GDCh

Vertreter der Regionalstrukturen und des JCF-Bundesvorstandes trafen sich am 9. Oktober mit dem GDCh-Präsidenten Thomas Geelhaar und Mitarbeitern der GDCh-Geschäftsstelle, um miteinander in den persönlichen Austausch zu treten und voneinander zu lernen. Neu war dieses Jahr das Veranstaltungsformat: Statt einer zweitägigen Klausurtagung in Schmitten im Taunus fand das Treffen, verschlankt auf einen Nachmittag, erstmals im Herzen Frankfurts statt.
In seiner Einleitung wies Thomas Geelhaar auf die Wichtigkeit der Ortsverbände und der regionalen Jungchemikerforen hin, die als dicht geknüpftes Netzwerk ein Aushängeschild unserer Gesellschaft sind und die Präsenz in der Fläche sichern. Das zweijährlich stattfindende Treffen mit dem obersten Repräsentanten der GDCh ist Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit der ehrenamtlichen Funktionsträger vor Ort, aber auch ein wichtiges Kommunikationsinstrument, um Ziele des gemeinschaftlichen Engagements zu definieren und dabei bereits vorhandene Erfahrungen gewinnbringend zu nutzen. Einen Rahmen bildet dabei die Tätigkeit der GDCh-Leitungsgremien: Ab 1. Januar 2016 wird ein personell in weiten Teilen neubesetzter GDCh-Vorstand unter der Präsidentin Thisbe Lindhorst seine Arbeit aufnehmen. Einen Schwerpunkt in seiner Zeit als Präsident bildet für Thomas Geelhaar das Themenfeld “Chemie und Gesellschaft”. Mit Veranstaltungen in Kooperation mit dem Deutschen Museum in München, der Publikation der Broschüren “Nano” und “Der Menschenplanet — Aufbruch ins Anthropozän” sowie einer Podiumsdiskussion im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie in Dresden zur Wissenschaftskommunikation konnten hier Akzente gesetzt werden — ganz im Sinn der Mitgliederumfrage 2014, wonach das Interesse der GDCh-Mitglieder an einer Förderung des Ansehens der Chemie in der Öffentlichkeit und einem Engagement in der Politikberatung ungebrochen ist. Thomas Geelhaar bat die Teilnehmer, dem GDCh-Vorstand Rückmeldung zu den erarbeiteten “Empfehlungen der GDCh-Studienkommission zum Bachelor-Studium Chemie an Universitäten” (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/positionen" target="_blank">www.gdch.de/positionen</a></ext-link>) zu geben. GDCh-Geschäftsführer Wolfram Koch schloss mit seinen Ausführungen zum Ranking der Chemiefachbereiche an den deutschen Hochschulen durch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) [s. diese Nachrichten, Seite 1224) an. Hier konnte die GDCh wichtige Anstöße zur Verbesserung des Verfahrens geben. Ein Vetorecht vor der Publikation neuer vom CHE erhobener Daten sichert der GDCh auch zukünftig Einfluss. Die ersten Gespräche zum Jubiläumsjahr 2017 — “150 Jahre Deutsche Chemische Gesellschaft” — haben stattgefunden; die vom GDCh-Vorstand eingesetzte Vorbereitungskommission hat den Entwurf einer Jubiläumswoche vorgelegt, in die das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie und weitere öffentlichkeitswirksame Aktivitäten eingebettet sind.
Vielfach beschworenen Forderungen nach einer “Verbesserung” der Arbeit vor Ort stellte Gerhard Karger, Leiter der Abteilung Mitgliedermarketing/Fach- und Regionalstrukturen in der GDCh-Geschäftsstelle, ein differenziertes Bild der Ortsverbandslandschaft entgegen. Für ein Patentrezept sei die Diversität der Ortsverbände zu groß: Sie unterscheiden sich beträchtlich in den Mitgliederzahlen sowie in den Alleinstellungsmerkmalen in ihrem jeweiligen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld. Viel wichtiger sei es, dass eine gute Praxis vor Ort lebt. Dazu gehören z. B. der Austausch zwischen Ortsverband und JCF-Regionalforum, eine Erweiterung der Zielgruppen, die Nutzung aller verfügbaren Kommunikationsmittel, innovative Veranstaltungsformate und eine passende Organisationsstruktur. Vieles davon ist in Darmstadt gelebte Praxis, wie der Vorsitzende des Ortsverbands Christian-H. Küchenthal gemeinsam mit seinem Stellvertreter, dem JCF-Sprecher Sebastian Klemenz, aufzeigte.
Gerhard Karger und Maximilian Bräutigam zeigten, wie die GDCh-Geschäftsstelle bei der Arbeit vor Ort helfen kann. Dazu gehören Ansprechpartner für den konkreten Einzelfall, Möglichkeiten der Finanzierung sowie Internet-Services. Insbesondere letztere wurden in den vergangenen Jahren stetig, auch nach Vorgaben der Klausurtagung in Schmitten 2013 ausgebaut. So umfasst die GDCh-Internetseite Angebote vom Veranstaltungskalender über Mitgliederstatistiken des jeweiligen Ortsverbands oder Regionalforums bis hin zu Werkzeugen, um alle Mitglieder einer Regionalstruktur per E-Mail zu erreichen. Die Vision einer Unterseite für jede Regionalstruktur auf <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de" target="_blank">www.gdch.de</a></ext-link> stieß auf großes Interesse, ebenso ein neues eintägiges Veranstaltungsformat GDCh- Campus-Event.
Abschließend stellte der JCF-Bundessprecher André Augustin das Angebots- und Aktivitätsspektrum des Jungchemikerforums vor, und Christian Remenyi, neuer Chefredakteur der Nachrichten aus der Chemie, ging auf den redaktionellen Anspruch der Zeitschrift ein. Inhaltliche Schwerpunkte ergeben sich dabei aus der im vergangenen Jahr durchgeführten Leserumfrage. Auch bei der GDCh-internen Berichterstattung wird eine “bunte Mischung” angestrebt, die charakteristisch ist für die Vielfalt der GDCh-Aktivitäten. Auch für Beiträge dieser Art leistet die Redaktion inhaltliche und technische Hilfestellung.
In der Schlussdiskussion betonte die Mehrheit der Teilnehmer die Vorzüge des neuen eintägigen Veranstaltungsformats und äußerte sich lobend über die Wahl des Veranstaltungsorts. Eine moderate Verlängerung des Treffens und damit mehr Raum für Erfahrungsaustausch wären wünschenswert. Wie von den vorhergehenden Treffen in Schmitten gingen auch von Frankfurt Impulse aus, die einen Beitrag zur Weiterentwicklung der GDCh-Regionalstrukturen leisten können.
Maximilian Bräutigam, Gerhard Karger;
<a href="mailto:m.braeutigam@gdch.de">m.braeutigam@gdch.de</a>

