Meinungsbeitrag
Das Buch der Bücher
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
In einer holzgetäfelten Schrankwand der Nachrichten-Redaktion – merke: Inneneinrichtung der 1960er Jahre ist nicht retro, sondern vintage – lagert unser größter Schatz. Jeder Praktikant, jede Praktikantin, ausnahmslos alle, die in den heiligen Hallen der Nachrichten aus der Chemie tätig werden wollen, müssen ihn in den Händen gehalten haben, noch besser: durchgearbeitet, verinnerlicht, in die eigene Schreiberling-DNA eingebaut.
Der Schatz ist Wolf Schneiders „Deutsch für Profis“. Dieses Taschenbuch über das journalistische Schreiben als Handwerk erschien im Jahr 1982. Und weil Wolf Schneider selbst Profi war – er leitete die Hamburger Journalistenschule in den 1980er-Jahren und bis in die 1990er hinein –, schrieb er das Buch etwa alle fünf Jahre in leicht veränderter Form neu. Ich mag die Version von 1994 am liebsten: „Deutsch fürs Leben“ enthält 50 goldene Regeln für guten Stil.
Manches ist einfach zu beherzigen, etwa: Hauptsachen gehören in Hauptsätze. Täglichen Kampf bedeutet dagegen mein Favorit, die Regel Nummer 6: Den akademisch-bürokratischen Jargon zertrümmern. (Triggerwarnung: Der folgende Absatz kann als selbstmitleidig empfunden werden und Anlass geben zu
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