsgrade, und Prüfen und Erkennen sind schwierig, weil schon geringe Mengen schädlich sein können.Viele Regierungen haben die Verwendung bestimmter PFAS eingeschränkt oder schrittweise auslaufen lassen. So haben mehrere US-Bundesstaaten jeweils Maßnahmen zur Regulierung ergriffen. Zudem hat vor kurzem die US-Umweltschutzbehörde (EPA) einen Drei-Jahres-Fahrplan veröffentlicht: Er enthält „Schritte zur Kontrolle von PFAS an ihren Quellen, zur Rechenschaftspflicht der Verursacher, zur Gewährleistung einer wissenschaftlich fundierten Entscheidungsfindung und zur Bewältigung der Auswirkungen auf benachteiligte Gemeinden“.In Deutschland hält das Umweltbundesamt es vor allem wegen des in der Europäischen Union geltenden Vorsorgeprinzips für notwendig, die gesamte Stoffgruppe PFAS zu regulieren. Das Amt erarbeitet mit anderen Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen einen EU-weiten Beschränkungsvorschlag für die Reach-Chemikalienregulierung.<h2 type="main">Der Druck wächst</h2>Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit PFAS nehmen zu: Nach Angaben des Analyseunternehmens Praedicat gab es bisher mehr 5000 Fälle mit über 2000 Unternehmen als Beklagte in PFAS-Rechtsstreitigkeiten.1) Betroffen sind in erster Linie Hersteller sowie Flughäfen und Militärstützpunkte, die Löschschaum bei Übungen verwendeten. Unternehmen arbeiten daran, die PFAS-Nutzung einzustellen, aber es könnten Ansprüche wegen Altlasten bestehen.In den USA gibt es seit langem öffentlichkeitswirksame Verfahren gegen Chemikalienhersteller und in Australien Sammelklagen, die sich auf Feuerlöschschäume beziehen. Haftpflichtversicherer gehen davon aus, dass diese Fälle erst der Anfang sind.Die zunehmende Regulierung in den USA wird Berichtspflichten für Unternehmen mit sich bringen, die sich auf die Prüfung ihrer Abwässer und die Offenlegung der in ihren Prozessen verwendeten Stoffe stützen. Darüber hinaus wird die Zahl der PFAS, die der Regulierung unterliegen, wahrscheinlich steigen; Rechtsstreitigkeiten werden sich auf sekundäre Nutzer der Chemikalien ausweiten.Unternehmen werden – neben den Haftpflichtkosten und den Risiken für ihren Ruf – finanziellen Risiken ausgesetzt sein, die sich aus den Sanierungskosten ergeben. Ein Haftpflichtrisiko könnte sich zum Beispiel daraus ergeben, dass die Betreiber einer Kläranlage nicht von PFAS in ihrem Abwasser gewusst haben, was zu erheblichen Investitionskosten führen könnte. Um den Schaden zu kompensieren, könnten sie daraufhin den Hersteller auf die Kosten verklagen, die durch das Einleiten der PFAS entstanden sind.So ähnlich war es Ende des Jahres 2012 in Baden-Württemberg, als Mitarbeiter eines Stadtwerks bei einer Routinekontrolle PFAS im Trinkwasser entdeckten. Nach heutigen Erkenntnissen gelangen sie über Papierschlamm-Kompost-Gemische auf Äcker und dann ins Grundwasser. Das Trinkwasser der Region musste gereinigt und die Landwirtschaft kontrolliert werden. Nicht nur hier werden uns die langlebigen Chemikalien noch lange beschäftigen. Vermutlich sehr lange.Der Münchner Michael Bruch ist seit mehr als 20 Jahren Risikoberater der Allianz Global Corporate &amp; Specialty und berät Unternehmen in Haftpflichtfragen.<ul class="references" xml:id="nadc20224127996-bibl-0001" cited="no" style="numbered"><li xml:id="nadc20224127996-bib-0001">1 The Insurer, Praedicat’s Reville: PFAS the Biggest Emerging Risk Facing Casualty Carriers, February 22, 2022</li></ul>

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