Gesellschaft Deutscher Chemiker

Zeit für den Stoff‐Wechsel

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2013, Seite 1195, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die Energiewende beruht auf breitem gesellschaftlichem Konsens: der unausweichlichen Abkehr von erschöpfbaren Ressourcen. Die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen ist in der Chemieindustrie noch höher.

Auch die Chemie steht deswegen vor einer Wende — einem Stoff-Wechsel, dem Wechsel zu Produkten aus regenerativen Ressourcen. In 50 Jahren werden erdölbasierte Produkte die Ausnahme sein.

Es geht aber nicht nur um einen Wechsel der Grundstoffe von fossil zu solar. Ebenso wichtig ist die anstehende Veränderung der Strukturen. Die künftige Industrie wird sehr viel dezentraler organisiert sein — die Zeit der großen Synthesekomplexe, die vor 150 Jahren an großen Flüssen entstanden waren, ist bald vorbei.

Zentralität war vor allem eine Folge der lokalen Verkoppelung von Stoffströmen und der ökonomischen Skaleneffekte. Mit dem zunehmenden Einsatz biogener Grundstoffe in der Chemie treten beide in den Hintergrund. Die Syntheseleistung der “Chemiefabrik Pflanze” kennt keine Skalierungsvorteile — ihre Größe ist das Ergebnis evolutionärer Optimierung. Die Energiequelle der Phytochemie ist, anders als in der konventionellen Chemie, solar und damit nichtlokal.

Inno

Leitartikel

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.