Zum Umgang mit Widersprüchen

Widersprüche, wohin man schaut: mehr Windkraft, aber keine neuen Windkrafträder. Mehr Grünstrom, aber keine neuen Stromleitungen vor meiner Tür. Kein Fracking in Deutschland, aber LNG-Import aus Übersee. AKW-Stopp in Deutschland, aber Import von Atomstrom grundsätzlich möglich.

Widersprüche finden sich auch auf grundlegender Ebene: Setzen wir weiterhin auf Wachstum, um Wohlstand zu sichern? Oder ist Verzicht das Gebot der Stunde? Ist das 1,5-Grad-Ziel schon heute bindend für alle unternehmerischen Entscheidungen – oder zurzeit für Unternehmen eine Orientierungsgröße?

In den gegenwärtigen Zeiten des Umbruchs müssen Menschen mit vielen Widersprüchen umgehen – als Bürger, Mitarbeiter und Unternehmer. Relevante Widersprüche entstehen, wenn zwischen zwei Polen entschieden werden muss. Es besteht dann ein Entscheidungs- und Handlungsdruck, der Konsequenzen hat. Widersprüche müssen sichtbar werden. Wenn sie nicht klar sind, dann führen sie zu psychischen Belastungen, unklaren Entscheidungen, Ressourcenverschwendung und zu langsamen Veränderungsprozessen. Ohne Kompass entscheidet man heute so und morgen so.

Menschen können mit Widersprüchen umgehen. Wenn sich zwei Ziel

Industrie + TechnikDer Wirtschaftschemiker