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Wichtig:Mit diesem Hinweis bitten wir alle GDCh-Mitglieder rechtzeitig vor der Ausstellung der Beitragsrechnung 2020 um Bekanntgabe aller Änderungen, die den Mitgliedsstatus betreffen. Anträge auf Herabsetzung des Mitgliedsbeitrags für Mitglieder im Ruhestand, stellungslose Mitglieder (bitte Bescheinigung der Agentur für Arbeit beifügen) oder bei Doppelmitgliedschaften können für das Beitragsjahr 2020 nur berücksichtigt werden, wenn sie bis spätestens zum 31. Oktober 2019 in der GDCh-Geschäftsstelle eingegangen sind. Änderungsmitteilungen sind zu richten an:GDCh, Mitgliederservice, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt, Tel. 069 7917–334, –372, –367 oder –335; Fax –374; <a href="mailto:ms@gdch.de">ms@gdch.de</a>

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Wichtig:Mit diesem Hinweis bitten wir alle GDCh-Mitglieder rechtzeitig vor der Ausstellung der Beitragsrechnung 2020 um Bekanntgabe aller Änderungen, die den Mitgliedsstatus betreffen. Anträge auf Herabsetzung des Mitgliedsbeitrags für Mitglieder im Ruhestand, stellungslose Mitglieder (bitte Besc...

Ausgeblättert

Zwischen 1947 und 1950 schuf der US-amerikanische Maler Jackson Pollock (1912 – 1956) mit der Tropfmethode seine berühmtesten Werke. Seine Leinwand lag meist auf dem Boden, und er nutzte die Schwerkraft, um die flüssige Farbe darauf zu tropfen oder zu schleudern, sodass diese oft verspritzte.Diese Methode, sich künstlerisch auszudrücken, entwickelte Pollock ohne wissenschaftliche Analysen der physikalischen Vorgänge. Zu den Einflüssen, die ihn inspirierten, gehörten neben den europäischen Malern der Moderne die Sandbilder der amerikanischen Ureinwohner. Pollock ging buchstäblich in die größeren Flächen, die er gestaltete, hinein und schleuderte mit tänzerischen Bewegungen seine Farben um sich. Intuitiv entschied er auch, wann ein Tropfbild vollendet war. Von Wissenschaft keine Spur.Erst lange nach seinem frühen Unfalltod wandte sich die Wissenschaft seinen Farbspritzern zu. Diverse Arbeiten analysierten die fraktale Geometrie seiner Farbkleckse und deren Ähnlichkeit mit natürlichen Fraktalen, was dem Künstler vermutlich gefallen hätte; schließlich fasste er seinen Schaffensprozess als natürlichen Vorgang auf. Die fraktale Geometrie half dem Kunsthandel auch, die echten Pollock-Werke von späteren Fälschungen zu unterscheiden – angesichts der astronomischen Preise, die seine Werke erzielen, war die Versuchung für manchen Fälscher unwiderstehlich.Die Fraktale kommen nur zustande, wenn die Tropfen beim Aufprall bersten und sich in kleine Spritzer aufteilen. Aber wann und wie und warum kommt es überhaupt zu diesem Spritzeffekt? Pollock hatte offenbar keine Schwierigkeiten, diesen Effekt zu reproduzieren, doch die Wissenschaft knobelt noch heute, wann ein Tropfen spritzt.Wissenschaftler an den Universitäten von Oxford und London gehen diesen Fragen seit einigen Jahren mit größter Sorgfalt nach. Modernste Methoden der Hochgeschwindigkeitsfotografie und Mikroskopie sorgen dafür, dass nicht das kleinste Spritzerchen verborgen bleibt. Vor drei Jahren berichteten die Teams zum Beispiel, dass die Tropfen auf einer elastischen Oberfläche weniger leicht spritzen. Ist ja auch logisch – ein Teil der Aufprallenergie, die sonst den Tropfen zerreißen könnte, geht kurzzeitig auf die nachgiebige Oberfläche über.1)Die neueste Spritzstudie der beiden Teams untersucht systematisch gleich mehrere wichtige Parameter, darunter der Aufprallwinkel, den Pollock mit seinen Schleuder- und Tanzbewegungen auch variierte, sowie die Hydrophobizität und Benetzbarkeit der Oberfläche und die Viskosität der spritzenden Flüssigkeit.2)Die Erkenntnisse sind natürlich für diverse Anwendungen nützlich – von Tintenstrahldruckern bis zur Toilettenhygiene. Pionierarbeiten gab es ja schon zur elastischen Reflexion des männlichen Urins an Hauswänden.3) Auch im Umgang mit gefährlichen Flüssigkeiten in Labor oder industrieller Produktion ist es sinnvoll, Spritzer zu vermeiden.Nicht zuletzt kann auch die Kunst von dieser Arbeit profitieren. Pollocks Nachfolger des 21. Jahrhunderts können ab jetzt mit wissenschaftlicher Unterstützung ganz neue Dimensionen der fraktalen Spritzerwelt erschließen.Michael Groß<a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a><figure><img src="https://media.graphcms.com/rf8KOpEyTs6rmfLCF77Q"><figcaption><label>Abb. 1: </label>„Diese einzigartig fraktale Spritzstruktur wiederholt sich an allen Tatorten und verrät Herrn Z. als Mörder. Nur bei Jackson Pollock finden wir eine ähnlich geniale Spritztechnik.“ Cartoon: Roland Wengenmayr</figcaption></figure>

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1 C.J. Howland, A. Antkowiak, J. R. Castrejón-Pita et al., Phys. Rev. Lett. 2016, 117, 184502</li><li>
2 M. A. Quetzeri-Santiago, K. Yokoi, A. A. Castrejón-Pita, J. R. Castrejón-Pita, Phys. Rev. Lett. 2019, 122, 228001</li><li>
3 M. Groß, Nachr. Chem. 2015, 63, 751</li></ul>

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