Zusammenkommen und Zusammenarbeiten

Vertreter der Regionalstrukturen und des JCF-Bundesvorstandes trafen sich am 9. Oktober mit dem GDCh-Präsidenten Thomas Geelhaar und Mitarbeitern der GDCh-Geschäftsstelle, um miteinander in den persönlichen Austausch zu treten und voneinander zu lernen. Neu war dieses Jahr das Veranstaltungsforma...

Der erste Chemie Schüler-Slam, den der GDCh-Ortsverband Darmstadt gemeinsam mit der TU Darmstadt und Merck organisiert hatte, war ein voller Erfolg.
Ende September begrüßte Dr. Christian-H. Küchenthal, Vorsitzender des GDCh-Ortsverbands, GDCh-Vorstandsmitglied und Abteilungsleiter bei Merck, knapp 500 Besucher im Audimax der TU Darmstadt. Nach dem Vorbild eines Science Slams, einem Vortragswettbewerb, bei dem die “Slammer” wissenschaftliche Themen in verständlichen und unterhaltsamen Kurzvorträgen präsentieren und um die Gunst der Zuschauer konkurrieren, ging es beim Chemie Schüler-Slam darum, dass Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 12 ihren Altersgenossen interessante und auch skurrile Fakten rund um die Chemie präsentieren und damit zeigen, wie spannend und vielfältig das Fach ist. Dabei galt es nicht nur, einen wissenschaftlichen Sachverhalt zu vermitteln, sondern auch das Publikum mit einer unterhaltsamen Präsentation zu überzeugen. Denn das sollte schließlich den Sieger des Chemie Schüler-Slams küren.
Doch bevor es zum eigentlichen Wettstreit kam, traten zunächst zwei “Profi-Slammer” außer Konkurrenz auf, um das Publikum einzustimmen: Dr. Christoph Steinbach, Dechema, räumte in seinem anschaulichen Vortrag “Nanotechnologie oder warum wir alle noch fröhlich leben…” mit einigen Mythen um die Nanotechnologie auf, und der Pharmazeut Nojan Nejatian legte aus seiner Sicht dar, “Wieso Diabetiker Drogen nehmen müssen”. Offene Fragen zu den Vorträgen klärte der Moderator des Abends, Sebastian Bartoschek, in kleinen Zwischeninterviews. Schließlich stellte Dr. Andrea-Katharina Schmidt noch das Angebot des “Merck — TU Darmstadt — Juniorlabors” vor, das sich zur Aufgabe gemacht hat, noch mehr Begeisterung und Verständnis für Naturwissenschaften zu wecken, den Nachwuchs gezielt und praxisnah zu fördern und ein Fortbildungsangebot für Lehrkräfte zu bieten.
Nun betraten die eigentlichen “Stars” des Abends die Bühne: Drei Schülerteams hatten sich gemeldet, um ihren Altersgenossen spannende Aspekte der Chemie zu präsentieren. Den Anfang machten Robin Künzel und Anton Braun vom Lichtenberg Gymnasium Darmstadt. Ihr Vortrag “Gelobt sei, was wach macht” drehte sich um das Koffein. Die Nachwuchswissenschaftler zeigten anschaulich, warum Kaffee wach macht und dass Koffein letztendlich eine Droge ist, die in hohen Dosen sogar tödlich sein kann. Aus diesem Grund rieten sie nachdrücklich davon ab, mehr als einhundert Kaffees in vier Stunden zu trinken …
Ebenfalls von einer “Droge” handelte der zweite Beitrag im Wettbewerb. Johann Liebeton und Leon Werner von der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim verdeutlichten in ihrem Vortrag “Zucker — Dr. Moriartys teuflischer Plan”, warum Fructose ein Suchtverlangen auslöst und zu welchen Folgeerkrankungen hoher Fructosekonsum führen kann. In einem verblüffenden Finale zeigten sie, dass diese Folgeerkrankungen denen des Alkoholmissbrauchs entsprechen und somit auch Zucker nur in Maßen konsumiert werden sollte. Im letzten Slam erklärten Anna Funck und Bianca Hofmann “Die Chemie der Liebe — Warum Liebe blind macht”. Anhand einer aufwendigen Präsentation und mit viel schauspielerischem Einsatz erläuterten sie die biochemischen Prozesse, die im Körper ablaufen, wenn man sich verliebt. Mit ihrem Vortrag gewannen sie auch die Herzen des Publikums. Bei der nachfolgenden Abstimmung wurden sie unter ohrenbetäubendem Applaus zu den Siegerinnen des Abends gekürt und erhielten eine Urkunde und Sachpreise. Aber auch die übrigen Slammer durften sich über eine Teilnahmeurkunde und Sachpreise freuen. Schließlich hatten auch sie ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert und bewiesen, wie spannend Chemie im Alltag sein kann.
Der Schüler-Slam als aktuelle Art der Wissensvermittlung fand vor allem bei den jungen Zuschauern Anklang. Die Idee zum Chemie Schüler-Slam wurde inspiriert durch die Arbeitsgemeinschaft Chemie und Gesellschaft, die moderne Veranstaltungsformate aufgreift und beispielsweise den ChemSlam im Rahmen des Wissenschaftsforums Chemie in Dresden organisiert hatte.
Maren Mielck


<h2>Chemistry and Water</h2>
Die GDCh organisierte vom 14. bis 18. September das 6th Chemical Sciences and Society Symposium (CS3) “Chemistry and Water”. 42 Experten aus fünf Ländern kamen dazu nach Leipzig.
Wasserchemiker und Chemieingenieure aus China, Deutschland, Großbritannien, Japan und den USA diskutierten Beiträge der Chemie für eine sichere globale Trinkwasserversorgung. Das wissenschaftliche Komitee mit seinem Chairman Torsten Schmidt (Universität Duisburg-Essen und Vorsitzender der Wasserchemischen Gesellschaft) hatte für die thematischen Sessions folgende Schwerpunkte gesetzt: Trinkwasser, Gesundheit und Umwelt, Detektion, Abwasserbehandlung und -aufbereitung sowie Rückgewinnung von Wertstoffen aus Wasser. Auf Basis der Fachdiskussionen wurden anschließend Empfehlungen erarbeitet, wie die Chemie bei der Lösung anstehender Probleme helfen kann und welche Rahmenbedingungen, z. B. seitens der Politik oder in der Wissenschaftsförderung, dafür geschaffen oder verändert werden müssen. Diese Empfehlungen werden in einem Weißbuch zusammengefasst und anschließend relevanten Stakeholdern in Wissenschaft, Wissenschaftsförderung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zur Verfügung gestellt.
Besonderheit der CS3-Symposien ist, dass neben den chemischen Fachgesellschaften aus den beteiligten fünf Ländern auch die jeweiligen Förderorganisationen, in Deutschland die DFG, an der Programmkonzeption und -Durchführung beteiligt sind. Sie nutzen die Ergebnisse der Weißbücher für die Entwicklung neuer nationaler und multinationaler Förderprogramme.
Sichere Trinkwasserversorgung ist eine der großen Herausforderungen für die Zukunft. Die Präsentationen in Leipzig verdeutlichten auch, wie wichtig lokale Projekte mit gleichzeitigem Blick auf überregionale und globale Auswirkungen sind: act local, think global.
Besuche am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig rundeten die Veranstaltung ab.
Informationen zu den bisherigen CS3-Symposien gibt es unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/cs3" target="_blank">www.gdch.de/cs3</a>.</ext-link> Das nächste Symposium ist 2017 in China geplant.
Hans-Georg Weinig, Frankfurt; <a href="mailto:h.weinig@gdch.de">h.weinig@gdch.de</a>

Zusammenkommen und Zusammenarbeiten

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